P.O.V. Sherlock
Ich werde von den Sonnenstrahlen, die mich an der Nase kitzeln und dem Fakt geweckt, dass etwas Schweres auf meinem Bauch liegt und mir das Atmen immer unangenehmer macht. Schnappend versuche ich einzuatmen, reiße die Augen auf und erblicke John, dessen Kopf mal wieder auf meinem Bauch liegt und mir das Atmen beinahe unmöglich macht. Ich grinse in mich hinein, schiebe meine großen Hände unter seinen Kopf und lege ihn vorsichtig neben mir ab. John schnaubt im Schlaf und kuschelt sich näher an mich ran. Ich lege einen Arm um ihn, drehe mich zur Seite und vergrabe mein Gesicht in seinen Haaren. Tief atme ich seinen Duft ein und wünsche mir seit sehr langer Zeit, dass der Augenblick nicht vergehen soll. Ich konnte John in den letzten Tagen so nahe sein. Es treibt mir wieder ein Lächeln ins Gesicht, als ich mich daran erinnere, wie sehr ich ihm vertraue und wie viel mir die letzten Abende bedeuten. Einige Minuten lang liege ich an ihn gekuschelt und nicke fast wieder ein, als ein grässliches Geräusch zu hören ist. Stirnrunzelnd reiße ich meine Augen auf. Das Babyphone. Rosie. Mit einem Blick runter zu John stelle ich fest, dass dieser noch am Schlafen ist. Und er schimpft sich Vater... Ich stöhne auf. Dann löse ich mich vorsichtig von ihm und tapse schlaftrunken die Treppen zu Rosies Zimmer hoch.
"Hallo Rosie, meine Liebe.", sanft raune ich die Worte, als ich ihr Zimmer betrete, "Alles in Ordnung. Ich bin ja da."
Vorsichtig hebe ich sie aus ihrem Bettchen und trage sie zu dem Sessel, der in ihrem umgeräumten Zimmer steht. Nach meinen ersten drogendurchtrieften Tagen als Ersatzvater für Rosie habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen und ihr Zimmer neu eingerichtet. John hat es gefreut und mich hat es etwas besser fühlen lassen. So hatten wir alle etwas davon. Und mit Mrs. Hudsons und Lestrades Hilfe ist es ein leichtes gewesen, das Zimmer zu gestalten. Mycroft hat nicht einen Finger rühren wollen.
Rosie schreit immer noch wie am Spieß. Ich stehe nochmal auf und ziehe das Rollo hoch.
"Schau mal, Rosie. Hier, es ist schon hell draußen. Ein neuer Tag hat angefangen. Du brauchst nicht mehr schlafen, wenn du nicht magst."
Gedankenversunken stehe ich mit ihr vor dem Fenster und schaukle hin und her; da passiert es. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn. Erst merke ich es gar nicht. Dann sehe ich verdutzt aus dem Fenster und wieder auf das kleine Mädchen, das auf meiner Hüfte sitzend auf einmal ganz still geworden ist und nach einem Blick in mein verwirrtes Gesicht anfängt zu lachen. Sie lacht, wie ich sie noch nie lachen gehört habe. Ein breites Gesicht stiehlt sich über meine Lippen.
"Das darfst du niemals John erzählen, versprochen?", frage ich sie und halte ihr meinen Zeigefinger hin.
Sie greift beherzt zu, schüttelt ihre Faust und quetscht meinen Finger, bevor sie ihn in ihren Mund schiebt.
"Rosie, nicht!", schnell ziehe ich meinen Finger aus ihrer Hand und wische ihn an meiner Hose sauber.
"Es ist Zeit, dass wir dich umziehen!"
P.O.V. John
Als ich wach werde, höre ich Rosie schreien. Müde drehe ich mich zur Seite und will Sherlock wecken, damit er nach ihr sieht, doch meine Hand greift ins Leere. Stirnrunzelnd öffne ich meine Augen und sehe mich blinzelnd im Zimmer um. Gerade will ich aufstehen, da höre ich seine tiefe, beruhigende Stimme durch das Babyphone."Schau mal, Rosie. Hier, es ist schon hell draußen. Ein neuer Tag hat angefangen. Du brauchst nicht mehr schlafen, wenn du nicht magst."
In meinem Bauch wird es ganz warm, als ich ihn diese Worte sagen höre. Langsam wird er besser darin, mit Rosie umzugehen. Wenn auch das Umziehen und Windel wechseln eines unserer größeren Streitpunkte war. Erschöpft und doch beruhigt drehe ich mich auf die andere Seite, schließe die Augen und schlafe wieder ein.
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Nach einigen Stunden wache ich erneut auf und blicke auf die Uhr. 10:47. Huch, wie ist das passiert? Verwirrt stehe ich auf, öffne die Tür unseres Schlafzimmers und tapse auf den Flur hinaus. Auch in der Küche und im Wohnzimmer ist niemand zu sehen. Leise stehle ich mich nach oben in Rosies Zimmer. Die Tür knarzt, als ich sie mit meinen Fingerspitzen aufschiebe. Sherlock liegt mit Rosie auf der Brust im Sessel und schläft tief und fest. Ich eile leise nach unten, um mein Handy zu holen.
Das wird eindeutig mein neues Hintergrundbild.
Das Bild ist nicht von mir (Pinterest)
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Der Mond scheint hell heute Nacht (Johnlock FanFiction)
FanfictionWenn eine Triggerwarnung (bspw. Smut) vorliegt, werde ich das zu Beginn des Kapitel schreiben. Eigentlich haben John Watson und Sherlock Holmes keine Gefühle füreinander. Doch wie eine zufällige Gegebenheit es so möchte, geraten die beiden aneinande...