Kapitel 10

285 15 2
                                    

POV: Stegi

,,Ist doch voll einfach!", sagte ich und machte mich schon siegessicher auf den Weg. Ich quetschte mich durch die tanzende, schwitzende Masse und suchte mir meine "Beute".

Schnell fand ich ein Mädchen, dass ganz gut aussah. Das ich schwul war, musste sie ja nicht wissen. Sie hatte etwas längere schwarze Haare, braune Augen und eine echt gute Figur.

Um sie herum standen ein paar andere Mädchen, die wohl mit ihr hier waren. Bei ihr angekommen stellte ich mich vor. ,,Hey, ich bin Stegi", sagte ich und lächelte.

Ich stellte mich einfach dazu. ,,Hey, Stegi. Ich bin Selina", grinste sie und trank dann einen Schluck aus ihrem Getränk. Ihre Freundinnen ignorierte ich einfach, das war ja eh nur eine Aufgabe.

Selina war ein knappes Stück kleiner als ich, was schon an ein Wunder grenzte. ,,Du bist echt hübsch", flüsterte ich ihr ins Ohr, da die Musik sonst alles verschlucken würde.

,,Danke, du aber auch", sagte sie und wurde ein wenig rot. Zum Glück sah sie nicht aus wie eine Puppe, mit 10 Tonnen Schminke im Gesicht. Ich holte einmal tief Luft, bevor ich sie zu mir zog und küsste.

Sie erwiederte sofort und verschränkte ihre Arme an meinem Nacken. Ich stellte mir einfach vor, einen Jungen zu küssen, was die Situation trotzdem nicht besser machte. Der dominante zu sein, machte mich überhaupt nicht an, trozdem löste ich mich erst spät.

Wahrscheinlich wegen dem Alkohol. Sie grinste, als ich mich löste und in ihr Gesicht sah. ,,Was war das denn?", fragte sie etwas überrumpelt, grinste aber immernoch. Ich beugte mich zu ihrem Ohr und raunte: ,,Kann ich deine Nummer haben?"

Sie nickte, weshalb ich ihr einen Kuss auf ihr Ohr gab und mich dann wieder richtig hinstellte. Ihre Freundinnen quitschten aufgeregt, wärend ich ihr mein Handy reichte, damit sie ihre Nummer einspeichern konnte.

Sie tippte ihre Nummer ein und gab oben "Seli<3" ein. Dann speicherte sie alles und gab mir mein Handy wieder. ,,Tschau", sagte ich noch und gab ihr einen Kuss, bevor ich zu Zoe zurück ging.

,,Wieso brauchtest du so lange?", fragte sie aufgeregt und griff schon nach meinem Handy. ,,Du hast eine bekommen?!". Ich grinste, während sie fassungslos auf mein Hand sah. ,,Wieso denn nicht?", lachte ich.

Sie verdrehte die Augen, während ich mich wieder neben sie auf einen Hocker sinken ließ. ,,Wahrheit oder Pflicht?", fragte ich, da ich jetzt auch meinen Spaß haben wollte.

,,Wahrheit", grinste sie. ,,Das ist unfair!", beschwerte ich mich. ,,Wieso denn?". Sie grinste frech und bestellte inzwischen schon die 12. Shots. Oder waren es schon die 14.? Ich wusste es nicht mehr.

Das Einzige was ich wusste war, dass ich es morgen bereuen werde, so viel getrunken zu haben. Aber in diesem Augenblick war es mir egal. Ich wollte einfach nur etwas Spaß mit meiner besten Freundin verbringen!

,,Ich hab Pflicht genommen!", quengelte ich. ,,Na und, ich nehme Warheit!" Seufzend gab ich auf und überlegte mir eine Frage, die ich schon immer fragen wollte. ,,Warst du schon mal in den gleichen Typen, wie ich verknallt?", fragte ich, da mir nichts besseres einfiel.

Sie überlegte nicht lange. ,,Klar", sie lachte, wärend ich sie nur erschrocken ansah. ,,Das hast du mir nie erzählt!", sagte ich geschockt.

In dem Moment war der Alkohol wie weggefegt. ,, Ist doch eh egal, wir werden uns jetzt nicht an unserem vielleicht letzten Tag streiten!", verteidigte sie sich. Ich nickte nur und kippte meinen Shot runter, der mittlerweile echt gut schmeckte.

An die laute Musik hatte ich mich auch schon gewöhnt. ,,Und wer war das?", fragte ich interessiert. ,,Chris", sagte sie loker. Alkoholisiert war Zoe auf jeden Fall anders drauf als sonst. ,,Ich war nie in ihn verliebt!", zischte ich.

Jedenfalls konnte sie es nicht wissen, da ich das niemandem erzählt hatte. ,,Glaubst du ich hatte es nicht gemerkt?", fragte sie. ,,Was gemerkt?!", ich wurde immer wütender. ,,Wie du ihn immer ageschaut hast", murmelte sie.

 Ihre Wut verflog und machte Mitleid platz. ,,Du hast recht", seufzte ich, ,,Ich hatte mich in ihn verliebt." Ich senkte traurig den Kopf, doch pötzlich schlangen sich zwei Arme um mich. ,,Er ist ein Arsch!", murmelte Zoe mir ins Ohr.

Ich nickte und legte meine Arme auch um sie. ,,Pflicht", flüsterte ich zurück. Verwirrt löste sie sich von mir und legte ihren Kopf schief. ,,Was?", fragte sie. ,,Ich nehme Pflicht grinste ich. Jetzt musste sie auch grinsen.

Wärend ich noch mehr Getränke bestellte, überlegte sie sich die Aufgabe. ,,Da du ja auf Jungs stehst...", grinste sie, ,,Wie wäre es, wenn du einen anmachst?" Mir wären bei ihren Worten fast die Augen aus dem Kopf gefallen.

,,WAS?!", fragte ich fassungslos. Das konnte sie doch nicht ernst meinen! Der wird mich doch umbringen! ,,Jetzt übertreib doch nicht so!" Sie verdrehte die Augen. ,,Du spinnst doch!", sagte ich wütend.

,,Komm schon", bettelte sie und legte einen Hundeblick auf. Ich überlegte wirklich, entschied mich aber dagegen. ,,Kannst du vergessen", zischte ich und trank mein Glas aus. ,,Ich geh jetzt! Bleibst du hier oder kommst du mit?", fragte ich sie.

,,Wir beide bleiben hier!". Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich trotzig an. ,,Mach was du willst", zischte ich und wollte gerade gehen, als ich sie schluchzen hörte. War das ihr Ernst? Wird sie deswegen jetzt heulen?

Genervt drehte ich mich um und tatsächlich, ihr liefen Tränen die Wangen runter und sie schluchzte herzzereißend. ,,B-itte bleib noch", lallte sie. Wir hatten sichtlich zu viel Alkohol getrunken. Ich setzte mich wieder, damit sie aufhört zu weinen.

Draussen wurde es schon dunkel und meine Mutter machte sich bestimmt schon Sorgen. ,,Zoe wir müssen gehen, unsere Eltern machen sich Sorgen!", versuchte ich ihr klar zu machen. Sie aber schaute wieder trotzig.

,,Ich gehe nur, wenn du deine Pflicht-Aufgabe bewältigt hast!" Wütend sah ich mich nach einem Typen um, der mir gefiel und nicht gerade mit einem Mädchen rummachte. An einem der Tische, die an der Wand standen, sah ich dann 6 Jungs, alle etwa so alt wie ich.

,,Also?", fragte Zoe. ,,Ja, ich mach ja schon". Sie quitschte aufgeregt und versuchte meinem Blick zu folgen. Kritisch sah sie die Jungs an. ,,Und welchen davon?", fragte sie. Ich zuckte aber nur mit den Schultern und sagte: ,,Werde ich dann sehen."

Sie nickte und sah mich auffordernd an. Bevor ich losging, schnappte ich mir noch Zoe's Glas und trank es aus, um meine Nervosität irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Dann ging ich langsam, aber selbstbewusst auf die Typen zu.

Stexpert~ Du bist ein WOLF?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt