Werwolfsblut

Kapitel 50: Verräter

(Lucia p.o.v)

"Hallo Lucia"

Lucia starrte dem Mann ins Gesicht, dem sie seit Kindertagen getraut hatte. Was tat Jack hier?
"Was machst du denn hier?" Fragte Lucia unter Schmerzen.
"Ich arbeite für den Meister jetzt schon sehr lange. Durch mich erfuhr der er von dir und Fenris. Nachdem er anfing zu recherchieren erfuhr er von deiner Herkunft und natürlich auch von deiner Schwangerschaft. Danach war es nicht schwer mich davon zu überzeugen, dass dein Kind eine Gefahr für jeden Wolf auf der Welt darstellt. Auf diese Weise können wir, die dieses Kind dann in unserer Gewalt haben, die Welt von dieser Pest säubern" sagte er gelassen.
"Das kann nicht sein. Jack, so bist du doch gar nicht. Du bist mein bester Freund, wie kannst du mir das antun!" Schrie Lucia vor Wut Schmerz und Verzweiflung.
Jack kam zu ihr und hockte sich vor sie. Seine Augen sahen so gefühllos aus, wie noch nie zuvor.
"Nimm es nicht persönlich, Lucia. Natürlich würde ich mir wünschen, dass es jemand anderen getroffen hätte, aber so ist es leider nicht" meinte er.
Er hob die Hand zu Lucias Wange. Obwohl sie sich kaum bewegen konnte, zuckte Lucia vor Jacks Berührung zurück. Daraufhin zog er die Augenbrauen zusammen.
"Weißt du, du solltest froh sein mich zu sehen, Luc. Ich bin immerhin derjenige, der dich vor dem sicheren Tod bewahrt. Für meinen Meister bist du nämlich ziemlich Wertlos, sobald dein Kind auf der Welt ist. Ich habe ihn davon überzeugt dich laufen zu lassen, also solltest du etwas netter zu mir sein" sagte er.
Lucia zögerte nicht, sondern spuckte ihm demonstrativ ins Gesicht. Jack entfernte den feuchten Fleck und sah sie böse an.
"Du bist ein herzloser Bastard und sobald ich aus diesen Handschellen raus bin, werde ich dich persönlich in der Luft zerreißen und mein Baby zurückholen" fauchte Lucia entschlossen, als sie ein weiterer Blitz durchzuckte und sie aufschrie.
"Es wäre alles anders gelaufen, wenn du dich nur für mich entschieden hättest" flüsterte Jack.
"Was?"
"Ich habe dich immer geliebt, Lucia. Ich hätte dich glücklich machen können, aber du hast einen anderen Weg gewählt. Sei dir im klaren das nichts hiervon gegen dich gerichtet ist, meine Liebe. Sondern gegen deinen Gatten. Diesem verdammten Köter" versicherte Jack ihr.
"Fenris hat dir nichts getan"
"Oh doch, meine Liebe. Fenris nahm mir alles, denn er nahm sich dich. Du warst alles was mich am Leben hielt. Durch Feneis verlor ich dich und deshalb werde ich ihm jetzt auch etwas nehmen. Sein Sohn, sollte genügen"
Jacks Grinsen ging Lucia bis ins Mark. Das war nicht mehr der nette Bäckerssohn aus ihrem Dorf. Das war ein Monster. Ein kranker Bastard der an nichts anderes als Rache denken konnte.
"Warum, Jack? Damit tust du nicht nur Fenris weh, merkst du das denn nicht? Dadurch werde ich genauso starke Schmerzen fühlen wie er auch. Warum solltest du MIR so etwas antun?" Fragte Lucia.
Tränen rannen an ihren Wangen hinab. Nicht nur vor Schmerzen, sondern auch durch die Trauer. Sie verlor ihren besten Freund an diesen Meister, der seinem Geruch nach ein Unsterblicher war. Es gab bereits keinen Weg zurück. Warum nur war diese Welt so grausam zu ihr?
"Ich werde in ein paar Stunden zurück sein. Dann ist die Entwicklung deines Kindes sicherlich schon vollendet und mein Meister kann es sich unter den Nagel reißen, sobald es geboren ist" lächelte Jack, stand auf und machte Anstalten den Raun zu verlassen.
"Was erhoffst du dir von alledem?"
Jack hielt inne.
"Unsterblichkeit, meine Liebe. Unsterblichkeit" sagte er ohne ihr eines Blickes zu würdigen und schloss die Tür hinter sich ab.