Kapitel 3

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~ Karolina ~

Max schien echt total nett zu sein. Er lächelte viel und sah mir, während wir redeten, so gut wie immer in die Augen. Seine Augen waren wirklich schön und strahlten so, wenn er lächelte. Er gab mir noch eine Visitenkarte mit seiner Handynummer, verabschiedete sich dann und ging wieder zu seinen beiden Kumpels zurück. Ich nahm die Karte in die Hand und schaute sie mir an. Darauf stand sein Name, Handynummer und E-Mail Adresse.

Hmm... Max. Max Giesinger. Der Name kam mir bekannt vor. Giesinger... G... Oh mein Gott! Das war der, zu dessen Konzert Lara und ich morgen gehen. Und Lara schwärmte schon so lange für ihn. So ein Mist aber auch!

„Karo, Süße, hey!", rief Lara hinter mir. Ich steckte die Visitenkarte schnell in meine Tasche, stand auf und umarmte sie kurz, dann setzten wir uns beide hin. Sie saß nun auf dem Platz, wo Max kurz zuvor gesessen hatte.

„Wie geht's dir?", fragte ich meine beste Freundin.

„Bis auf das Gespräch mit Herrn Wagner war alles okay, also geht's mir dementsprechend auch gut. Und dir?"

„Ach, ich kann nicht klagen. Aber was hat Herr Wagner denn gesagt?"

„Ihm passt meine drei in der letzten Mathearbeit nicht. Nur weil ich sonst immer bessere Arbeiten schreibe..."

„Der hat Probleme...", meinte ich. Eine drei? Hallo? Das war doch eine recht gute Note! In Mathe schrieb ich fast immer dreier. Aber Lara lag Mathe mehr, sie schrieb oft zweier oder sogar noch besseres.

Mein Blick schweifte schon wieder zu Max. Er saß da und unterhielt sich wieder mit den anderen. Aber auch er sah kurz zu mir und lächelte. Immer wieder warfen wir uns Blicke zu, sodass es Lara irgendwann zu bunt wurde.

„Jetzt sag mal, wen lächelst du da eigentlich immer an?", fragte sie und drehte sich um.

Dann entdeckte sie Max. Mist! Ich sah, wie sich ihre Augen weiteten und ihr Mund sich immer weiter öffnete. Und leider schien auch Max mitbekommen zu haben, dass sie ihn erkannt hatte. Glaubte ich zumindest. Max schaute mich leicht verwirrt an, worauf ich nur mit den Schultern zuckte. Dann drehte Lara sich wieder zu mir um und sah mich entgeistert an.

„Da sitzt Max Giesinger", flüsterte sie.

„Mhm", machte ich nur.

„Jetzt weiß ich auch, warum du da immer so rüber lächelst. Du hast ihn als auch erkannt oder?" Ich nickte als Antwort.

„Los komm, lass uns zu den dreien rüber gehen. Autogramme und so, du weißt schon", grinste Lara.

„Nein... Lara... Ich glaub nicht, dass das - ", versuchte ich mich herauszureden, doch sie unterbrach mich: „Jetzt komm schon!" Sie zog mich an der Hand von meinem Stuhl hoch zu dem Tisch von Max und seinen Kumpels. Na, super.

„Ähm, hey", sagte sie dann, als wir bei ihnen waren, und lächelte die drei schüchtern an.

„Hey", kam es von allen.

„Wir wollten euch fragen, ob wir vielleicht Autogramme haben könnten?"

„Klar", sagte der mit den roten Wuschelhaaren und zückte einen Edding aus seiner Hosentasche. Lara kramte in ihrer Tasche herum und holte einen kleinen Block heraus. Max und seine Kumpels unterschrieben darauf und als sie ihren Block wieder hatte, fragte sie mich: „Willst du nicht?"

Ich schüttelte nur den Kopf und sah entschuldigend zu Max.

„Dann mach wenigstens Fotos." Sie drückte mir ihr Handy in die Hand. Als sie dann kurz nicht herschaute, formte ich mit meinen Lippen ein ‚Sorry'. Natürlich ließen die drei sich nichts anmerken und ich machte die Fotos. Mit einem „Danke. Man sieht sich morgen", verabschiedete sich Lara und ging zu unserem Tisch zurück. Ich blieb noch kurz und sagte leise: „Wirklich sorry. Ich wusste nicht, dass du das bist." Dann ging ich auch zu unserem Tisch.

Lara hatte mittlerweile zwei Latte Macchiato und Muffins bestellt. Sie betrachtete ihre Autogramme und die Fotos auf ihrem Handy und strahlte total. Dann hielt sie mir das Bild von sich und Max hin.

„Ist er nicht süß?", fragte sie mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

„Mhm." Ich versuchte, leicht zu lächeln, was mir aber nicht so gelang. Doch Lara schien das nicht aufzufallen.

„Gott ist der süß. Was ich geben würde, um ihn mal zu küssen...", schwärmte Lara immer weiter. So langsam reichte es mir aber auch. Immerhin war sie diejenige, die einen Freund hatte. Sie war achtzehn und seit zwei Jahren mit Nico zusammen. Da sie eine Klasse wiederholen musste, sind wir nun in der gleichen Klasse. Nico ist schon zwanzig und mitten in der Ausbildung. Und sie schwärmte hier von Max und wie gerne sie ihn küssen würde... Hmpf...

Die Drei am Nebentisch zahlten, standen auf und gingen an unserem Tisch vorbei. Max lächelte mich wieder so unglaublich süß an, wodurch ich auch lächeln musste. Lara bekam aber natürlich wieder nichts davon mit, erst als jemand „Tschüss" sagte, sah sie von ihrem Handy auf und lächelte auch.

Die erste große Liebe ... und andere ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt