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~ Karolina ~

Man, warum hatte ich auch nur gesagt, er solle gehen? Er hatte mir eben gezeigt, dass Lara die SMS geschrieben hatte - und ich schickte ihn weg? Oh Gott, bin ich blöd!

Aber er war schon weg, als ich zur Tür stürmte, um ihn zurückzuholen.

„Scheiße!", sagte ich und knallte die Tür wieder zu. Jetzt war ich wieder alleine. Alleine mit meinen vielen Gedanken, von denen ich eigentlich dachte, ich müsste sie sortieren. Doch plötzlich war alles total klar. Max hatte mich nicht betrogen, ich hatte keinen Grund mehr sauer zu sein, wollte ihn wieder richtig in den Arm nehmen können, ihn küssen, einfach alles... Ich musste ihn sehen. Zum Glück schaffte ich es, eine Bahn zu finden, die von Mannheim nach Karlsruhe fuhr, aber leider erst morgen um zehn Uhr. Voller Elan packte ich mir eine Tasche mit ein paar Kleidern und allem Wichtigen, da ich nicht wusste, wie lange ich bei Max bleiben konnte.

Abends hatte ich für meine Mutter und mich gekocht, als sie von der Arbeit kam.

„Hallo Mama", flötete ich ihr entgegen, als sie herein kam.

„Hey, was ist denn mit dir los? Du bist so... anders irgendwie."

„Ja. Ich fahr morgen zu Max."

„Was? Ich dachte ihr seid - "

„Ich weiß, aber er hat mich nicht betrogen, das war ein fieser Plan von Lara... Mal wieder. Sie hat diese SMS geschickt." Ich war jetzt schon so hibbelig und würde am liebsten sofort zu ihm fahren.

„Und woher weißt du das jetzt?"

„Er war heute Mittag da und schau mal." Schnell sprang ich vom Stuhl auf, um die Blumen mitsamt der Vase aus meinem Zimmer ins Wohnzimmer zu bringen.

„Die hat er heute persönlich vorbeigebracht. Mit dem Beweis, dass die SMS von Lara war", plapperte ich weiter.

„Beruhig dich mal, du bist ja total aufgeregt", meinte meine Mutter und zog mich an meinem Arm zurück auf den Stuhl.

„Ich hab übrigens was zum Essen gemacht", sagte ich und stand schon wieder auf. Das Herumsitzen machte mich nur noch aufgedrehter. Also ging ich in die Küche und holte das Essen.

„Naja, sind 'nur' Pfannkuchen aber ich wusste nicht, was ich sonst machen soll."

„Ist doch toll, darauf freuen wir uns jetzt", lächelte meine Mama und legte eine Hand auf ihren Bauch. Man sah schon recht deutlich, dass sie schwanger war und ich fand es faszinierend, mitanzuschauen, wie mein Geschwisterchen wuchs.

Ich setzte mich ebenfalls wieder an den Tisch, hatte aber jetzt, wo ich das Essen sah, keinen wirklichen Appetit mehr.

„Hast du keinen Hunger?", fragte meine Mutter nach, worauf ich den Kopf schüttelte.

„Ist es okay, wenn ich in mein Zimmer geh? Ist ja schon acht - dann geh ich einfach mal früher ins Bett heute. Meine Bahn fährt morgen um zehn."

„Klar. Soll ich dich wecken, wenn ich um viertel nach acht gehe?"

„Ja, das wäre super. Danke."

„Kein Problem, gute Nacht." Sie drückte mich noch kurz und ich ging in mein Zimmer. Wenig später legte ich mich auch schlafen.

„Karo, aufwachen!", sagte eine gehetzte Stimme und ich blinzelte einige Male bis ich richtig sehen konnte. Was war los? War schon Samstag?

„Hm?", brummte ich leise und setzte mich auf.

„Bin zehn Minuten zu spät, muss in etwa fünf Minuten auf der Arbeit sein. Also, hopp! Aufstehen, sonst verschläfst du auch noch."

„Okay, ich bin ja wach...Wünsch dir 'nen schönen Tag", lächelte ich.

Die erste große Liebe ... und andere ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt