POV: Tim
Erleichtert seufzte ich, als der Mann endlich weg war. Jede einzelne Sekunde die ich hier war, hatte ich das Gefühl, er würde mir gleich an den Hals springen. Wahrscheinlich lag ich mit meiner Vermutung garnicht so falsch. Wäre Ryan nicht dabei gewesen, hätte er seinen Trieben nachgegeben.Und dann hätten wir einen toten Vampir. Wahrscheinlich sogar zwei, wenn Ryan es mitkriegen würde. Er würde mich schließlich angreifen, wenn ich seinen Vater töten würde. ,,Wieso bist du wieder hier?", fragte er nun verwundert. ,,Hast du n' Problem damit?", knurrte ich mit meiner Alphastimme.
Doch leider brachte mir das bei einem Vampir nicht viel. ,,Du kannst auch gerne gehen", zischte er wütend zurück, holte aber ein Mal tief Luft und beruhigte sich so sofort wieder. ,,Tut mir leid", nuschelte ich zögerlich und drückte mich noch mehr in das Sofa. ,,Wie wer's wenn wir in den Wald gehen?", schlug er nun vor.
Höchst wahrscheinlich um mich zu besänftigen. Hastig nickte ich und sprang wieder auf. Leicht musste er lachen, als er mich so sah. ,,Na komm schon", drängte ich. ,,Ist ja gut", lachte er und beeilte sich nun auch. Keine Minute später standen wir beide auch schon vor der Tür.
Die Jacken hatten wir einfach da gelassen. Sie würden nur stören. ,,Wer zu erst da ist", lachte ich und rannte los. Es war schön, mal wieder alles raus lassen zu können und nicht von allen genervt zu werden. Gerade lief ich um die Ecke und holte einen tiefen Atemzug, da tauchte Ryan schon neben mir auf.
Da er sich nicht verwandeln brauchte und so schon alle seine Kräfte in seiner Menschlichen Form hatte, rannte er loker an mir vorbei. Kurz leuchteten meine Augen rot auf und ich beschleunigte auf den letzten Metern noch mal. Es war ein großer Ansporn, überholt zu werden.
Zumindest konnte es jemand mal mit mir aufnehmen. Kaum hatte ich einen Schritt in den Wald gemacht und mich noch mal sicherheitshalber nach hinten gedreht, sprang ich ab und verwandelte mich in der Luft. Elegant kam ich am Boden an und rollte mich noch mal ab, um mir nicht weh zu tun.
Mein komplett schwarzes Fell war kaum zwischen den Bäumen zu erkennen, so dunkel war es hier. Die Baumkronen schluckten fast das komplette Licht. Genieserisch schloss ich meine Augen und ließ die ganzen Gerüche und die Geräusche auf mich wirken. Erst dann merkte ich, dass Ryan verschwunden war.
Nur kurz musste ich in der Luft schnuppern, um ihn ausmachen zu können. Gerade noch rechtzeitig, denn im nächsten Moment sprang er schon ab. Im letzten Moment rollte ich mich noch zur Seite, weshalb Ryan mit voller Wucht auf dem Wald Boden landete.
,,Autsch", mekerte er, setzte sich auf und rieb sich die Stirn. So gut es mir möglich war, versuchte ich ein Grinsen hinzubekommen. Anscheinend stellte ich mich dabei aber nicht gerade gut an, denn Ryan hielt sich schon den Bauch vor Lachen.
Dann schnellte er schon hoch und schmiss sich auf mich. Da ich in Wolfsform viel größer war als der normale Wolf, schaffte er es auch nicht, mich umzuwerfen. ,,Oh komm schon, zeig mal was du drauf hast", jammerte er und stand wieder von mir auf. Fragend legte ich den Kopf schief.
,,Ich hab noch nie einen Alpha in Aktion gesehen, also los", drängte er. Kurz nickte ich, spannte die Hinterläufe, holte noch mal tief Luft und sprang dann ab, um Geschwindigkeit aufzubauen. Ohne Probleme landete ich, wobei sie meine Pfoten dem Boden an passten.
Um weniger Luftwiederstand zu erzeugen, legte ich auch noch meine Ohren an und senkte den Kopf ein wenig. So, dass er flach wirkte. Dann rannte ich auch schon zwischen die Bäume durch. Immer schneller zogen sie im Augenwinkel an mir veobei.
Dieses Gefühl würde ich für nichts auf dieser Welt hergeben. ,,Tim", hörte ich jemanden schreien. Dumm wie ich war, drehte ich meinen Kopf natürlich zu Ryan, der laut lachte. Dann merkte ich erst, dass ich meine Konzentration lieber nach vorne richten sollte. Doch zu spät. Mit hohem Bogen und einem Heuler landete ich in dem Fluß, der hier entlangging. Warum zum Teufel hatte ich ihn nicht schon vorher bemerkt?!Zum Glück konnten wir schwimmen, weil es sich bestimmt als Schwierig erweisen würde, so einen großen Wolf wie mich alleine aus dem Fluss zu ziehen.
Außerdem bezweifelte ich, dass Ryan das für mich machen würde. Schließlich kannten wir uns kaum. Aber hatte er mir nicht schon mal das Leben gerettet? Ich meine, ich hätte es auch alleine geschafft, aber er war eine kleine Hilfe. ,,Will der große, schwarze Wolf etwa ein wenig schwimmen?", lachte Ryan, der mittlerweile am Rand stand.
Fieß wie ich war, schnappte ich nach seinem Fuß und zog ihn mit rein. Mit einem langgezogenem "Ahh" landete er ein wenig hinter mir. Leicht hustend kam er wieder an die Wasseroberfläche und begann, mich mit dem Wasser abzuspritzen. So gut es mir mit den Pfoten möglich war, machte ich ihn nach.
Da das aber nicht sonderlich gut klappte, schmiss ich mich kurzerhand auf ihn drauf. Lachend und um sich strampelnd kam er wieder hoch. Doch er stoppte abrupt und sah zurück ans Ufer. Verwirrt sah ich auch da hin, knurrte aber, als ich erkannte, dass es ein Streuner war.
Dieser legte aber nur den Kopf schief und kam schnuppernd auf uns zu. Er schien nicht viel älter als 6 zu sein. Das erkannte man an seiner Statur und Größe. Er war gerade mal so groß, wie ein herkömmlicher Wolf. Nach seinem Blick zu Urteile, verwirrte Ryan ihn.
Er kannte Vampire wahrscheinlich einfach noch nicht. ,,Zisch ab", schrie Ryan ihm zu, doch er dachte garnicht daran. Immer näher trat er an das Wasser und schnupperte verwirrt. Oh, Oh, das würde nicht gut enden. Mit einem tiefen Knurren von mir, blieb er steif stehen.
Zwar war er wohl noch zu jung, um das alles zu verstehen, aber einen Alpha würde er trotzdem fürchten. Er ignorierte sein Zittern und das ungewollte Wimmern, das aus ihm kam und bewegte sich weiter auf uns zu. ,,Der ist echt taff", staunte Ryan. Mittlerweile war er schon bis zum Bauch im Wasser und es fehlte nicht mehr fiel.
Da er aber nicht in meinem Rudel war, konnte ich ihn nicht anlinken, dass es zu gefährlich für ihn wäre. Aus dem Nichts, änderte sich seine Gestalt plötzlich und ein kleiner blonder Junge schrie auf. ,,Tim!", schrie Ryan. Unvorbereitet verwandelte ich mich zurück und tauchte unter, um dem Jungen zu helfen.
Halt durch, dachte ich mir bloß. Woher dieser plötzliche Beschützerinstinkt kam, wusste ich nicht. Mit viel Mühe griff ich nach seinem Arm und zog ihn wieder an die Oberfläche. ,,Kannst du nicht aufpassen?", mekerte ich den Jungen, der stark hustete, sofort an. ,,Tut mir leid", heulte und winselte er.
,,Wo sind deine Eltern?", fragte nun Raphi. Das der Junge nackt war, fiel uns beiden zuerst nicht auf.
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Stexpert~ Du bist ein WOLF?!
WerewolfSchon zum wiederholten Male muss Tim mit seinen Eltern umziehen. Und dann auch noch in irgend ein Kaff, dabei ist er schon 17! Der Grund dafür ist das neue Rudel seines Vaters, was ihm ganz schöne Probleme macht, da er selbst ein Alpha ist. Ein eige...