Kapitel 7

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~ Lara ~

Super, jetzt hatte ich mich mit meiner besten Freundin gestritten. Warum musste sie auch immer so pünktlich sein? Aber es war mein Leben, nicht ihres. Da konnte es ihr ja eigentlich auch egal sein, was ich machte. Ich brauchte eben meinen Freiraum. Nico war echt lieb, nett und süß, aber ich liebte ihn nicht. Nicht mehr zumindest.

Jetzt war Karo sauer abgerauscht und ich hatte eine Karte für das Konzert übrig. Aber egal... Ich beschloss einfach, alleine hinzugehen.

Kurz vor neunzehn Uhr stand ich dann mit den anderen Fans vor der Halle. Beim Einlass drängelte ich mich schon etwas weiter nach vorne, sodass ich dann fast in der ersten Reihe stand, als das Konzert begann. Es war echt toll! Danach versuchte ich noch, die drei aufzufinden. Vielleicht gaben sie ja noch Autogramme oder so...

Aber leider fand ich sie nicht. So ein Mist aber auch! Dabei wollte ich Max doch sehen und... Ach egal. Leicht enttäuscht machte ich mich wieder auf den Heimweg. Vorher ging ich aber noch bei Nicos Wohnung vorbei.

„Hey Süße", begrüßte er mich und wollte mich küssen, doch ich blockte ab.

„Nico... Ich muss mit dir reden."

„Was hast du denn?", wollte er wissen.

„Darf ich reinkommen?"

„Klar."

Er machte einen Schritt zurück und ich trat herein. Doch plötzlich fühlte ich mich total unwohl. Tat ich das richtige? Ja. Ich musste mich von ihm trennen, so konnte es nicht weitergehen. In seinem Wohnzimmer angekommen, setzte ich mich. Er setzte sich direkt neben mich und legte seine Hand auf mein Knie.

„Bitte. Lass das", sagte ich und schubste seine Hand wieder weg.

„Was ist denn jetzt?", fragte er.

„Ich... So geht das nicht", erklärte ich. „Ich liebe dich nicht mehr. Es ist aus."

„Wie bitte?", fragte er perplex.

„Du hast schon richtig gehört, es ist aus", wiederholte ich. „Klar?"

„Nein, es kann doch nicht aus sein. Wir waren doch so glücklich!" Nico sah mich an und wollte meine Hände fassen. Doch ich ließ es nicht zu, konnte es nicht ertragen.

„Hör auf! Ich glaub es ist besser, wenn ich jetzt geh", entschied ich und stand auf. Auf dem Weg zur Tür rechnete ich eigentlich damit, dass Nico noch einmal etwas sagen würde, doch er saß nur da und hatte sein Gesicht in den Händen vergraben.

„Tschüss", nuschelte ich noch und schloss dann die Tür hinter mir. Und was sollte ich jetzt mit dem Tag machen? Es war Freitag, dreiundzwanzig Uhr. Viel zu früh, um schon nach Hause zu gehen. Ich lief durch die Straßen, als mir weiter vorne ein blinkendes Schild ins Auge sprang. Ein Club, perfekt.

~Karolina ~

Zu Hause schloss ich die Tür auf und ging in die Wohnung. Meine Mum kam mir gleich entgegen und sah mich verwirrt an.

„Was machst du denn schon wieder hier? Es ist doch noch nicht einmal siebzehn Uhr", sagte sie irritiert.

„Ich geh nicht auf das Konzert", erklärte ich.

„Ist etwas passiert? Hast du dich mit Lara gestritten?"

Ich nickte nur. Dann machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer. Meine Tasche schmiss ich auf den Boden und ließ mich auf mein Bett fallen. Einige Minuten hing ich nur meinen Gedanken nach. Doch dann klopfte es an meiner Türe. Meine Mutter streckte den Kopf herein und fragte: „Willst du reden?"

Ich zuckte nur mit den Schultern. Mir war es egal. Sie kam herein und setzte sich zu mir aufs Bett.

„Was war denn los?", fragte sie besorgt.

„Lara betrügt Nico."

„Was? Wirklich? Wieso das denn?"

„Keine Ahnung", gestand ich. „Der Typ hat mich fast umgerannt, als ich zu ihr bin. Ihre Eltern waren nicht da. Und ihr scheint Nico total egal zu sein. Ich versteh sie einfach nicht. Das, was von ihr übrig ist, ist schon lange nicht mehr meine beste Freundin."

„Hmm...", machte meine Mutter. „Sei einfach für sie da. Vielleicht hat sie ja Probleme mit ihren Eltern. Das könnte ihr Verhalten erklären."

„Ich weiß ja nicht... Sie meinte, so wie ich rumlaufe, würde ich eh nie einen Kerl abkriegen. Das hat mich schon verletzt."

„Das stimmt ja jetzt nun wirklich nicht", warf meine Mutter ein. „Du bist so ein hübsches Mädchen, Karo. Mach dir darüber keinen Kopf. Du wirst bestimmt bald einen netten Jungen kennenlernen."

'Wenn ich den nicht schon längst kennengelernt habe' dachte ich mir und musste mir ein Grinsen verkneifen. Doch dann machte ich einen entscheidenden Fehler. Denn beim Gedanken an Max sah ich meiner Mutter direkt in die Augen.

Die erste große Liebe ... und andere ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt