Werwolfsblut

Kapitel 30: Nachgeforscht

Lucia (p.o.v)

Fenris und Louis waren laufen gegangen, also hatte Lucia ein wenig Zeit für sich.
Das war ungewohnt.
Auch wenn sie noch nicht lange mit Fenris zusammen war, war sie es nicht mehr gewohnt allein zu sein. Er folgte ihr normalerweise auf Schritt und Tritt um sie zu beschützen.
Sie hatte sich daran gewöhnt.
Irgendetwas musste sie unternehmen. Also ging sie vor die Tür und verwandelte sich. Immerhin hatte sie noch ein Versprechen einzuhalten. Das Stille Versprechen den Tod ihrer Freundin zu rächen.
Schnell machte sie sich auf den Weg ins Dorf, wo die Tore seit kurzem immer offen standen.
Lucia schlängelte sich durch die Menschen in den Straßen, die sie grüßten und sich teilweise sogar vor ihr verneigten. Als sie endlich am Ort des Geschehens ankam überkam sie Trauer. Ihre geliebte Freundin war hier gestorben. Qualvoll und langsam.
Lucia ließ sich in den kalten Schnee nieder, der seit dem letzten Besuch im Dorf schon deutlich weniger geworden war, und schloss die Augen. Irgendetwas musste sie übersehen haben. Sie war zu dem Zeitpunkt so in Trauer und Schmerz versunken gewesen, dass sie gar nicht auf ihre Umgebung geachtet hatte. Genauso wenig wie Fenris.
Bilder des Tatorts flogen an ihrem inneren Auge vorbei.
Die Leiche.
Hmm... Sie war ziemlich misshandelt. In mehrere Teile gerissen. Fast zerfetzt wie von einem Tier.
Das Blut.
Eine große Blutlache am Boden. Aber dennoch haftete dieser metallische Geruch nicht nur am stetig schmelzenden Schnee, sondern auch an den Hauswänden. Sie wurde hin und her geschleudert. Von jemandem der stark genug war dies zu tun.
Der Ort an sich.
Es war mitten im Dorf. Das hieß, dass wenn sie geschrien hätte, wäre das halbe Dorf aufgewacht. Sie war schnell gestorben. Nicht langsam und Qualvoll, sondern schnell und brutal. Ganz klar. Ein Mord aus Wut.
Nur jemand der sehr wütend auf die Person war, würde die Leiche nach dem Tod noch so misshandeln.
Aber Sarah hatte keine Feinde. Also war es eine Mordlustaktion. Es war kein Mensch gewesen, sondern ein Werwolf.
Plötzlich spürte Lucia eine Hand auf ihrem Rückenfell und öffnete die Augen. Die Bilder verblassten und sie sah wieder eine stinknormale Gasse. Ein Blick neben sie, verriet ihr wer es war.
Jack.
"Du vermisst sie auch nicht wahr?" Fragte er sie.
Lucia nickte nur. Sich mitten im Dorf zu verwandeln, nur um mit ihm zu reden, war eindeutig zu riskant.
"Hast du eine Spur?" Fragte er weiter.
Statt zu antworten, setzte Lucia sich auf. Jack ließ sofort von ihr ab. Mit ihrer Pfote fing sie an in den übriggebliebenen Schnee zu schreiben. So genau wie möglich buchstabierte sie das Wort "Werwolf".
"Ein Werwolf? Bist du sicher?" Hakte Jack nach.
Lucia konnte daraufhin nur den Kopf schütteln. Es konnte auch ein Bär oder ähnliches gewesen sein, aber das war höchst unwahrscheinlich.
Lautes Wolfsgeheul erweckte ihre Aufmerksamkeit. Lucia verstellte die Ohren bei dem Klang von Fenris' Heulen. Er suchte nach ihr.
"Hört sich so an, als würde dein Lover dich suchen" sagte Jack herablassend.
Lucia knurrte ihn an. Es war ihre Pflicht ihren Alpha und Gefährten zu verteidigen, auch wenn es nur eine Beleidigung war.
"Schon gut, schon gut. Jetzt lauf schon, bevor er herkommt, mir die Schuld gibt und mir den Kopf abreißt" scherzte Jack nun wieder ganz der Alte.
Mit einem freundlichen Stupser verabschiedete sie sich von ihrem besten Freund und lief los. Lucia bemerkte die Leute nicht, die entsetzt aus dem Weg sprangen, oder ihr fragend nachsahen. Sie musste Fenris dringend erzählen, dass sie eine Spur zu Sarah's Mörder hatte.
Die Rache würde bald die ihre sein.

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Das Kapitel ist ein wenig kürzer als sonst, aber ich hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat❤

Also ich hatte mir überlegt, dass ich zu dieser Geschichte ein Interview mache. Also schreibt eure Fragen an die Charaktere oder mich in die Kommentare und ich beantworte sie dann.

❤euch