Werwolfsblut

Kapitel 36: Angekommen

Lucia (p.o.v)

"Wir sind da" riss sie Fenris' Stimme aus ihren Gedanken.
Neugierig sah Lucia auf und staunte nicht schlecht, bei dem Anblick des alten Tempels. Seine Mauern war teilweise zerfallen, Fenster fehlten komplett. Lediglich Löcher in den bröckligen Wänden ließen erahnen, wo sie einst gewesen waren. Pflanzen aller Größen, Formen und Farben umzingelten das Gebäude, klammerten sich an ihm fest.
Doch diese Ruine war nicht verlassen, oh nein. Schon von weitem konnte Lucia den Wachposten im Aussichtspunkt sehen. Desto näher sie kamen, desto mehr Geräusche fing sie auf. Getuschel, Gespräche, Gelächter und Geknurre.
Als sie aus den Bäumen hinaustraten und das ganze Ausmaß des Tempels sehen konnten, konnte Lucia nicht anders als zu staunen. Überall waren Werwölfe wohin man auch sah. Große, kleine, dicke, dünne. Selbst kleine Welpen liefen zwischen den Beinen der Erwachsenen umher und spielten Fangen.
In ihrer menschlichen Form fühlte Lucia sich hier deutlich fehl am Platz, jedoch wurde sie sofort von Fenris beruhigt, der anscheinend ihre Nervosität und ihr Unbehagen gespürt hatte und ihre Hand nahm. Ein leichtes Lächeln formte sich auf ihren Lippen, dass er sofort erwiderte.
Alle Blicke lagen auf ihnen. Dem vierköpfigen Rudel, dass ohne Bedenken in den Tempel des Mondlichts marschierte, in Menschengestalt und völlig Wehrlos.

"Beruhige dich mein Geist. Wir gehen jetzt zu meinem Vater und sprechen mit ihm. Wenn er uns erzählt hat was wir wissen müssen, können wir entscheiden ob wir gehen oder bleiben" flüsterte Fenris ihr zu und drückte ihre Hand.

Lucia erwiderte diese Geste, konnte sich jedoch nicht von den Blicken der anderen Werwölfe trennen.
Sie betraten den Tempel ohne weiteres und Lucia erspähte sofort Fenris' Vater. Sie hatte ihn noch nie gesehen, aber man sah sofort die Ähnlichkeiten. Das Rabenschwarze Fell und die glühend gelben Augen waren unverkennbar.
"Vater!!" Rief Fenris ihm zu, woraufhin er sich umdrehte.

"Fenris, was tust du hier? Du solltest doch in..." sein Vater stockte, als sein Blick auf unsere kleine Gruppe fiel.

Er musterte uns alle von Kopf bis Fuß, bevor er sich in seine menschliche Gestalt verwandelte. Er war genau wie Fenris dunkelhaarig und durchtrainiert. Doch seine Augen glitzerten golden, statt silbern.
"Louis, dass du dein Rudel verlassen hast kam mir bereits zu Ohren, aber dass du dich mit meinem Sohn wieder verträgst ist ein Wunder" sagte er.
"Ja, Alpha Shawn. Es überraschte auch mich" antwortete Louis und neigte leicht den Kopf.
Dann fiel Shawns Blick auf Tiana die von Louis beschützend umklammert wurde.
"Miss Tiana, ich hörte bereits von eurem Verstoß vor einigen Tagen. Habt ihr etwas dazu zu sagen?"
"Alpha Shawn, ich bereue meinen Fehltritt zutiefst und hoffe ihr könnt mir verzeihen" antwortete sie und senkte dabei respektvoll den Kopf.
"Darüber kann noch diskutiert werden" murmelte er.
Sein Blick fiel auf Lucia, die sich eng an ihren Gefährten schmiegte. Er musterte sie auf's genaueste.
"Wer ist diese bezaubernde Blume an deiner Seite mein Junge?..." Fragte er und schnupperte in der Luft " ...Eine Verwandelte!!"
"Vater, bitte lass es mich dir in Ruhe erklären" bat Fenris ihn sofort.
"Ich werde mir anhören was du zu sagen hast Sohn. Aber nicht hier. Du und dein Beta folgt mir, eure Frauen bleiben hier. Mal sehen ob sie es überleben" murmelte er das letzte eher zu sich selbst.
"Bleibt hier mein Engel, wir sind sofort wieder da" flüsterte Louis Tiana zu.
"Lucia wird mich beschützen, keine Sorge" flüsterte sie.
Schon wandten die Männer sich von ihnen ab und folgten Alpha Shawn in den hintersten Teil des Tempels. Dort verschwanden sie hinter einer der wenigen Holztüren in der Ruine. Nun waren sie allein, umgeben von Vollblütern, die sie herablassend anstarrten. Hasserfüllte Blicke trafen sie.
"Lucia" flüsterte Tiana ängstlich und versteckte sich hinter ihrem Rücken.
"Keine Sorge..." sagte Lucia mutig und musterte die anderen, um sie abzuschätzen "... Sie haben keine Chance"

Tut mir leid, dass ich gestern nicht geupdatet habe, ich hab mich nicht so gut gefühlt.

Hoffe es gefällt euch😄

❤euch