Kapitel 23

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~ Max ~

Der Kuss in dem kleinen Imbiss war echt schön. Selbst bei meiner Ex-Freundin hat es sich am Anfang nicht so schön angefühlt wie jetzt bei Karo. Und ich hatte meine Ex wirklich richtig geliebt.

Auf dem gesamten Weg zu Karo ließ ich ihre Hand nicht los. Im Moment war es mir egal, wenn mich jemand erkennen würde. Sollten sie ruhig wissen, dass ich glücklich war. Und dass Karo zu mir gehörte. Aber waren wir jetzt richtig zusammen? Nachdem wir uns gestern das erste Mal geküsst hatten? Nicht, dass es ihr zu schnell ging. Aber der Kuss vorhin war ja auch eigentlich eher von ihr aus gegangen.

Bei ihr angekommen öffnete sie die Tür und wir gingen gleich zu ihrem Zimmer. Es schien niemand da zu sein. Die Wohnung war sehr schön eingerichtet, wirkte gemütlich. Ihr Zimmer gefiel mir ebenfalls. Es war grün gestrichen - interessant.

„Schön hast du's hier!", sagte ich zu ihr.

„Danke. Die Wohnung ist nicht groß, aber schön. Ich weiß nur nicht, wo hier mein bald-Geschwisterchen unterkommen soll, hoffentlich muss ich nicht mit meinem Bruder in ein Zimmer ziehen."

„Geschwisterchen?", fragte ich verwirrt.

„Ja, oh sorry... Meine Mutter ist schwanger. Von ihrem neuen Freund. Aber darüber möchte ich nicht unbedingt reden. Wir wollten doch vielleicht ein bisschen Gitarre spielen? Ich hab aber leider nur eine Akkustikgitarre. Kannst mir ja was vorspielen."

„Okay, wenn du willst?"

Sie nickte und grinste mich an, sie war einfach zu süß, wenn sie lächelte.

„Ja, unheimlich gerne."

Karo gab mir ihre Gitarre. Wir setzten uns auf ihr Bett und ich spielte einfach querbeet alle meine eigenen Songs und ein paar Cover.

„Ich liebe deine Stimme", nuschelte sie und wurde rot. Was hatte sie denn? War ihr das peinlich, dass sie das gesagt hatte? Ich fand es süß. Ihre Stimme war doch aber auch toll.

„Deine ist auch toll", grinste ich.

„Also...ich...", weiter kam sie nicht. Mir war egal, was sie sagen wollte. Ich legte meinen Finger auf ihre Lippen und sah sie an.

„Muss dir nicht peinlich sein, so was zu sagen", meinte ich, legte meine Hand wieder an ihre Wange und küsste sie. Nach einer Weile wurde sie auch mutiger, schlang ihre Arme um meinen Nacken und fuhr mir mit einer Hand leicht durch die Haare. Ich seufzte in den Kuss und legte meine andere Hand an ihre Hüfte.

Der eben noch so unschuldige Kuss wurde mit der Zeit etwas inniger. Doch leider löste sie sich von mir, als jemand an die Tür klopfte. Etwas außer Atem sah sie mich an, ihre Augen strahlten, ihre Wangen waren leicht rosig, genauso wie ihre Lippen. Sie stand auf und ging zur Tür. Davor stand eine Frau - das musste wohl ihre Mutter sein.

„Oh, Entschuldigung. Ich wollte nicht stören, wollte nur sagen dass ich zu Hause bin", sagte sie.

„Schon okay, Mama. Das ist Max", erklärte Karo.

„Ach, das ist Max? Freut mich, Sie kennenzulernen." Ihre Mutter kam auf mich zu. Ich stand – der Höflichkeit wegen - vom Bett auf und sie schüttelte meine Hand.

„Freut mich auch. Herzlichen Glückwunsch übrigens zum baldigen Nachwuchs."

„Danke. Aber ich lass euch dann mal wieder alleine. Wenn ihr was wollt, ich bin draußen auf dem Balkon."

„Okay", meinte Karo noch, dann ging ihre Mutter wieder und sie schloss die Tür. Lächelnd kam sie wieder auf mich zu, schlang ihre Arme um meinen Bauch und legte ihren Kopf an meine Brust. Auch ich schlang meine Arme um sie und schloss die Augen. Dieser Moment war einfach perfekt. Leider lockerte sie ihren Griff bald schon wieder und setzte sich zurück auf das Bett. Mit der flachen Hand klopfte sie neben sich, also setzte ich mich zu ihr.

Die erste große Liebe ... und andere ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt