Kapitel 6

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~ Max ~

Als ich aufwachte, wusste ich als erstes nicht, wo oben oder wo unten war. Und wo ich war, wusste ich noch weniger. Ich brauchte echt ein paar Minuten, um zu realisieren, was los war. Mein Schädel brummte und ich dachte, er würde gleich zerplatzen. Ich schwor mir, nie wieder so viel zu trinken... Dabei war es nicht einmal so viel gewesen, ich war es einfach nur nicht gewohnt.

Langsam quälte ich mich aus dem Hotelbett und stieg zunächst einmal unter die Dusche. Danach fühlte ich mich schon wesentlich wacher. Auch wenn mein Kopf immer noch dröhnte. Aus meiner Tasche kramte ich eine Kopfschmerztablette und eine Flasche Wasser. Ich schluckte die Tablette und dann legte mich zurück auf das Bett.

Ich musste eingeschlafen sein, denn ich wurde durch lautes Klopfen an meiner Hotelzimmertür geweckt. Verschlafen ging ich zur Tür und öffnete sie. Micha und Domi standen davor.

„Morgen Max", sagte Domi.

„Morgen. Ging's euch auch so dreckig?", erkundigte ich mich.

„Ne, du hast ja aber auch mehr gebechert als wir", grinste Micha nun.

„Ich trink nie wieder so viel. NIE WIEDER. Das schwör ich euch."

„War's so schlimm?"

„Ja, ich sag dir, ich hatte noch nie so 'nen Kater."

„Wir wollten fragen, ob du mit essen kommen willst. Ist immerhin schon fast zehn."

„Klaro. Bin gleich fertig." Ich zog mich schnell an und ging dann aus dem Zimmer. Nachdem wir gefrühstückt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Soundcheck.

Um neunzehn Uhr war dann Einlass. Die Halle füllte sich recht schnell. Ich hoffte, dass ich Karo sehen würde. Das war jedoch nur möglich, wenn sie recht weit vorne stand. Und überhaupt, wer hatte gesagt, dass sie auch hier sein würde? Das wusste ich doch gar nicht genau. Ich hoffte es aber. Denn immerhin würde Lara heute hier sein.

Langsam wurde ich aufgeregt. Ich denke, selbst die größten Musiker waren vor Auftritten noch ein wenig nervös. Während dem Auftritt legte sich das aber wieder.

Endlich war es so weit. Wir durften raus auf die Bühne.

~ Karolina ~

Am nächsten Tag machte ich mich kurz vor sechzehn Uhr fertig. Meine Mutter fuhr mich zu Lara. Dort würde ich auch nach dem Konzert übernachten. Die Karte von Max ließ ich vorsichtshalber zu Hause. Nicht, dass Lara die noch in die Finger bekam.

„Tschüss! Und viel Spaß", sagte meine Mutter noch, bevor ich aussteigen wollte.

„Danke, Mama", meinte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann stieg ich aus.

Ich klingelte und war erstaunt, als mir nicht Lara, sondern irgendein Typ öffnete. Und das war eindeutig nicht Nico! Der Typ ging wortlos an mir vorbei und verschwand.

„Lara?", rief ich und schloss die Tür hinter mir. Langsam stieg ich die Treppen hoch zu ihrem Zimmer. Als ich dort ankam, sah ich, wie sie sich gerade ihr Oberteil anzog. Sie hatte mich noch nicht bemerkt.

„Hallo", sagte ich noch einmal. Lara erschrak und sah mich mit großen Augen an.

„W... Was machst du denn schon hier?"

„Sechzehn Uhr sollte ich zu dir kommen. Also - hier bin ich", erinnerte ich sie. „Und du erklärst mir bitte mal, wer der Typ eben war."

„Welcher Typ?"

„Willst du mich für blöd verkaufen? Ich hab genau gesehen, dass der bei dir war. Der hätte mich ja fast umgerannt! Was sagen deine Eltern überhaupt dazu? Oder sind die nicht da?"

Sie schüttelte nur den Kopf und ging an mir vorbei ins Bad. Super, jetzt ließ sie mich hier auch noch stehen - und das etwa zwanzig Minuten lang. Dann kam sie wieder aus dem Bad, nur mit Bademantel bekleidet.

„Jetzt erklär' mir, was das sein sollte. Was ist mit Nico?"

„Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Da war doch überhaupt nichts."

„Klar. Ihr habt nur zusammen gelernt, oder was? Und weil es so warm war, hast du dich ausgezogen?", mutmaßte ich.

„Ach, lass mich doch in Ruhe! Nico, die Klette, interessiert mich doch überhaupt nicht mehr."

„Geh doch mit einem deiner Kerle da auf das Konzert. Ich geh auf jeden Fall nicht mit dir dorthin", sagte ich wütend und schmiss ihr die Karte vor die Füße.

„Karo... Aber... Wir sind doch beste Freundinnen!"

„Ich weiß nicht, was passiert ist, aber meine beste Freundin hätte sich nie so verhalten. Melde dich wieder, wenn du normal bist, klar?"

„Dann hau doch ab!", schmiss sie mir wütend an den Kopf.

Ich war sauer und verletzt zugleich. Sie war nur noch äußerlich meine beste Freundin. Und selbst da hatte sich einiges getan im Gegensatz zu früher. Was war nur los mit ihr? Wenn sie jetzt wirklich zu dem Konzert gehen würde, musste ich befürchten, dass sie sich auch noch Max an den Hals warf? Irgendwas musste da doch getan werden, so konnte es nicht weiter gehen...

 Was war nur los mit ihr? Wenn sie jetzt wirklich zu dem Konzert gehen würde, musste ich befürchten, dass sie sich auch noch Max an den Hals warf? Irgendwas musste da doch getan werden, so konnte es nicht weiter gehen

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Karo's Outfit

Die erste große Liebe ... und andere ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt