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~ Karolina ~

Auf dem Weg zum Haus meines Vaters redeten wir über die verschiedensten Dinge. Nur ein paar Minuten später hielten wir bei seinem Haus, in dem er zusammen mit seiner neuen Frau wohnte. Das ganze Haus gehörte ihm - es war wunderschön, mit einem großen Garten. Mein Bruder und ich hatten beide unsere eigenen Zimmer. Das war auch gut so, denn ich würde es nicht aushalten, eine Woche mit meinem Bruder im gleichen Zimmer zu schlafen. Zumindest nicht in so einem großen Haus, da hätte ich dann doch auf dem Sofa geschlafen.

„Hallo ihr beiden!", rief Maria, seine Frau, freudig, als wir mit unseren Koffern das Haus betraten. Ich stellte meinen Koffer ab und ging zu ihr, um sie zu umarmen. Ich mochte sie echt gerne, sie war unglaublich nett.

„Wie geht es euch?"

„Könnte nicht besser sein", grinste ich.

„Ach ja?", fragte Tobias und grinste mich breit an. Da war schon wieder so eine Anspielung auf Max. Klar konnte es noch besser sein, nämlich wenn Max hier wäre, aber das musste ich Maria doch nicht gleich auf die Nase binden.

„Ja." Ich verdrehte meine Augen und ging mit meinem Koffer die Treppen hoch, wo die Zimmer von Tobias und mir waren. Dort verteilte ich gleich meine Sachen, damit es etwas bewohnter wirkte – und es sah natürlich auch gleich besser aus. Es war schön dekoriert hier, hatte sich etwas verändert seit dem letzten Mal. Man sah aber, dass hier eine Frau Hand angelegt hatte, mein Vater konnte nicht so schön dekorieren.

Als ich alles einigermaßen verstaut hatte, ging ich zurück nach unten, wo ich mich zu Maria und meinem Vater auf das Sofa setzte. Tobi war wohl noch oben.

„Dir geht es gut, was?", fragte Maria mich lächelnd.

„Ja", entgegnete ich. „Es sind Ferien, wie soll es mir da auch nicht gut gehen? Außerdem sehe ich euch endlich wieder."

Maria wollte gerade etwas sagen, als es oben einen kleinen Knall gab und man Tobi kurz darauf fluchen hörte. Ich lachte nur, wahrscheinlich hatte Tobi Probleme mit seinem Koffer, oder er war drüber gefallen oder so etwas, das machte er nämlich gerne mal, auch wenn wir im Urlaub waren.

„Ich schau mal nach ihm", sagte mein Vater und ging nach oben.

Als er verschwunden war, schaute Maria mich genauer an und fragte: „Es liegt nicht an uns, dass du so glücklich bist, oder?"

Toll, schon wieder jemand, der mich gleich durchschaut hatte. „Nicht nur", gab ich zu und grinste sie an.

„Wer ist denn der Glückliche?"

Ich kramte mein Handy heraus und suchte das Bild, das ich irgendwann von Max und mir gemacht hatte. Es war ein sehr lustiges Bild, da wir beide komische Grimassen machten. Als Maria es sah, lachte sie.

„Süß ihr zwei."

„Danke, aber bitte sag Papa noch nichts davon, ja?" Sie nickte nur. Ich stand auf und holte mir etwas zu trinken. Wenig später kamen Tobi und mein Vater die Treppen herunter.

„Habt ihr Hunger?", fragte unser Vater, worauf wir beide nickten.

„Dann kommt, wir gehen was essen."

Wir zogen los, um etwas essen zu gehen. Den restlichen Tag verbrachten wir zu Hause. Am Abend schauten wir noch einen Film zusammen. Ich war allerdings so müde, dass ich mich an meinen Vater kuschelte und während des Films irgendwann einschlief.

Als ich wach wurde, lag ich in meinem Bett. Es war dunkel, doch der Wecker zeigte schon zehn Uhr an. Ich stand auf und ging runter, wo Maria, mein Vater und Tobi schon am Tisch saßen und frühstückten.

Die erste große Liebe ... und andere ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt