Kapitel 5

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POV: Tim

Empört schnaubte die alte Schachtel und verschränckte ihre Zahnstock-Ärmchen vor ihre Brust. Bah, die sah ja schlimmer aus als die komische Sekräterin. Sehen hier alle Lehrerinnen und Sekräterinnen so scheiße aus?

Meine Mitschüler verfolgten jede meiner Bewegungen gespannt. ,,Entschuldigung?! Ich habe sie gerfragt, wer sie sind!". Diese Frau gehörte auf jeden Fall nicht zu den Leuten, die ich mochte.

Obwohl, eigentllich mochte ich keinen so richtig, ausser mich selber. ,,Tim, der Neue Schüler", gab ich ihr genervt als Antwort. Sie sezte ein siegessicheres Lächeln auf. Was hat die denn für Probleme?

,,Setz dich doch bitte neben Raphael und unterbinde es in nächster Zeit lieber, meinen Unterricht zu stören!". Ganz klar, diese Schnalle brauchte eine Abreibung. Ich schaute mich suchend, nach diesem "Raphael" um.

Die ist ja echt lustig drauf. Woher soll ich bitte wissen wer von den Typen der Richtige ist. Ich wollte sie gerade fragen, wer davon Raphael ist, als sich ein Typ räusperte und auf den Platz neben sich zeigte.

Ich schlenderte gemütlich zu dem Platz und ließ mich dann schließlich auf den Platz sinken. Meine Beine legte ich auf den Tisch und verschränkte meine Arme in meinem Nacken.

Der Typ neben mir, ich vermute wirklich Raphael, musste sich ein Lachen verkneifen. Die Lehrerin, die die ganze Zeit etwas an die Tafel schrieb, merkte das garnicht. Erst als die Meisten anfingen zu lachen, drehte sie sich um.

,,Ws gibt es hier zu Lachen?", schnauzte sie wütend. Als sie mich sah, dachte ich sie explodiert gleich, so wie sie aussah. Ihr Gesicht wurde binnen Sekunden rot und ihre Augen brodelten förmlich.

,,TIM! AB ZUM DIREKTOR! SOWAS LASSE ICH MIR GANZ BESTIMMT NICHT IN MEINEM UNTERRICHT GEFALLEN!", schrie sie und fuchtelte dabei wild mit den Armen rum.

Lässig stand ich wieder auf und ging zur Tür, dreht mich vor ihr aber noch mal um. ,,Und wo finde ich den überhaupt?", fragte ich. ,,Keine Sorge Frau Wegmann, ich zeig ihm den Weg", kam plötzlich von Raphael.

,,Ja, machen sie das Raphael", zischte die Frau genervt und wand sich wieder ihrer geliebten Tafel zu. Die Frau ist auch nicht ganz dicht. Ich öffnete die Tür und wartete, dass Raphael mir folgt.

Dieser kam auch schnell nach, weil er anscheinend noch was mit der Lehrerin besprochen hatte. Grinsend kam er auf mich zu. ,,Gute Arbeit", sagte er, weshalb ich ihn mit gehobener Augenbraue ansah.

,,Ich hab noch nie miterlebt, dass jemand in den ersten 10 Minuten, die er an der Schule ist, zum Direktor muss", erklärte er. Ich zuckte mit den Schultern.

,,Mein Vater ist reich, er finanziert einen großen Teil der Sporthalle mit. Sie würden mich also eh nicht von der Schule schmeißen.", sagte ich locker. Seine Augen wurden bei meinen Worten groß. ,,Echt jetzt? Du verarscht mich doch!".

,,Nö", gab ich ihm als Antwort und musste grinsen. Ich sag ja, es bringt Vorteile reiche Eltern zu haben. ,,Willst du mich weiter so anstarren oder können wir los?", fragte ich da es schon ein wenig unanenehm war, so angestarrt zu werden.

Er wollte gerade los gehen, als ich mich räusperte und mit dem Kopf in Richtung Pausenhof zeigte. Er verstand wohl, denn er begann zu grinsen. ,,Bekommen wir nicht Ärger?", fragte er zweifelnd.

,,Nicht, wenn sie davon nichts erfahren. Ich drehte mich um und ging auf die Tür zu, die zum Schulhof führte. Raphael zögerte etwas, bis er mir dann doch folgte. Da jetzt eigentlich Untrricht war, waren die Gänge angenehm leer.

,,Tim?", fragte Raphael. ,,Hm?", machte ich nur. ,,Wieso bist du eigentlich mitten im Schuljahr auf diese Schule gewechselt?". Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass mein Vater ein Rudel hier übernimmt, also log ich ihn an.

,,Wir sind umgezogen, weil bei uns eingebrochen wurde und mein Vater Angst um mich und meine Mutter hatte". Nicht die beste Lüge, aber es sollte reichen. Auf dem Schulhof angekommen holte ich die Packung Zigaretten raus und reichte Raphael eine.

Irgendwie war mir der Typ sympatisch. Er war loker drauf, das mochte ich. Nicht so nervig wie Basti und so respektlos wie Luca. Ich lehnte mich lässig gegen eine Wand und überflog den Schulhof mit einem Blick.

Langweilig, das war wohl die beste Beschreibung für diesen Platz. Raphael stand still neben mir und rauchte seine Zigarette. Der Typ wurde mir immmer symphatischer.

,,Was hast du eigentlich nach der Schule vor?", fragte Raphi, wie ich ihn beschloss zu nennen, nach. ,,Partys, saufen und Weiber vögeln", grinste ich. ,,Willst du nicht Arbeiten gehen?", hakte er nach.

,,Wozu? Mein Vater hat 'ne Auto-Firma die ich später einfach übernehme." ,,Du hast's gut", seufzte er. Ich nickte nur stumm und rauchte zu Ende. ,,Gehen wir wieder rein?", fragte Raphi, als er seine auch zu Ende geraucht hatte.

Seufzend nickte ich wieder und folgte ihm züruck vor unseren Unterrichtsraum. Er klopfte an, bevor er die Tür öffnete. ,,So schnell zurück? Was hat der Direktor gesagt?", fragte die Frau mistrauisch nach.

,,Er sagte, dass Tim am ersten Tag noch keine Strafe bekomen sollte.", antwortete Raphi für mich. Die Frau nickte nur. ,,Setzt euch und seid leise!". Raphi ging vorraus zu unseren Plätzen und ich ließ mich neben ihn fallen.

Jetzt ließ ich meinen Blick auch über meine Mitschüler gleiten, da mich der Unterricht kein Bisschen interessierte. Nichts besonderes dabei, merkte ich, als ich mir alle Mädchen angeschaut hatte.

Frustriert lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück, rieb mir über's Gesicht und schaute aus dem Fenster. Mir fiel ein, dass ich schon lange nicht mehr trainiert hatte. Das musste ich unbedingt ändern.

Raphi riss mich aus den Gedanken, indem er mich mit seinem Ellbogen anstupste. ,,Schläfst du?", fragte er grinsend. Genervt sah ich ihn an ,,Ha ha, sehr lustig". ,,Komm, die Pause hat schon angefangen."

Und tatsächlich, wir waren die Letzten im Raum. Ich stand auf, schnappte mir noch mein Handy und Portemonnaie und folgte Raphi aus dem Klassenraum. In der Cafeteria angekommen, kamen uns 2 Jungs, sichtlich jünger als wir, engtgegen.

Raphi verdrehte die Augen und ich zog eine Augenbraue hoch. ,,Was willst du Liam?", fragte Raphi den einen Jungen. ,,Kaufst du mir was?", quengelte Liam. ,,Hä? Hast du dein ganzes Taschengeld schon ausgegeben?", fragte Raphi nun.

Der Kleine krazte sich verlegen am Nacken. Jetzt erst musterte ich den Jungen bei ihm. Er war ein wenig größer als Liam. ich schätzte, dass die beiden in die 7. oder in die 8. gingen. Raphi seufzte und drückte Liam einen Fünfer in die Hand.

Zufrieden wollte er gerade wieder abzischen, da bemerkte er mich. ,,Raph wer ist das?", fragte Liam verwirrt und musterte mich. ,,Ich bin Tim", sagte ich ,,und ich schätze das du Raphi's Bruder bist, oder?".

Liam nickte nur und flüsterte dem anderen Jungen was ins Ohr. Dieser fing an zu grinsen. Raphi schien zu verstehen, was sie da machten, denn er warf ihnen einen bösen Blick zu und zischte ,,Zischt ab Liam und Noah!".

Stexpert~ Du bist ein WOLF?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt