Kapitel zwölf (2) - Liebe auf Umwegen

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P.O.V. Sherlock

Wir gehen also schweigend nebeneinander im Richtung Nordwesten und ich denke darüber nach, was ich gerade gelesen habe. Dieser John liebt dich, Sherlock Holmes. Ich habe John nicht gesagt, dass in der Nachricht noch ein zweiter Satz versteckt ist.

Nicht nur die Tatsache, dass John etwas für mich fühlen soll, sondern auch der Fakt, dass Mycroft hinter dem Ganzen steckt, irritiert mich. Seit wann liebt mich John? Und warum entführt Mycroft uns?

Ich sehe John an, während wir weiter laufen und denke über ihn nach. Immer, wenn er mich anblickt, erweitern sich seine Pupillen und sein Herzschlag wird schneller. Das war bei der Frau auch so. Außerdem wird er total nervös und fängt sogar manchmal an zu stottern.

Außerdem spüre ich so ein seltsames Gefühl in meiner Bauchgegend. Das war bei ihr... nicht... glaube ich.

"Ist etwas, Sherlock?", fragt mich John und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

"Nein.", antworte ich langsam und sehe ihm dabei ohne zu Blinzeln und ganz ruhig in die Augen. Schon wieder erweiterte Pupillen. Könnte aber auch daran liegen, dass es dunkel ist.
Ich sehe wieder auf den Weg, der noch vor uns liegt. Soll ich ihn darauf ansprechen? Was würde John dann tun? Was wünsche ich mir, dass er tut? Sherlock, er hat Mary; ermahne ich mich selbst und konzentriere mich wieder auf den Weg. 2km sollen wir laufen. Es sind noch 200 Meter, was sollen wir denn dann sehen?

"Sherlock, wer tut so etwas?", reißt mich John erneut aus meinen Gedanken.

"Mein Erzfeind, John. Es wird auf ewig mein Erzfeind sein, der so etwas tut.", antworte ich und hoffe, dass er es versteht.

Tut er aber nicht. Nervige kleine Gehirne. Denk doch mal nach, John!

"Aha und wer ist das?"

"Denk nach, John! Wir sind jetzt übrigens da.", gebe ich genervt zurück.

Wir stehen mitten auf einem Feld. Es ist kaum etwas zu sehen, da es schon auf Mitternacht zugeht. Das Gras, welches unter unseren Schuhen wächst, geht mir ungefähr bis zur Mitte meines Schienbeines. John leuchtet mit der Taschenlampe umher und da sehe ich sie.

Ungefähr einen Meter vor mir liegt eine Leiche. Ich stoße John an und nicke mit meinem Kopf in Richtung der Frau. Er dreht sich zu ihr hin und erschreckt sich.

"Aber wie kann das sein? Das ist doch die Frau, die in der Sakristei der Kirche ermordet wurde!", ruft er. Ich hocke mich hin und sehe mir die Leiche genauer an. Es wurde nichts verändert, außer, dass die Dame etwas in ihrer Hand hält. Ich sehe mir das kleine graue Gerät in ihrer Hand genauer an.

"Mein Handy.", flüstere ich. Ich nehme es der leblosen Person aus der Hand, entsperre es und schreibe Mycroft eine SMS.

Ernsthaft, Mycroft? Es ist die Frau aus der Kirche!

SH

Prompt erhalte ich eine Antwort.

500 Meter östlich. Gute Nacht, Bruderherz.

MH

Ich schnaube verächtlich und gehe, ohne auf John zu warten los. Er folgt mir natürlich.

"Sherlock, was ist denn jetzt schon wieder? Würdest du mir bitte sagen, was hier vor sich geht!"

"Wir spielen, John. Was sollen wir sonst tun?"

"Und was für ein Spiel spielen wir? Nein, jetzt mal ehrlich!" Er hält mich am Arm fest und ich sehe ihm in die Augen.

"Ein neues Spiel mit alten Spielern und ganz eindeutig neuen... Gefühlen. Und jetzt komm schon!" Ich gehe weiter und John leuchtet mir den Weg.

Was hat Mycroft nur vor? Steckt noch mehr dahinter? Mit wem hat er das geplant? Hat er es freiwillig getan?

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Ha, der Tag ist noch nicht vorbei, also habe ich meine Alle-zwei-Tage-kommt-ein-neues-Kapitel-Regel noch nicht gebrochen! 

Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Lasst mir gerne ein Voting oder ein Kommentar da, ich würde mich sehr freuen.

Gute Nacht eure Alex :)

Der Mond scheint hell heute Nacht (Johnlock FanFiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt