~ Karolina ~
Heute war ich wieder mit Max verabredet. Wir wollten ins Kino gehen. Ich war heute nur um einiges aufgeregter als sonst. Denn gestern war es passiert - mein erster Kuss. Und es war schöner, als ich es mir je vorgestellt hatte. Wenn ich daran dachte, schlich sich immer wieder ein Grinsen auf meine Lippen.
Vor dem Kino sah ich ihn schon stehen - zusammen mit einem kleinen Mädchen. Also wartete ich, bis sie weg war. Dann ging ich auf Max zu und begrüßte ihn, worauf er mich in den Arm nahm.
Wir gingen ins Kino, suchten uns einen Film aus, der dann auch schon bald begann. Während dem Film merkte ich, dass Max überhaupt nicht bei der Sache war. Er starrte auf die Sitzlehne vor sich, schien in Gedanken versunken. Über was er wohl nachdachte? Ich setzte mich bequemer hin, fuhr mir nochmal kurz durch die Haare, sah dann zu Max und legte meine Hand auf seine.
Sein Blick war nun auf mich gerichtet. Trotz der Dunkelheit sah ich seine schönen Augen und versuchte zu lächeln, was mir allerdings nicht so ganz gelang. Sein Rehblick warf mich total aus der Bahn, also richtete ich meinen Blick wieder auf die Leinwand und zog meine Hand zurück. In dem Moment war ich einfach total überfordert. Ich war einfach noch unsicher, was die Sache mit Max anging. Er hingegen sah mich immer noch an.
Wieder etwas mutiger warf ich noch einen Blick zu ihm, er lächelte mich wieder so süß an. Langsam hob er einen Arm und legte ihn um meine Schultern. Das Kribbeln, das durch meinen Körper fuhr, als seine Hand meine Schulter berührte, war einfach schön. Ich lehnte mich ein Stück an ihn und legte meinen Kopf an seine Schulter.
Den restlichen Film über saßen wir so da, was ich natürlich total genoss. In seiner Nähe fühlte ich mich so wohl. Als der Abspann lief, spürte ich plötzlich seine andere Hand an meiner Wange. Ich sah zu ihm hoch, seine Augen strahlten und ich hatte wieder das Gefühl in ihnen zu versinken. Das nächste, was ich wahrnahm, waren seine Lippen auf meinen. Und das unbeschreibliche Gefühl, das sich gerade in mir ausbreitete. Ich schloss meine Augen und versuchte, nicht ganz so aufgeregt zu sein.
Leider hielt das Gefühl nicht allzu lange an, denn das Licht im Kinosaal ging an und Max entfernte sich ein Stück von mir. Widerwillig öffnete ich meine Augen, doch es lohnte sich. Der Blick in Max' Augen war es einfach wert. Sie glänzten und waren dadurch fast noch schöner als sonst.
Ich grinste ihn an, stand dann aber auf, da ich raus gehen wollte. Vielleicht tat frische Luft gut und half mir, wieder etwas klarer denken zu können.
„Och nö, es regnet ja", hörte ich Max neben mir sagen. Oh stimmt, war mir noch überhaupt nicht aufgefallen. Aber es schüttete wirklich wie aus Eimern. April lässt grüßen, was für ein tolles Wetter.
„Wir könnten auf die andere Straßenseite gehen, da ist ein kleiner Imbiss. Ich hätte nämlich auch Hunger."
„Durch den Regen laufen? Selbst bei einem kurzen Stück wirst du dann doch klatschnass", meinte Max.
„Macht nichts."
„Doch, du wirst krank. Nimm wenigstens meine Jacke." Er zog seine Lederjacke aus und hängte sie mir um die Schultern. Vor der Tür griff er nach meiner Hand, was mich schon wieder grinsen ließ. Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange und sagte dann grinsend: „Auf in den Kampf."
Zusammen rannten wir schnell über die Straße zu dem kleinen Imbiss. Dort setzten wir uns an einen der Tische mit Eckbank hin. Die Bedienung kam und wir bestellten als erstes etwas zu trinken.
„Hier deine Jacke. Dankeschön", meinte ich und gab sie ihm wieder. Immerhin saß er nur im T-Shirt hier. Wunderte mich sowieso, dass ihm nicht kalt war.
„Kein Problem."
Er zog sie sich wieder an, als plötzlich sein Handy klingelte.
„Mein Produzent. Bin gleich wieder da." Er ging nach draußen - unter das Vordach des Imbisses.
Während er draußen telefonierte, kamen unsere Getränke und ich bestellte uns beiden je eine Portion Pommes. Da ich hier mit Lara auch schon einige Male war, wusste ich, dass das Essen hier echt gut war. Kurz nachdem unser Essen gebracht wurde, kam Max auch wieder rein.
„Sorry. Es war wegen des Interviews morgen. Es wurde etwas nach hinten verlegt. Und dann musste er mir noch andere Sachen erzählen, aber das ist unwichtig... Jetzt erstmal was essen", grinste er. Ich nickte nur zustimmend. Während dem Essen unterhielten wir uns nicht viel, aber das war okay.
„Du bist echt süß - weißt du das eigentlich?", fragte er mich aus heiterem Himmel, als wir fertig gegessen hatten. Mit großen Augen sah ich ihn an und spürte, wie ich rot anlief.
Ich sagte darauf lieber nichts – besser, als jetzt etwas Falsches zu sagen. Ich zog es daher vor, zur Seite zu schauen. Max lachte und streckte seine Hand nach mir aus, mit der er mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, um sie dann auf meiner Wange ruhen zu lassen. Mittlerweile war er auch ein Stück näher zu mir gerückt. Nun war ich die, die den letzten Abstand zwischen uns überbrückte und meine Lippen auf seine legte. Normalerweise war ich doch auch nicht so schüchtern - nur bei Max. Und manchmal fühlte ich mich auch etwas unterdrückt von Lara, aber das sollte jetzt vorbei sein.
Er erwiderte den Kuss natürlich gleich. Ich rückte noch ein bisschen näher zu ihm und legte meine Hände um seinen Nacken. Der Kuss war nun echt der schönste, denn es gab keinen, der uns störte. Kein ungeduldiger Autofahrer und kein Licht im Kino, das plötzlich anging. Allerdings hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden, deshalb löste ich mich von Max, der mich mit Schmollmund anschaute. Ich grinste ihn nur an und warf einen Blick zur Seite.
Da stand tatsächlich jemand. Es war Hanna, das Mädchen, das ich gestern nach Max' Auftritt kennengelernt hatte.
„Kann ich euch noch was bringen?", fragte sie und grinste mich breit an.
„Ne, danke. Aber was machst du denn hier? Ich dachte, du bist eine Klasse unter mir?", fragte ich verwirrt.
„Ich mach hier in den Ferien ein Praktikum."
„Ach so, cool. Aber ich denk, wir gehen dann..." Man kann ja sowieso nirgends wirklich seine Ruhe haben.
„Ich bring euch noch schnell die Rechnung", meinte Hanna und ging dann auch schon wieder.
„Wer ist das denn?", wollte Max nun wissen.
„Ein Mädchen aus meiner Schule. Sie war auch gestern beim Wasserturm dabei. Und sie ist ein Fan von dir."
„Ach so. Sie scheint echt nett zu sein."
„Glaub ich auch. Wir wollen uns mal treffen, hoffentlich hat sie nicht irgendwas mit Lara zu tun."
„Pass auf, ja?"
„Klar. Ich werd ihr auch nicht gleich alles über mich erzählen. Ich kenne sie ja erst seit gestern."
„Hier eure Rechnung", sagte sie und kam zu unserem Tisch. „Das sind dann sechs Euro und siebzig Cent."
Während Max nach seinem Geldbeutel griff, hatte ich meinen schon längst in der Hand und gab Hanna das Geld. Max griff daraufhin nach meiner Hand, stand auf und zog mich raus aus dem Imbiss.
„Tschüss", rief ich Hanna noch schnell zu, bevor wir den Laden endgültig verließen.
„Und wo wollen wir hin?", fragte Max, als wir draußen vor der Tür standen.
„Zu mir? Ein bisschen Gitarre spielen?"
„Hört sich toll an."
So gingen wir zu mir nach Hause. Ich hoffte sehr, dass meine Mutter nicht da sein würde. Ihre Schichten im Krankenhaus waren so unterschiedlich, die konnte ich mir nicht merken. Aber hoffentlich ging es ihr heute von der Schwangerschaft her gut und Max und ich hätten endlich einmal etwas mehr Ruhe.
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Die erste große Liebe ... und andere Probleme
Novela JuvenilFF von Falschirm alle Rechte trägt sie! (https://www.fanfiktion.de/u/Fallschirm) Cover von _Just_Smile_1! [Anreiz zu einem gemeinsamen Projekt was auf xxMilenka! Schaut vor bei folgt mir und Milenka! Meldet euch wenn ihr ein Cover!]