Kapitel neunundzwanzig - Allein

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Ein großes Willkommen geht an alle, die sich neu hierhin verirrt haben. Hallöchen! :)

In letzter Zeit kamen wieder sehr viele dazu und freue mich über jeden einzelnen von euch. :)

Viel Spaß mit dem Kapitel und habt einen schönen Tag!

Eure Alex :)

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P.O.V. Sherlock

John...

John...

John...

Ich vermisse dich.

***

Ich wache auf, als es schon Nacht ist. Wie viel Zeit ist seit Johns... Unfall vergangen? Draußen erhellen nur die Straßenlaternen, die vielen kleinen funkelnden Sterne und der Mond die Nacht. Fasziniert von dessen Helligkeit gehe ich zum Fenster und sehe ihn mir an. Ich erinnere mich an so viele Dinge, die ich bereits mit ihm erlebt habe.

"Der Mond scheint hell heute Nacht.", sagt John in meinem Kopf.

Mir treten Tränen in die Augen, ein Kloß bildet sich in meinem Hals und mein Magen zieht sich zusammen. Vor Schmerzen krümme ich mich und halte meine Arme um meinen Bauch geschlungen. Ich setze mich an das Fenster, ziehe meine Beine an mich und lege den Kopf an meine Knie. Verlust und Angst treiben mich in die Verzweiflung. Still schaukelnd weine ich mich in den Schlaf.

***

Die drückende Stille ist nicht mehr zum Aushalten. John hatte immer irgendwelche Geräusche gemacht. Er hatte mit Geschirr geklappert, mit Rosie gespielt oder an seinem Laptop geschrieben. Doch jetzt ohne ihn... Sie drückt auf meine Ohren. Nicht einmal mein Geigenspiel kann sie durchbrechen. Die Töne klingen einsam. Die Melodie auf einmal unmelodisch. Ohne Begleitung... ohne meinen John.

***

Ich kämpfe einen Kampf mit mir selbst. Gegen Trägheit und alten Gewohnheiten, für ein Leben voll Hoffnung und John. Ich raffe mich auf und verhelfe mir auf die Beine, gehe einen Schritt und einen zweiten. Falle hin, schlage mir die Knie auf und schreie.

***

Schwach richte ich mich auf, gehe zum Sofa, setze mich, greife nach den bekannten Instrumenten. Zeit und Raum verschwimmen. Ich sehe John und mich bei unserem ersten Fall, eile durch Krankenhausgänge und tanze mit ihm. Ich binde meinen Arm ab. Dann plötzlich bricht er zusammen, krümmt sich. Koma. Ich setze die Nadel an. Geschockt stehe ich an seinem Bett. Lasse die Substanz in meinen Körper fließen. Ich versuche zu vergessen, zu Überleben bis er wieder da ist... oder nicht mehr zu leben. Dann stehe ich vor Marys Grab, John weint an meiner Schulter und ich... weine mit ihm.

***

Mein Mund ist trocken, meine Zunge klebt am Gaumen. Kraftlos öffne ich meine Augen, die zusammenkleben. Ich liege bäuchlings auf dem Teppich vor dem Kamin und habe ein Streichholz in der Hand. Die Sonne, die durch unsere verschmutzten Fenster hineinscheint, und Rosies Weinen haben mich geweckt. Mein Rücken schmerzt, als ich mich aufrichte. Halb sitzend halb liegend suche ich Rosie in dem Zimmer um und sehe sie vor dem Wohnzimmertisch liegend und schreiend. Schreiend nach Aufmerksamkeit, nach Liebe, die ich ihr nicht geben kann. Der Tochter meines festen Freundes. John. Sie erinnert mich an ihn, will meine Begleitung sein. Soll meine neue Begleitung sein. Spielt jedoch immer in der falschen Tonart, kann nicht meine Begleitung sein, John ist es.

***

Ich kämpfe einen Kampf mit mir selbst. Gegen Drogen und Verzweiflung, für ein Leben voll Aufopferung und John. Ich stehe erneut auf und gehe zu Rosie, sie ist irgendwie doch noch ein kleiner Rettungsanker, und sehe sie an, spiele mit ihr. Ich setze mich mit ihr auf das Sofa und sehe die Sonne untergehen. Ich gebe ihr ein Fläschchen und bin fasziniert von den kleinen Fingern, die eifrig nach der Flasche greifen. Sie rutschen immer wieder von der glatten Oberfläche ab und können die Flasche, weil sie zu groß ist, nicht halten. Dennoch versucht sie es immer wieder. Sie gibt nicht auf, will es nicht. Auch wenn es noch so aussichtslos ist, lässt sie sich nicht beirren. Ich will nicht aufgeben!

Irgendwann werde ich müde und lege mich auf das Sofa, Rosie auf meine Brust.

Ich will nicht aufgeben!

Ich will nicht aufgeben!

Immer und immer wieder wiederhole ich die Worte.

Ich will nicht aufgeben! Für John.

Sie werden zu einem Mantra, klammere mich an sie, wie an einen Rettungsanker.

Ich will nicht aufgeben!

Ich werde nicht aufgeben!

Dann schlafe ich ein.

Der Mond scheint hell heute Nacht (Johnlock FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt