Lucia (p.o.v)
Der Tag neigte sich dem Ende zu und Lucia wurde immer nervöser.
Heute Nacht würde sie sich zum ersten Mal in einen Wolf verwandeln. So aufgeregt war sie noch nie.
Ohne auch nur ein mal anzuhalten lief Lucia im Zimmer auf und ab.
Wieso muss die Sonne sich auch so viel Zeit nehmen!!!
"Liebste, von deinem ewigen hin und her gerenne geht die Sonne auch nicht schneller unter" meinte Fenris leicht genervt.
Er lag auf dem Bett und hatte einen Arm über seine Augen gelegt. Er wirkte so entspannt. Wie konnte Fenris in dieser Situation nur so entspannt sein?
"Ich kann mich nicht einfach so entspannen wie du. Ich bin von Natur aus ein sehr energiereicher Mensch" sagte Lucia und ging weiter auf und ab.
"Lucia, setz dich einfach" murmelte er jetzt sanft.
"Geht nicht"
"Lucia, setzen!"
"Nein"
"LUCIA SITZ" knurrte Fenris.
Ohne weitere Wiederworte setzte sich Lucia auf die Bettkante. Jetzt war sie etwas verwirrt.
"Wie machst du das?" Fragte sie und sah ihn von der Seite an.
"Ich bin der Alpha. Ich hab's einfach drauf" sagte er gelassen.
Die Augen verdrehend wollte Lucia wieder aufstehen, wurde jedoch von einem starken Arm auf's Bett gezogen.
"Hast du etwa gerade die Augen verdreht?" Fragte Fenris bedrohlich.
Hastig schüttelte sie den Kopf.
"Du kannst froh sein, dass ich die Augen zu hatte" meinte er und zog sie noch enger an sich.
"Sonst wärst du noch heute Nacht bestraft worden" knurrte er in ihr Ohr und Lucia erschauderte.
Mit einem kleinen Grinsen schmiegte sie sich an ihn und schloss die Augen.Fenris (p.o.v)
Sein Instinkt weckte ihn aus seinem tiefen Schlaf. Irgendwas stimmte nicht.
Fenris sah sich um.
Der Raum war leer, genau wie das Bett.
LUCIA!!!
Schnell sprang er auf und lief zur Tür hinaus. Sie war ohne ihn in den Wald gegangen. Er würde sie heute Nacht definitiv bestrafen ob sie es so wollte oder nicht.
"Fenris?" Hörte er plötzlich ihre Stimme.
"Lucia? Was machst du für Sachen?" Fragte er und schloss sie in die Arme.
"Ich... Ich bin aufgewacht und du hast geschlafen, also bin ich raus um frische Luft zu schnappen" meinte sie.
"Mein Gott, ich dachte schon du wärst ohne mich in den Wald, ich dachte... warte. Du bist von selbst aufgewacht?" Fragte Fenris.
"Ja, wieso?" Antwortete Lucia.
Ohne ein weiteres Wort, packte Fenris sie an der Hand und zog sie mit sich. Wenn ein gebissener Mensch mitten in der Nacht aufwachte, war das ein Zeichen für die Verwandlung. Das war das Zeichen auf dass er gewartet hatte.
Immer schneller bewegte er sich durch den Schnee, hinaus in den Wald. Irgendwann war der Schnee für seinen Menschlichen Körper jedoch zu hoch. Und für Lucia erst.
Mein Gott, wie sie zitterte.
Fenris verwandelte sich vor ihren Augen und legte sich flach auf den Boden."Spring auf" befahl er ihr per Gedanken Übertragung.
Sofort kletterte Lucia auf seinen Rücken und vergrub ihre Hände in seinem Fell.
Vorsichtig um sie nicht runterzuwerfen stand er auf und trabte los. Keinen Zentimeter versanken seine Pfoten im Schnee. Kein Wunder. Er war auch vorsichtig. Doch als Lucia auf seinem Rücken zu knurren anfing, beschleunigte er seine Schritte, bis sie letztendlich durch den Wald sausten wie eine Gewährkugel.
Auf einer einsamen Lichtung blieb Fenris stehen und legte sich wieder hin, damit Lucia absteigen konnte.
Kaum war sie von seinem Rücken runter, fing sie an wie wild um sich zu schlagen vor Schmerz. Der Schmerz.Hätte er den unaushaltbaren Schmerz den man bei der ersten Verwandlung verspürte, der so stark war, dass man sich am liebsten umbringen würde, erwähnen sollen?
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Werwolfsblut
WerewolfLucia ist die Tochter eines hart arbeitenden Holzfällers und einer Kräuterhexe (Heilerin). Sie lebt in einem kleinen Dorf umgeben von Wald. Lucias einziges Problem... Sie ist total versessen nach Werwölfen. Ihr Traum ist es ein Werwolf zu sein und...