Kapitel 40

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POV: Ryan
,,Tot", stammelte der Kleine, der sich mittlerweile an Tim gekuschelt hatte. Er schien gar keine Angst vor Tim, geschweige denn von mir zu haben. Wie lange er wohl schon im Wald war? ,,Hast du niemand anderen?", fragte nun Tim, der den Kleinen über das Wasser hielt, damit er nicht ertrank.

,,Doch... Ich weiß aber nicht wo sie sind", gab er zu. ,,Tim?", ich stieß ihn leicht an. ,,Hm?", fragend sah er mich an. ,,Er ist nass und abgemagert, lass uns zu mir gehen", bat ich den Braunhaarigen. Kurz nickte er und schwamm mit dem Kleinen ans Ufer. ,,Wie heißt du überhaupt?", fragte ich, bekam aber keine Antwort, da er eingeschlafen war.

Wie konnte er einfach so auf seinem Arm einschlafen? Tim trug ihn ja nicht mal richtig. Der Junge hing halb um seinen Hals und drückte sich an seine Brust. ,,Boah, sieht das süß aus", neckte ich Tim, welcher nur schnaubte. Aber es sah wirklich süß aus, wie er dem Kind zu Hilfe eilte.

Er hatte wohl doch irgendwo tief in sich ein Herz. ,,Leg ihn dort hin", wies ich Tim an, als wir bei mir angekommen waren. Sofort nickte dieser und legte den immer noch schlafenden Jungen auf mein Sofa. Das er es gerade komplett durchnässte, ignorierte ich gekonnt. Allein den süßlichen Geruch seines Blutes konnte ich nicht so einfach ignorieren. Scheiß Durst.

Das Mädchen war das Letzte, was ich bis heute getrunken hatte und das war auf jeden Fall zu wenig. ,,Ich hol kurz Verbandszeug", sagte ich und holte den großen roten Koffer aus meinem Badezimmer. Warum ich ihn überhaupt besaß, wusste ich bis heute nicht. Aber wenigstens half er uns jetzt dabei, dass sich seine Wunden nicht entzündeten und sie normal heilen könnten.

Spätestens übermorgen sollten Sie dann alle weg sein. ,,Du musst das machen", bat ich Tim, der den Koffer nur verwirrt betrachtete. ,,Kann ich nicht", sagte er sofort und ging ins Badezimmer, ließ mich so mit dem Koffer und dem Jungen zurück. Das war nicht sein Ernst oder? Seufzend setzte ich mich an die Sofakante und begann damit alle Sachen die ich bräuchte rauszusuchen.

Als ich damit fertig war und Tim immer noch nicht zurück war, verdrehte ich die Augen. ,,Wieso riechst du so komisch?", ertönte plötzlich eine schwache Stimme. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah den Jungen an, dem mittlerweile Tränen die Wangen runterliefen. ,,Ich bin ein Vampir", versuchte ich ihm die Frage so gut wie möglich zu erklären.

,,Ein...was?", fragte er und mussterte mich mit ein wenig Angst in den Augen. ,,Vampir. Diese Dinger, die Blut trinken", seufzte ich. Das hätte ich wohl nicht sagen sollen. Wie gestochen schrie er los und rutschte näher an die Wand. ,,Was ist hier los?", keuchte Tim geschockt, der wohl nun doch zurück gekommen war.

Super Timing. Nicht. ,,Du musst mir helfen", schrie er Tim zu. Mit gehobener Augenbraue und verschränkten Armen sah er mich verwirrt an. ,,Er denkt, ich würde sein Blut trinken", erklärte ich Tim, welcher auf uns zu kam und sich vor den Kleinen kniete. ,,Du brauchst keine Angst haben. Ich beschütze dich von dem Monster. Solange ich da bin, wird er dir nichts tun können", redete er ihm ein.

Empört schnaubte ich. ,,Wer wollte denn, dass du dem Jungen überhaupt hilfst?", zischte ich wütend. Doch Tim lachte nur und meinte zu mir: ,,Geh dich umziehen, ich schaff das schon." Nach langem Zögern stand ich doch auf und ging in mein Schlafzimmer, um mir neue Sachen zu holen.

Mit den neuen Sachen machte ich mich dann auf den Weg ins Badezimmer. Das Wasser war nicht so rein, wie es davor schien. Außerdem sah meine blasse Haut wieder gereizt aus. Wir hatten es wohl etwas mit der Sonne übertrieben. Wieso musste der Fluss auch genau von der Sonne beschienen werden? Wie immer stellte ich das Wasser auf die kälteste Stufe und stieg dann in die Duschkabiene.

Die Kälte des Wassers spürte ich kaum. Nur meine schwarzen Haare, die mir Strähnen weise ins Gesicht fielen, störten mich. Zum Friseur gehen mochte ich aber nicht. Der schnitt sie doch eh wieder zu kurz und dann sah ich komisch aus. Gleichmäßig verteilte ich das Shampoo in meinen Haare, während ich meinen Friseur in Gedanken verfluchte.

Zu einem anderen zu wechseln war aber auch keine Option für mich, da der nächste er im nächsten Ort war und es sich nicht  lohnen würde so lange nur für eine Frisur zu fahren. Nachdem ich auch meinen Körper eingeseift, abgespült und abgetrocknet hatte, zog ich mir die neuen Sachen an. Meistens trug ich Schlichte, aber moderne Sachen. So wie jetzt.

Mit noch nassen Haaren trat ich aus dem Badezimmer und ging zügig ins Wohnzimmer. Ich wollte den Kleinen nicht so lange mit Tim alleine lassen. Wer weiß, vielleicht wäre er ja ausgetickt oder so. Kann man ja nicht wissen. ,,Er ist wieder da", schrie der Junge, der sofort zu Tim rannte, der ihn lachend auffing.

,,Hab ich was verpasst?", fragte ich und sah die beiden lächelnd an. ,,Wir haben Pizza bestellt", gab mir der Kleine nuschelnd zu. ,,Ist doch super", lächelte ich. Irgendwie erinnerte der Kleine mich an Stegi. Genauso unschuldig und knuffig. Bloß war der Werwolf, der immer noch auf Tim's Schoß saß, ein Beta.

,,Du bist nicht böse?", hakte er nach. ,,Nein, wieso sollte ich?", grinste ich. ,,Jipie!", schrie er plötzlich los, sprang von Tim's Schoß runter, rannte zu mir und umarmte mich. Seinen Kopf schmiegte er an meinen Bauch. ,,Der ist ja viel zu hart, du musst mehr essen", beschwerte er sich und drückte auf meinem Bauch rum.

,,Hey! Ich bin nur trainiert", verteidigte ich mich. ,,Und Tim ist eben fett", redete ich weiter und musste mir das Lachen verkneifen. Tim schnaubte nur kurz und ging dann an die Tür, um die Pizzen entgegen zu nehmen.

Stexpert~ Du bist ein WOLF?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt