POV: Ryan
,,Hast du noch Hunger, Kleiner?", fragte ich den lächelnden Jungen, der auf meinem Schoß saß. Kichernd schüttelte er seinen Kopf und schmiegte sich an mich. An die Kälte schien er sich gewöhnt zu haben. Ebenfalls lächelnd strich ich ihm über den Kopf. Nebenbei dachte ich über meinen Plan nach, Stegi zu retten.Die Zeit verstrich und irgendwann merkte ich, dass Luke eingeschlafen war. Vorsichtig stand ich auf und brachte ihn in mein Bett. Leise schloss ich die Tür zu meinem Zimmer und zog meine Schuhe an. Eine Jacke brauchte ich ja schließlich nicht. Vorsichtshalber schloss ich meine Haustür ab, da der Kleine ja eh schlief und ich nicht lange weg sein würde.
Draussen angekommen atmete ich erst mal durch, bevor ich durch die Straßen streifte, auf der Suche, nach neuer Beute. Ich war schon halb ausgehungert und schließlich musste ich für meinen Plan fit sein. Nach ein paar hundert Metern fielen mir zwei Männer auf, die mich schon einige Zeit lang beobachteten.
Dann nahm ich auch ihren Geruch war. ,,Werwölfe", zischte ich leise und bog in eine Strasengasse ein. Wie gedacht folgten sie mir auch hier rein. Die Gasse war fast komplett dunkel und heruntergekommen. Überall an den Wänden blätterten die alten Graffitis ab und es roch nach Drogen und Blut.
Eine typische Junkie-Treffstelle. Mit meinem Geruchsinn konnte ich sowas leicht unterscheiden. Mit dem Rücken zu den Männern blieb ich stehen und flüsterte bedrohlich ,,Lasst mich in Ruhe". ,,Wir sollen bloß einen Jungen namens Luke für unseren König abholen." Kurz stockte mir der Atem. Nein, Tim würde nicht auch noch ihn bekommen.
,,Verpisst euch", zischte ich. Ein tiefes Knurren kam von beiden und dann hörte ich wie Krallen auf dem Boden entlangkratzten. In diesem Moment konnte ich nur daran denken, dass ich Luke nicht alleine lassen konnte. Er hatte doch nur noch mich. So schnell ich konnte sprintete ich los, zu dem anderen Ausgang der Gasse.
Zum Glück wurde ich dabei nicht erwischt. Doch ein Blick nach hinten verriet mir, dass die beiden kräftigen Wölfe langsam aufholten. Es nützte nichts, vor ihnen zu fliehen. Ich musste kämpfen. Doch schaffte ich es, mit gleich zwei Werwölfen fertig zu werden? Ich musste.
Blitzschnell änderte ich meinen Kurs und zwar genau auf sie zu. Sie sahen es nicht kommen und konnten so nicht rechtzeitig reagieren. Mit aller Kraft warf ich mich gegen den einen Wolf, sodass dieser gegen die Wand knallte. Der Andere nutzte meine Unachtsamkeit und biss mir in den Arm.
Genau in den, den Tim vorher verletzt hatte. Zischend ging ich in die Knie, was ein großer Fehler war. Denn nun warf sich der schwere Wolf komplett auf mich drauf und versenkte seine Zähne in meinem Oberschenkel. Knurrend wand ich mich unter ihm. So schnell würde er mich nicht töten.
Gerade, als er noch mal zubeißen wollte, kam ein Schatten auf uns zu und warf sich dann in Sekundenschnelle auf den Wolf. Dieser jaulte laut auf, als der Vampir seine Fänge in seiner Schulter vergrub. Der eklige Geruch von Werwolfsblut war in der Luft.
Mit geschlossenen Augen sank der Wolf zu Boden, doch man konnte noch seinen Puls spüren. Wütend wollte ich mich auf ihn stürzen, als Taddl mich aufhielt. ,,Wir müssen hier weg", warnte er mich. Mit einem Zischen gab ich auf und hielt ihm meine Hand hin, damit er mir aufhielf. Diese ergriff er und zog mich auf, um mich dann zu stützen.
,,Wieso hast du das getan?", fragte ich verwirrt. ,,Glaubst du, Ich lasse meinen besten Freund einfach so verrecken?", grinste er schief. Verstehend nickte ich. Für diesen Moment musste ich die Vergangenheit wohl ruhen lassen. Schließlich war er der Einzige, der mich gerade zu Luke bringen konnte.
Langsam setzte er einen Fuß, während ich ihm versuchte zu folgen. Immer wieder knickte ich um und er musste mich festhalten. ,,Wohin jetzt?", fragte er, als wir in meine Straße kamen. Schwach zeigte ich auf das Wohnhaus, auf das er sofort zusteuerte. Mit zitternden Händen öffnete ich dann die Tür und ging rein.
Meine ganze Kraft wurde durch das Heilen verbraucht. Doch wenigstens war die Wunde an meinem Arm nicht mehr ganz so tief. Vorsichtig löste ich mich von dem stützendem Arm von Taddl und humpelte in mein Zimmer. Dort lag der Kleine wie zuvor in meinem Bett. Er sah so rein aus wie ein Engel.
,,Wer ist das?", zischte Taddl plötzlich hasserfüllt, was Luke aufschrecken ließ. Ängstlich sah er Taddl an, der bedrohlich auf ihn zu ging. ,,Nein, lass ihn!", keuchte ich, wegen den Schmerzen. Verwirrt drehte T sich zu mir um. ,,Du kennst ihn?", fragte er. ,,Ja, das ist Luke", stellte ich den Kleinen vor.
Dieser verwandelte sich plötzlich, sprang vom Bett und knurrte T an. Was nebenbei sehr lächerlich aussah, da T ungefähr 1.89cm groß war und der Wolf ihm grade mal zur Hüfte ging. Als er mit dem Knurren fertig war, rannte er besorgt auf mich zu und schmiss sich in meine Arme.
Da ich sowieso schon wackelig auf den Beinen war, krachte ich zusammen mit ihm nach hinten. Wimmernd leckte er mir immer wieder übers Gesicht. ,,Stop! Hör auf!", lachte ich. Jetzt schmiegte er sich an meine Seite und rieb seinen Kopf gegen meine Hand.
T sah zweifelnd auf uns herab. ,,Der böse Vampir hatte sich also in das kleine Wölfchen verliebt", sagte er mit perversem Ausdruck auf dem Gesicht. "Pff", schnaubte ich und streichelte Lukes Kopf. ,,Kümmer dich nicht um mich", zischte ich. ,,Ein wenig Dankbarkeit wäre auch nicht verkehrt."
Beleidigt murmelte er etwas und ging aus der Zimmertür. ,,Ich bin weg", höre ich ihn dann rufen, bevor die Tür zuschlägt. In Gedanken vertieft merkte ich nicht, wie Luke sich als Mensch vor mich setzte und mich musterte. ,,War das ein böser Mann?", hörte ich ihn dann flüstern.
Kurz überlegte ich, bis ich meinen Kopf schüttelte. ,,Jedenfalls nicht mehr", gab ich ihm als Antwort und hoffte, es würde ihm reichen. Kurz nickte er, bevor er einmal gähnte, meine Hand nahm und mich zum Bett ziehen wollte. Wegen der Verletzung an meinem Bein konnte ich mich aber kaum bewegen, weswegen das ganze ein wenig dauerte.
Bevor ich mich ins Bett legte, zog ich mich noch bis auf meine Boxershorts und T-Shirt aus. Eigentlich schlief ich ja immer nackt, aber Luke war ja auch noch da. Also legte ich mich so neben ihn unter die Decke. ,,Gute Nacht", nuschelte ich und schlief dann auch recht schnell ein.
Mitten in der Nacht merkte ich plötzlich wie etwas raschelte. ,,Es ist zu heiß", grummelte Luke und krabbelte auf mich drauf. Ein kurzer Seufzer entwich ihm, bevor wieder alles ruhig wurde.
DU LIEST GERADE
Stexpert~ Du bist ein WOLF?!
Hombres LoboSchon zum wiederholten Male muss Tim mit seinen Eltern umziehen. Und dann auch noch in irgend ein Kaff, dabei ist er schon 17! Der Grund dafür ist das neue Rudel seines Vaters, was ihm ganz schöne Probleme macht, da er selbst ein Alpha ist. Ein eige...