Kapitel 44: Wie soll ich's sagen?

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Lucia (p.o.v)

Wie verabredet trafen sich Lucia und Fenris im Schlossgarten.
Die Sonne schien auf den halb geschmolzenen Schnee und die ersten Vögel zwitscherten bereits in den Bäumen.
Der Frühling bahnte sich seinen Weg.
Hand in Hand schlenderten Lucia und ihr Gatte durch den Garten und Lucia beobachtete fasziniert die kleinen Knospen, die dem kalten Wetter trotzten.
Der Garten war wirklich riesig. Man hätte sich darin verlaufen können. Doch eigentlich schwirrte Lucia nir ein Gedanke im Kopf herum.

Würde Fenris ihr gleich einen Antrag machen? Würde er vor ihr auf die Knie gehen und sie darum bitten seine Frau zu werden?

Diese Fragen beschäftigten sie pausenlos, weshalb sie abrupt stehen blieb. Fenris spürte, dass etwas nicht stimmte, das wusste sie, denn er sah sie verwirrt und besorgt von der Seite an.
"Liebste, alles in Ordnung?'' Fragte er.
Jetzt war ihre Chance es herauszufinden! Wenn er es ihr wirklich hier und jetzt sagen wollte, würde er protestieren wenn sie zurück wollte.
"Mir ist ein wenig kalt, weiter nichts. Können wir wieder ins warme?" Fragte Lucia mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
"Du bist ein Werwolf. Dir kann gar nicht kalt sein" sagte Fenris monoton.
Mist!!
"Okay, was ist los? Warum lügst du mich an?" Fragte Fenris nun mit fester Stimme.
"Ich... naja... Ich werde den Gedanken nicht los, dass du mir etwas wichtiges sagen oder fragen möchtest" antwortete Lucia leicht stotternd.

Fenris sah sie nur an.
Auf seiner Stirn hatte sich eine Falte gebildet, weshalb Lucia vermutete, dass er angestrengt nachdachte.
Nach Sekunden des Schweigens seufzte er und nahm nun auch ihre andere Hand in die seine.
Nun standen sie einander gegenüber und sahen sich in die Augen.
Wie sie diese Augen doch liebte...

"Lucia, ich..."
Er brach ab und sah ihr weiterhin und die Augen.
"Ich weiß nicht wie..." versuchte er es erneut.
Lucia runzelte verwirrt die Stirn. Wenn er etwas zu sagen hatte, es aber nicht über die Lippen bekam, musste es etwas sein, was ihm sehr schwer fiel. Hatte er sie betrogen? Jemanden getötet?...
Würde er sie verlassen?
"Fenris egal was es ist, du kannst es mir sagen. Dafür bin ich da" versicherte Lucia ihm.
"Ich weiß einfach nicht... Wie soll ich's sagen?" stammelte er vor sich hin, weshalb Lucia langsam ungeduldig wurde.
"Fenris, raus mit der Sprache!"

Fenris (p.o.v)

Wie sollte er es ihr sagen?
Wie sollte er seiner Geliebten klarmachen, dass sie schwanger war und das auch noch mit dem Sohn des Teufels? Wie sollte er ihr klarmachen, dass sie, sobald das Baby geboren war, gezwungen waren es schnellst möglich zu töten?
Das konnte er ihr doch nicht antun.
"Ich... Vergiss es" sagte er und sah beschämt zu Boden.
Fenris konnte seiner Frau nicht sagen, dass sie schwanger war. Und so was nannte sich Alpha.
"Fenris, wenn du nicht sofort mit der Sprache rausrückst, dann schläfst du zukünftig allein und das in allen Hinsichten was das Wort "schlafen" betrifft" knurrte Lucia ihn an.
Wie immer reagierte Fenris auf ihr Knurren mit seinem Alphaknurren, um sie wie üblich ruhig zu stellen. Doch es funktionierte nicht.
Lucia ließ sich nicht einschüchtern. Ihre Augen sprühten pure Sturheit aus und ihre Haltung zeigte keinerlei Unterwürfigkeit.
Fenris gab sein Vorhaben auf, als er sah, wie das Blau ihrer Augen sich rot verfärbte. Er würde nicht mit ihr kämpfen. Es war zwar seine Pflicht sein Weibchen zu unterwerfen, aber er würde sie niemals verletzen.
Seufzend wandte er seine Blcik wieder Richtung Boden.
Jetzt gab es kein zurück mehr...

"Du erinnerst dich doch daran, wie ich und Louis eilig gepackt haben, im so schnell wie möglich fort zu kommen?'' Fragte er.
"Ja... und?"
"Es gab einen guten Grund dafür"
"Der wäre?"
Bevor er sich ihr zu antworten traute, packte er sie an den Hüften und zog sie an sich. Ihre Augen weiteten sich überrascht, als er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn drückte, mit dem Gedanken, dass es vielleicht er letzte sein könnte.

"...Du bist schwanger"

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