Kapitel 40 - Unerwartet

168 10 7
                                    


P. O. V. John

"Sherlock, wir müssen los!", rufe ich in die Richtung unseres Schlafzimmers.

Sekunden später, so schnell, dass ich erschrocken zusammenzucke, reißt er die Tür auf und kommt mit schnellen Schritten in die Küche, in der ich auf ihn warte.

"Ich will nicht!", meckert er.

"Ich weiß und das Thema hatten wir jetzt bestimmt schon hundert Mal. Deine Mutter hat Geburtstag, also müssen wir zu ihr. Mir ist egal, was sie alles angeblich falsch gemacht hat. Sie hat uns eingeladen, also kommen wir." 

"Aber Mycroft wird auch da sein und ich kann sein ätzendes Gesicht nicht mehr sehen.", ruft er aus, bevor er an seiner Teetasse nippt.

"Sei froh, dass du deine Eltern noch hast", murmle ich, "Nimmst du Rosie oder die Tasche?"

"Ich nehme die Tasche.", schuldbewusst ist er ganz still geworden.

"Hey, ich weiß, dass du das nicht mit Absicht machst. Genieß die Zeit ein bisschen und versuche dich einfach ganz oft daran zu erinnern. Das reicht mir schon.", kurz stelle ich mich auf die Zehenspitzen um ihm einen Kuss auf die Lippen zu drücken, dann gehe ich mit Rosie auf dem Arm die Treppen zu Mrs. Hudson hinunter. Sherlock folgt mir mit der Rosies Wickeltasche in der Hand.

"Mrs. Hudson, ich weiß nicht genau, wann wir wieder da sein werden. Bis wann können Sie denn? 16:00?", ruft er die Treppen hinunter.

"Sherlock, es ist gerade 15:00, Sie Schelm!", lacht sie und nimmt mir Rosie ab.

"Wenn Sie möchten, kann ich auch die ganze Nacht auf sie aufpassen. Sie wissen doch, mit 6 Geschwistern und keinen eigenen Kindern ist das Leben manchmal doch ganz schön langweilig."

"Sind Sie sich sicher, Mrs. Hudson? Rosie schläft aktuell ganz schlecht und sie mag es gar nicht von ihrem Vater getrennt zu werden.", beteuert Sherlock überschwänglich mit hochgezogenen Augenbrauen und stellt die Wickeltasche in ihrem Flur ab.

Ich ramme ihm meinen Ellenbogen in seine Seite und sehe ihn mahnend an.

"Vielleicht ein anderes Mal, Mrs. Hudson. Ich denke so gegen 21 Uhr sollten wir spätestens wieder da sein.", lächelnd wende ich mich meiner Tochter zu und küsse sie auf die Stirn.

"Tschüss, Rosie.", erwidert auch Sherlock und streicht ihr vorsichtig mit einem leichten Lächeln über die Wange. Ich merke, wie ich auf einmal ganz sentimental werde und auch Mrs. Hudson scheint ganz ruhig und bedächtig.

Ruckartig dreht er sich um und geht ohne sich von Mrs. Hudson zu verabschieden zur Eingangstür.

"Danke.", sage ich zu ihr und eile meinem Freund hinterher.

_ _ _ _ _

P.O.V. Sherlock

"Sherlock! John! Wie schön, dass ihr beide da seid!"

Schnell zieht mich meine Mutter in ihren Arm. Zu viel Nähe, nun lass mich doch los!

"Alles Gute, Mutter", sage ich kühl, löse mich aus ihrem Griff und quetsche mich in das Haus meiner Eltern.

"Alles Gute, Mrs. Holmes.", sagt auch John und überreicht ihr den Blumenstrauß.

Den Geräuschen zufolge,, muss sie auch ihn in ihren Arm gezogen haben, denn es ist ein gequetschtes "Gerne." zu hören.

Leicht muss ich schmunzeln und biege in die Küche ab.

"Hallo, Vate- Lestrade?", unterbreche ich mich ungläubig selbst mitten im Satz.

"Oh Mutter, Lestrade hat einen Fall für mich. Ich schätze, ich muss dann jetzt doch gehen. Tschüssi!", rufe ich gespielt enttäuscht in den Flur, zeige Lestrade, dass er mir folgen soll und verschwinde aus der Küche.

Der Mond scheint hell heute Nacht (Johnlock FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt