Werwolfsblut

Kapitel 52: Streit unter Alphas

Fenris (p.o.v)

"Luke" knurrte Fenris wütend.
Die Menge teilte sich und hervor traten Luke und seine Anhänger. Sein Rudel war größer als gedacht und bestand mindestens aus 10 Parteien.
"Du hast vergessen zu erwähnen, dass deine kleine Schwanger ist und zwar mit dem Sohn des Teufels" sagte dieser.
Die Menge brach erneut in Gemurmel aus, Einige der Alphas knurrten gefährlich, schienen sich gegen Fenris wenden zu wollen.
"Ist das wahr?"
"Sag und die Wahrheit, Fenris"
"Wird die Prophezeihung wahr?"
Das Stimmengewirr war unerträglich.
"Jeder hier weiß ganz genau, dass du lediglich ein Halbblut bist, Fenris. Und jeder Wolf mit Ehre und Verstand würde sich weigern dir zu folgen. Du hast ja nicht mal ein Vollzähliges Rudel von sechs, geschweige denn ein Anrecht auf den Thron" fuhr Luke fort und stachelte die Menge weiter an.
"Wahrscheinlich hast du Lucia nur zur Gefährtin genommen, weil du den Thron wolltest" rief er.
Jetzt reichte es endgültig!
Fenris sprang von dem Podest auf dem er saß. Sofort wurden die Stimmen still, zwar folgten die Blicke ihm weiterhin misstrauisch, doch die Menge teilte sich für ihn. Sie hatten Respekt vor diesem knurrenden Wolf.
"Du willst mir sagen, dass ich meine Frau nicht liebe?" Fragte er als Luke in Sichtweite war "Du denkst wirklich so nicht wahr? Wenn ich Lucia wirklich nicht lieben würde, würde ich sie im Kerker VERROTTEN LASSEN!! Aber das tue ich nicht und weißt du auch warum, Lukie? Weil MEINE Frau mir die Welt bedeutet, genauso wie das Kind in ihr. Und selbst wenn es unsere Welt zerstören sollte, ist es dennoch mein eigen und niemand, ich wiederhole NIEMAND, stellt sich zwischen mich und meine Familie. Hast du das VERSTANDEN!?"
Fenris stand nun direkt vor Luke. Er war einen knappen Kopf größer als Luke und sah deshalb auf ihn herab, demonstrierte seine Macht und Wut. Luke bewegte sich keinen Zentimeter, sondern starrte ihm entgegen. Er war trotzig, stur wie ein Kleinkind. Die anderen Wölfe hatten sich durch Fenris' Ansprache wieder etwas besänftigt. Es lag Verständnis in ihren Augen und Mitgefühl. Sie respektierten ihn als Anführer dieses Krieges.
"Du bist nichts weiter als ein wertloses Halbblut mit Identitätsproblemen, Fenris. Du wirst niemals ein echter Alpha sein, kein König. Lediglich ein halber Wolf" spottete Luke ohne auch nur ein Zittern in der Stimme.
"HALT die Klappe, oder dein Rudel ist gleich Alphalos. Einige deiner "Freunde" werden sich sicherlich lieber mir anschließen als unter deinem Kommando zu sterben" knurrte Fenris wütend und fletschte die Zähne.
Luke tat es ihm gleich und der Machtkampf begann. Sie knurrten sich an, fletschen die Zähne und versuchten sich gegenseitig niederzumachen. Fenris war im Vorteil, da er größer war. Luke sah sehr schnell, dass Fenris den Kampf gewinnen würde und stürzte sich stattdessen auf ihn. Fenris überraschte das keineswegs. Er hatte darauf gewartet. Mit einer schnellen Drehung begrub er Luke unter sich, die Zähne direkt an seiner Kehle. Luke erstarrte. Er hatte innerhalb weniger Sekunden verloren und das zeigte seine Schwäche.
"Wenn du leben willst empfehle ich dir nie wieder ein böses Wort über mich oder meine Familie zu sagen" knurrte Fenris und entließ Luke.
Dieser stellte sich schnell wieder auf die Pfoten. Zwar war er nun unterworfen, doch das bedeutete gar nichts.
"Ich werde dir trotzdem nicht folgen und mein Rudel erst recht nicht" schnaubte er.
"Doch das werden wir"
Selene, die sich bis jetzt zurückgehalten hatte, trat vor und stellte sich neben Fenris. Der Rest des Rudels folgte ihrem Alphaweibchen gehorsam.
"Was tust du da Weib?" Fragte Luke.
"Wonach sieht es denn aus? Ich stehe für das ein woran ich glaube, ganz egal was du dazu sagst. Ich bin jetzt selbstständig und tue nicht mehr alles was du verlangst" sagte sie.
Luke knurrte gefährlich, versuchte sie mit seinem Alphaknurren zu unterwerfen.
"Knurr so viel du willst. Ich habe einen neuen Alpha" sagte sie bestimmt, stockte dann aber.
Fenris war selbst etwas überrascht.
"Ich meine... wenn... wenn euch das Recht ist, Alpha Fenris" stotterte Selene, wieder ganz ihr schüchternes Selbst.
"Mir ist jeder Wolf recht, der sich meinem Rudel anschließen und für meine Familie kämpfen will" sagte Fenris.
Selene neigte respektvoll den Kopf und er erwiderte dies. Luke hingegen knurrte immer noch frustriert.
"Du kannst entweder aufhören zu knurren, dich uns anschließen und kämpfen, oder du hälst die Klappe und wirst zum Einzelgänger ohne Gefährtin. Deine Entscheidung" sagte Selene arrogant zu ihm, was Fenris erneut überraschte.
Diese Frau hatte mehr Mumm als er gedacht hatte.
Als keine Antwort von Luke kam, wandte sich Fenris der Menge zu.
"Wir ziehen los. Wer für das Richtige kämpfen will kommt mit. Die Übrigen..." sagte er mit einem Blick auf Luke der immer noch schwieg "...bleiben hier und verkriechen sich in ihren Löchern"

Mit diesen Worten zogen sie los.
Auf in den Krieg...