Fenris (p.o.v)
Fenris schaute zum Himmel empor.
Der Mond war schon lange nicht mehr voll, spendete aber dennoch genügend Licht, um den Wald in ein Düsteres Licht zu legen, dass einem die Nackenhaare aufstellte.
Seufzend wandte er sich von dem stillen Himmel ab.
Louis saß mit Tiana zusammengekuschelt am leuchtenden Feuer, während Lucia fleißig die Kaninchen über dem Feuer drehte, die sie unterwegs gefangen hatten. Fenris setzte sich zu der seinen und zog sie an sich. Wie immer roch sie nach Flieder und Stachelbeeren. So wunderschön wie sie war mit ihren goldenen Locken und den Eisblauen Augen. Sie war einfach nur perfekt.
Fenris schenkte Louis und seiner Gefährtin einen kurzen Seitenblick, wandte sich aber sofort wieder ab, als er sah, dass Louis das gleiche tat.
"Wie lange wollt ihr euch eigentlich noch anschweigen?" Fragte Tiana.
"Genau, seit Louis Tiana gebissen hat, habt ihr kein Wort gewechselt" pflichtete Lucia ihr bei.
Weder Louis noch Fenris antworteten darauf, aber Fenris konnte im Augenwinkel sehen, dass sein kleiner Geist einen Plan hatte. Sie hatte dieses Lächeln im Gesicht. Dieses Lächeln, dass sie auch gehabt hatte, als sie ihn dazu gezwungen hatte Louis zu verzeihen. Das hieß nichts gutes.
"Naja, egal. Da unsere Männer heute nicht mehr zu reden scheinen wollen, können wir unsere Beziehung ein wenig stärken. Sag mal hast du keine Rückenschmerzen, Louis hat dich seid gestern Abend getragen" wechselte Lucia gekonnt das Thema.
"Nein, alles in Ordnung. Louis ist weich wie eine Wolke" antwortete Tiana entspannt.
"Ganz im Gegensatz zu Fenris" lachte Lucia, worin Tiana mit einstieg.
Fenris bedachte seine Frau mit einem warnenden Blick, den sie jedoch ignorierte.
"Ich meine, er war ja schon immer der harte Typ, der keine Gefühle gegenüber anderen zeigt" fuhr sie fort.
"Oh ja, das erinnert mich an einen aus meinem früheren Rudel. Der hat ständig auf stark gemacht und den Boss markiert. Aber nach der ersten Nacht mit seiner "Freundin"... Ich sage nur, sie hat sich von ihm getrennt" erzählte Tiana.
"Also das kann ich bei Fenris ja nicht behaupten..." fing Lucia an.
Fenris riss erschrocken die Augen auf, als er bemerkte in welche Richtung dieses Gespräch zu laufen drohte.
"... Also das erste ma... mmmh" murmelte sie in seine Handfläche.
Fenris sah sie böse an und drückte seine Hand noch fester gegen ihre Lippen. Ein leises, unterdrücktes Lachen von der anderen Seite des Lagerfeuers erweckte seine Aufmerksamkeit. Louis saß dort eine Hand auf den Bauch gepresst, eine auf den Mund, krümmte er sich und versuchte nicht laut los zu lachen. Ihm schenkte Fenris ebenfalls einen Mörderblick, bevor er sich wieder an seine Gattin wandte."Muss ich dir deinen hübschen Mund stopfen, oder hättest du es lieber wenn ich dich übers Knie lege?" Fragte er mit einem leichten Knurren.
Kritisch zog Lucia die Augenbraue hoch. Ihr Blick war ungläubig, fast spottend, als würde sie ihm nicht glauben.
"Vertrau mir mein Geist. Diese Seite von mir hast du nur noch nicht gesehen" knurrte er verführerisch.
"Wir werden sehen" erwiderte sie ebenso verführerisch.
Plötzlich spürte Fenris wie Lucia anfing an seiner Handfläche zu lecken. Irgendwie eklig. Aber allein das Wissen, dass ihre Zunge sich auf seinem Körper befand erregte ihn.
"Du kannst so lange an meiner Hand lecken wie du willst, aber ich wer... AU!!!" Schrie Fenris bei dem plötzlichen Schmerz.
Sofort entfernte er seine Hand von Lucias Mund und rieb sich seine geschundene Hand. Sie hatte ihn gerade nicht ernsthaft gebissen oder?
Dafür würde sie eine Strafe bekommen. Eine süße, lange Bestrafung. Er würde sie quälen und es so lange hinauszögern bis sie darum bettelte.
Seine Gedanken wurden bei Louis' lautem Lachen unterbrochen. Er hatte sich anscheinend nicht mehr zurückhalten können.
"Haha... Ganz ehrlich Fenris... hahaha... Ich liebe deine Frau" lachte er.
Knurrend richtete Fenris seine glühenden roten Augen auf seinen besten Freund.
"Hey, hey, rein freundschaftlich alter! Rein freundschaftlich" beruhigte er ihn sofort.
Fenris' Muskeln entspannten sich und seine Augen nahmen ihre normale Farbe an.
"Louis..." sagte er ernst "...Ich bin froh, dass du deine Gefährtin gefunden hast"
"Ich genauso" lächelte Louis und drückte Tiana näher an sich."Die Kaninchen sind fertig, wer hat Hunger?"

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Werwolfsblut
WerewolfLucia ist die Tochter eines hart arbeitenden Holzfällers und einer Kräuterhexe (Heilerin). Sie lebt in einem kleinen Dorf umgeben von Wald. Lucias einziges Problem... Sie ist total versessen nach Werwölfen. Ihr Traum ist es ein Werwolf zu sein und...