Stexpert~ Du bist ein WOLF?!

Kapitel 41~

POV: Stegi
,,Au~", schrie ich, als mich etwas hartes am Gesicht traf. Als ich zur Seite sah, sah ich, dass Tobi seinen Arm bei einer Umdrehung mit voller Wucht in mein Gesicht geschlagen hatte. ,,Nie wieder schlaft ihr bei mir!", motzte ich, schlug die Decke von meinen Beinen und schlürfte ins Bad. Natürlich musste ich sogar aufwachen, bevor mein Wecker losging.

Also stieg ich noch kurz in die Dusche, wobei ich mich fast übergeben hätte. Die zwei Flaschen hatten wir gestern noch komplett ausgetrunken und meine Mutter's Alkoholvorrat blieb auch nicht erspart. Nächstes Mal sollte ich auf jeden Fall verzichten. Schlecht gelaunt, wegen dem Kater trat ich aus der Dusche.

,,Guten Morgen", nuschelte Lina, bevor sie sich an mir vorbei ins Badezimmer quetschte. Der Alkohol schien ihr auch nicht gut bekommen zu sein. Kein Wunder. Sie hatte sogar noch mehr getrunken, als ich. Müde schleppte ich mich zurück in mein Zimmer, um Tobi zu wecken. Da er mich aber nicht gerade nett geweckt hatte, schnappte ich mir mein Handy und hielt es nah an sein Ohr, auf den Alarm wartend.

Der ließ auch nicht lange auf sich warten. "Brinngg~", ertönte der nervtötende, laute Ton, der Tobi aufspringen ließ. ,,Was ist los?", fragte er orientierungslos und mit noch halb geschlossenen Augen. ,,Wir haben Schule", sagte ich nur kurz, um mich kichernd in die Küche zu begeben und etwas zum Frühstück zu machen.

Da meine Kochkünste zu wünschen übrig ließen, wurden es nur ein paar Brötchen und Müsli. Sollte für uns reichen. ,,Ist Tobi schon wach?", fragte Lina, als sie in die Küche kam und sich sofort auf einem Stuhl nieder ließ. Stumm nickte ich und stellte noch Milch und Kaffee auf den Tisch, bevor ich mich auch setzte. ,,Morgen", nuschelte Tobi und setzte sich dann auch zu uns.

,,Hm", machte ich nur und biss in mein Brötchen. Die Stimmung war am Tiefpunkt und das nur, weil wir gestern nicht aufhören konnten. ,,Mein Vater wollte uns zur Schule mitnehmen", sagte Tobi jetzt und biss genüsslich in einen Apfel. Welcher Mensch aß bitte Früchte zum Frühstück?! Welcher Mensch aß den überhaupt freiwillig Früchte?

Konnte ich überhaupt nicht verstehen. Lieber stopfte ich mir ein Nutellabrötchen oder eins mit Wurst rein. Schmeckte wenigstens. ,,Hm", machte jetzt Lina. So würde es wohl den ganzen Morgen laufen. Hoffentlich würde es im Laufe des Tages wenigstens besser werden.

,,Mit wem bist du eigentlich im Zimmer?", fragte ich Lina interessiert. Schließlich waren ich und Tobi zusammen in einem und wussten so, wer noch drinne war. Aber dazu Lina zu fragen, kam ich noch nicht. ,,Elisabeth, aus meiner Klasse. Irgendeine Anne und eigentlich noch Selina", zählte sie auf. ,,Wieso "eigentlich"?", stutzte ich. Durfte man auf ein anderes Zimmer wechseln?

,,Weißt du das denn noch nicht?", fragte Tobi mich nun. Unwissend schüttelte ich den Kopf und wartete darauf, dass sie es mir erklärten. ,,Sie wurde entführt", sagte Lina nun. Geschockt klappte mir der Mund auf. ,,D-as kann n-icht sein... Sie hat mich doch erst gestern angerufen", stammelte ich und rannte in mein Zimmer, um mein Handy zu holen.

Mit meinem Handy im Gepäck rammte ich auch schon wieder zurück und zeigte Ihnen meine Anrufliste. Fast ganz oben stand der Name "Seli <3". Noch immer so, wie sie sich selber eingespeichert hatte. ,,Bist du dir sicher, dass es die gleiche ist?", hakte Tobi nach. Wieder zuckte ich unwissend mit den Schultern.

,,Sollten wir nicht lieber darüber reden, was wir während der Klassenfahrt machen?", fragte ich Tobi. Nachdenklich starrte er auf den Rest seines Apfels. "Brinngg~", ertönte plötzlich die Klingel. ,,Ich geh schon", sagte Lina schnell und ging zur Tür. ,,Guten Morgen. Du musst Lina sein, oder?", hörte ich eine Männerstimme.

,,Ja, kommen sie doch rein", lächelte sie höflich und ließ ihn rein. ,,Ach und du bist Stegi, Tobias hat schon viel von dir erzählt", begrüßte er nun mich. ,,Ich hoffe doch nichts schlimmes", sagte ich und lächelte leicht. Mit Erwachsenen hatte ich mich immer gut verstanden. Bloß Leute in meinem Alter machten mir immer Bauchschmerzen.

Der Hochgewachsene ähnelte Tobi sehr. Naja, bis auf die Größe. ,,Können wir los?", fragte er uns. Um ihn nicht waren zu lassen, beschloss ich, später alleine aufzuräumen. Was besseres hatte ich ja eh nicht zu tun. Kurz holten wir noch unsere Taschen aus meinem Zimmer, bevor wir Tobi's Vater nach draussen folgten.

Leider war es heute noch kälter als die letzten Tage schon. Das merkte man Lina hauptsächlich an. Zitternd drückte sie sich noch stärker in ihre Jacke. Gentlemanlike zog ich meine aus und legte sie zusätzlich um sie. ,,Ist dir nicht kalt?", staunte sie und wollte sie mir schon zurück geben.

Ich aber schüttelte bloß den Kopf und legte meinen Arm um ihre Schulter. Tobi's Vater hatte echt weit geparkt. ,,Wie lange seit ihr denn schon zusammen?", fragte er plötzlich. ,,Ich- also", stammelte ich, was ihn verwirrt gucken ließ. ,,Wir sind nur gute Freunde. Ich hatte gerade erst eine Beziehung, die nicht gerade im guten Ausgegangen ist", erklärte sie.

Tobi, der neben uns ging lächelte leicht. ,,Ach so, das tut mir aber leid. Tobi ist wohl gerade in der gleichen Situation", sagte er mitfühlend. ,,Dad!", beschwerte sich Tobi und verdrehte die Augen. ,,Also, steigt ein", wies uns der Große an. Ohne zu zögern riss Tobi die Tür auf und stieg ein. Ihm war wohl auch kalt.