Kapitel neun - Ostern

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P.O.V. Sherlock

Die Tage vergingen und John und ich lösten noch einige weitere Fälle. Dann stand Ostern vor der Tür und John wollte unbedingt zu seiner Kirchengemeinde gehen, da diese am Abend des Karsamstages ein Osterfeuer auf dem Kirchplatz veranstalteten. Doch ich hatte keine Lust darauf.

„Was ist schon so toll daran, sich bis mitten in der Nacht zu Tode zu frieren?", frage ich John genervt.

„Ach komm schon, Sherlock! Du gehst zu Feiertagen nie aus dem Haus und unternimmst etwas! Bitte komm' doch mit! Mary kann nicht mit mir mit, da sie am nächsten Tag in der Früh wieder auf Geschäftsreise geht.", bettelt John.

Ich sehe ihn an. Seine großen hellbraunen Augen scheinen sich in meine zu bohren. Seufzend drehe ich meinen Kopf zur Seite und sehe mich in unserem Wohnzimmer um.


„Was soll ich denn da?", frage ich immer noch genervt.

„Du sollst mit mir in die Messe gehen und danach Glühwein trinken, auf dem Kirchplatz am Lagerfeuer sitzen und dich wärmen.", antwortet er.

„Und warum?"

„Weil ich dahin möchte und du mein bester Freund bist und mich deshalb dahin begleiten wirst.", meint John.

Sein bester Freund. Na super, ich bin nichts weiter als sein bester Freund. Dabei wollte ich doch so viel mehr sein! Sherlock; ermahne ich mich selbst.

„Wann fängt die Messe denn an?", frage ich und sehe wie John triumphierend grinst.

„Um neun. Sie geht ungefähr zwei Stunden und kurz nach Mitternacht können wir auch wieder zu Hause sein, in Ordnung?"

Ich nicke.

„Danke!", ruft John und umarmt mich überschwänglich. Ich erröte leicht und bin froh, dass er mein Gesicht nicht sehen kann. Auch ihm scheint es nun peinlich zu werden, denn er löst sich schnell von mir und fragt: „Tee?".

Ich stimme nickend zu und John beginnt in der Küche mit dem Geschirr zu klappern. Schweigend nehme ich mir meine Geige und spiele gedankenverloren vor mir her.

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Am Abend des Karsamstages, eine halbe Stunde vor Messbeginn, stehe ich im Badezimmer und betrachte mich nervös im Spiegel. Ich habe absolut keine Lust in die Messe und danach am Lagerfeuer zu sitzen, aber ich mache es John zuliebe. Ich habe mein liebstes Hemd an und zupfe gerade ein wenig an meinen Haaren herum, als ich John das Wohnzimmer betreten und „Sherlock?" rufen höre.

Ich verlasse das Badezimmer und betrete das Wohnzimmer, in dem John nun steht.

„Sherlock, bist du soweit? Wir müssen los?", fragt er und ich sehe, wie er bei meinem Anblick schlucken muss.

„Ja, wir können.", sage ich und grinse.

Auf dem Weg zur Messe sagen wir beide kein Wort. Jeder schaut auf der Seite zum Fenster hinaus, an der er sitzt. Die Stille zwischen uns ist nicht drückend, wie man jetzt vielleicht gedacht haben könnte. Sie ist angenehm, so wie alles mit John angenehm ist. Ich seufze. Irgendetwas stimmt mit meinen Gedanken nicht.

Als wir die Kirche betreten stockt mir der Atem. Jeder Kirchenbesucher hat eine kleine Kerze vor sich stehen. Sonst gibt es keine andere Lichtquelle. Ich folge John und er nimmt sich selbst eine Kerze und drückt mir ebenfalls eine in die Hand. Dazu gibt es noch einen kleinen Holzklotz, in den man die Kerze stecken kann, damit man sie nicht die ganze Zeit über festhalten muss. John geht vor und sucht sich einen Platz relativ in der Mitte aus, auf den wir uns setzen. Ich lasse meinen Blick über die kleinen tanzenden Flammen gleiten und bemerke, dass es etwas beruhigendes hat. Diese vielen kleinen Lichtquellen sind wirklich etwas besonderes. Es ist so schön und so schön romantisch.

Ich beuge mich nach rechts zu John und flüsternd frage ich: „Warum haben wir alle Kerzen an unseren Plätzen stehen?".

„Das macht man hier so.", meint John. (*)

Die Messe beginnt und ich verbringe zum ersten Mal freiwillig einen Abend in einer Kirche.

—————


Nach der Messe sitzen John und ich noch einige Zeit am Lagerfeuer und sprechen miteinander über sämtliche Themen. Ich finde es schön, dass er Zeit mit mir verbringt und mich davon überzeugt hat mitzukommen. Natürlich sage ich ihm das nicht. Das wäre ja noch schöner! Natürlich kann ich mir den ein oder anderen unangemessenen Kommentar nicht verkneifen.

[Authors note: Hach, stellt euch doch bitte einmal Sherlock und John am Lagerfeuer vor. Traumhaft! :) ]

Wir sitzen noch bis nach Mitternacht dort und machen uns erst um halb eins auf den Weg zurück in die Bakerstreet.

John, der natürlich wieder zurück zu Mary muss, bringt mich mit dem Taxi noch nach Hause, verabschiedet sich winkend und fährt dann weiter zu sich.


P.O.V John

Zuhause angekommen, ist es ganz dunkel und still in der Wohnung. Ich schließe ganz leise die Tür hinter mir und lehne mich von innen an diese. Dann sinke ich grinsend und immer noch an die Tür gelehnt zu Boden und bleibe eine ganze Weile mit geschlossenen Augen sitzen. Ich denke an den schönen Abend, den ich heute mit Sherlock habe und mir wird ganz warm ums Herz. John, du bist hoffnungslos verliebt! Ähm... Bitte was?! Nein, bin ich gar nicht; diskutiere ich mit mir selbst und öffne genervt die Augen. Ich denke an Mary, die nur ein paar Zimmer weiter in ihrem Bett liegt und schläft und ein warmes, geborgenes Gefühl macht sich in meinem Bauch breit. Ich grinse wieder, ziehe mir Jacke und Schuhe aus, schlüpfe schnell in meinen Schlafanzug und lege mich dann zu Mary ins Bett. Dann lege ich einen Arm um sie, ziehe sie zu mir heran und küsse sie auf den Kopf. Sie grinst im Schlaf. Arm in Arm mit meiner Verlobten schlafe ich ein.


(*)= Das Ganze hat tatsächlich eine tiefere Bedeutung, jedoch finde ich es sehr unpassend, hätte John sie an dieser Stelle näher erläutert.

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Wir haben es tatsächlich geschafft!

🎉🎉🎉 100 Reads  🎉🎉🎉

Tausend Dank an alle, die meine Geschichte bis hierhin gelesen haben. Ich freue mich sehr darüber!

Ich hoffe, dass euch mein Schreibstil gefällt. :)

Habt einen schönen Tag!

Eure Alex :)

Der Mond scheint hell heute Nacht (Johnlock FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt