POV: Stegi
Beruhigend strich ich Zoe über den Kopf, den sie auf meinen Schoß abgelegt hatte. Still schauten wir den jüngeren Schülern zu, die unbesorgt über den Schulhof rannten.
Ich erinnerte mich an die Zeit zurück, in der ich und Zoe mit unseren Freunden so herumgetollt hatten. Damals hatte ich noch viele Freunde und wurde nicht gemobbt. Eigentlich war ich sogar recht beliebt.
Doch das änderte sich, als ich Chris, meinem damaligen besten Freund anvertraute, dass ich schwul war. Er erzählte es rum und ab da fing das Mobbing an. Wir waren damals unzertrännlich und in der Zeit war Zoe auch sehr eifersüchtig.
Zuerst mied er mich nur, doch bald folgten Beleidigungen und seit 2 Jahren auch Schläge. Ich verstand damals nicht, was für ein schlechter Mensch er war, denn er war sonst immer ziemlich nett gewesen.
Ich verzieh ihm und glaubte daran, dass es nur eine Phase war. Ab da mieden mich auch meine anderen Freunde und meine Mitschüler. Die meisten wohl nur, weil sie Angst vor Chris und seinen "Freunden" hatten.
Zoe war die Einzige, die bei mir blieb und ohne sie wäre ich wohl heute nicht mehr hier. Meine Mutter hatte damit kein Problem, jedenfalls sagte sie es mir immer. Doch ich wusste, dass sie traurig war, weil sie wahrscheinlich nie Enkelkinder haben würde.
Aber adoptieren war ja auch noch eine Möglichkeit. In Erinnerungen schwelgend "kraulte" ich sie am Kopf. Wir hatten uns auf eine Steinmauer gesetzt, da wir nicht wussten wo wir sonst hin sollten.
Zoe lief ab und zu noch eine einzelne Träne über die Wange, wärend ich nur gefühlslos da saß und ihr über den Kopf strich. Wir waren beide in unseren Gedanken gefangen. Ich wollte es einfach nicht wahrhaben, dass sie wegziehen sollte.
Das konnte sie nicht! Ich brauchte sie doch! Ein Mal musste ich an mich denken und egoistisch sein! Als sie sich bewegte schaute ich sie an. Sie drehte sich so, dass ich in ihr Gesicht gucken konnte.
Zoe lächelte aufmunternd, während sie wieder begann zu weinen. Ich zog sie zu mir hoch und umarmte sie fest, da ich wusste, dass sie das jetzt brauchte. ,,P-ass bitte auf dich auf", flüsterte sie mir ins Ohr.
Sie machte sich, verständlicher Weise, sehr starke Sorgen um mich. Ich nickte schwach und ließ sie wieder los. Sie setzte sich auf und zog mich unerwartet mit hoch. ,,Wohin willst du?", fragte ich verwirrt, da wir jetzt eigentlich noch Schule hätten.
,,Denkst du ich gehe, ohne noch ein Mal mit meinem besten Freund feiern gegangen zu sein?". Jetzt lächelte sie wieder, hatte aber vom Weinen rote Augen. Ich musste grinsen, als ich sie wieder lächeln sah.
Ich mochte es einfach nicht, wenn sie traurig war. ,,Und wo wollen wir hin?". Sie musste nicht lange überlegen. ,,Ins (denkt euch hier einen Namen aus)", grinste sie. Und schon ging sie los.
,,Zoe? Dir ist aber schon klar, dass wir Schule haben, oder?", hakte ich nach. Sie verdrehte ihre Augen und meinte, dass ich mich mal abregen soll. Keine 10 Minuten später standen wir dann auch schon vor dem Club.
,,Die Getränke gehen heute auf mich", grinste Zoe. Innerlich musste ich schnauben, weil sie wusste, dass ich es hasste, wenn jemand für mich beazahlte. Behielt es aber für mich, da ich den wohl letzten Tag mit ihr nicht noch streiten wollte.
,,Kommst du?", fragte sie und war schon am Mann angekommen, der die Ausweise kontrolliert. Schnell folgte ich ihr und musterte den Mann kritisch, als er ihren Ausweis kontrollierte. Er sah nicht schlecht aus, war aber leider schon zu alt und bestimmt auch nicht schwul.
Ich zeigte ihm meinen Ausweis, er sah ihn sich an, nickte und erlaubte uns den Laden zu betreten. Zoe steuerte sofort die Bar an, während ich noch unsere Jacken und Taschen in einen Spind tat. Als ich ihre Bestellung hörte, sah ich sie erschrocken an.
Sie konnte doch keinen puren Vodka bestellen! ,,Wir sind noch nicht 18!", flüsterte ich ihr zu, aber sie winkte nur ab. Wie wollte sie das anstellen? Ich ließ mich neben sie an die Theke fallen und beobachtete sie, während sie mit dem Barkeeper flirtete.
Jetzt verstand ich auch, was sie vorhatte. Als sie mir einen Shot reichte, sah ich sie unsicher an. Sie hatte es doch tatsächlich geschafft den Barkeeper schöne Augen zu machen und so die Getränke zu bekommen.
Sie kippte ihr Glas sofort runter und sah mich dann abwartend an. ,,Komm schon! Sei kein Feigling!", lachte sie. Um ihr zu beweisen, dass ich kein Feigling war, kippte ich mein Glas auch runter.
Anfangs brannte die Flüssigkeit in meinem Hals, das war aber schnell vergessen. Kaum hatten wir ein Glas runtegekippt, wurde uns schon das Nächste hingestellt. Und aus meinen erhofften 2 Shots, wurden irgendwann 10.
Zoe saß mittlerweile auf meinem Schoß und wir lachten über jeden Scheiß. Selbst der Barkeeper musste schmunzeln, als er uns so sah. ,,Stegiii! Ich will tanzen!", quengelte Zoe. Ich konnte nicht mehr klar denken.
Ich lachte nur, bewegte mich aber nicht. Plötzlich sprang Zoe auf und packte mich am Arm. Ich konnte mich gerade noch an der Theke festhalten, um nicht mit dem Boden Bekannschaft machen zu müssen.
,,Hey", schimpfte ich, lachte mich danach aber wieder halbtot. Ich war auf jeden Fall nicht mehr nur angetrunken, was ich bei Zoe auch sehr stark behaupten würde.
Nachdem sie mich losgelassen hatte, torkelte sie etwas und hielt sich einfach an einem fremden Jungen fest.
,,Hey", rief ich dem Typen zu, der sie aufgefangen hatte. ,,Lass m-eine Freundin los", lallte ich. Er ließ sie nicht los, weil sie sich festklammerte. Das passte mir aber garnicht. Ich wollte gerade aufspringen und ihm meine Meinung sagen, als ich an der Hüfte gepackt wurde.
Erschrocken quitschte ich auf und versuchte vergäblich die Arme von mir zu bekommen. ,,Lass mich los du Pisser", schimpfte ich. Sofort ließ der Security Mann mich los. ,,Sie können auch gerne Hausverbot haben!", warnte er mich, bevor er wieder abzischte.
Nun sah ich, dass Zoe wieder alleine da stand und mich zu sich wunk. Hatte ich wirklich SO überreagiert? Peinlich berührt ging ich zu Zoe rüber, die sich halbtot lachte. Genervt verdrehte ich die Augen.
,,Och, schmollt die beleidigte Leberwurst Stegi jetzt?", zog sie mich auf. Ich piekte ihr in die Seite. ,,Komm, du wolltest doch tanzen, oder nicht?", fragte ich, um die Laune zu verbessern.
Zweifelnd sah sie mich an. ,,Ich könnte noch ein Glas vertragen!", lallte sie. Da ich keine Spaßbremse sein wollte, zog ich sie zurück an die Bar und bestellte uns neue Gläser. ,,Weist du auf was ich jetzt Lust hätte?", fragte sie grinsend.
Wieso musste dieser Satz mich wieder an das Foto erinnern? Ich schluckte diesen Gedanken runter. ,,Nein, auf was?", fragte ich und schüttete mir den 11. Shot runter. ,,Warheit oder Pflicht", grinste sie.
Genervt sah ich sie an. Ich hatte überhaupt keinen Bock dazu, stimmte dann aber doch zu. ,,Ich fang an", sagte Zoe sofort. Ich überlegte stark und wählte Pflicht, da ich schon viel Alkohol im Blut hatte und Spaß haben wollte.
Grinsend flüsterte sie mir ins Ohr: ,,Besorg dir irgend eine Nummer von 'nem Mädchen". Sie hätte garnicht flüstern müssen, da die Musik voll aufgedreht war.
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Stexpert~ Du bist ein WOLF?!
WerewolfSchon zum wiederholten Male muss Tim mit seinen Eltern umziehen. Und dann auch noch in irgend ein Kaff, dabei ist er schon 17! Der Grund dafür ist das neue Rudel seines Vaters, was ihm ganz schöne Probleme macht, da er selbst ein Alpha ist. Ein eige...