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~ Max ~

„Wie kannst du da nur so ruhig bleiben?", fragte Karo aufgebracht, als wir in meinem Auto saßen.

„Was bringt das, wenn ich jetzt hier ausgerastet wäre? Vielleicht filmt ja nochmal jemand und das hätte alles noch schlimmer gemacht, als es sowieso schon ist."

Sie starrte während der restlichen Fahrt nur aus dem Fenster und sagte nichts. Klar nahm ich das von eben auch nicht so einfach hin, ich hätte gerne etwas zu Lara gesagt. Aber das hätte alles nur noch schlimmer gemacht. Als wir dann bei ihr ankamen stieg sie wortlos aus. Ich tat es ihr gleich und lief ihr hinterher. An der Tür blieb sie dann allerdings stehen und drehte sich zu mir um.

„Du hast ja recht. Ich will doch nur nicht, dass sie deine Karriere kaputt macht!"

„Das schafft sie nicht. Nicht mit diesem Video. Außerdem war da doch auch noch die Frau an der Rezeption."

„Danke fürs Herfahren. Ich ruf dich später an, okay? Du, Pauline, Klaus und Lars dürft gerne später nochmal kommen, da feiern wir mit ein paar Verwandten. Bis später", sagte Karo noch, gab mir einen Kuss auf die Wange und ging nach drinnen.

Da ich hier nicht ewig stehenbleiben konnte, ging ich zurück zu meinem Auto und fuhr zum Hotel. Pauly, Klaus und Lars waren ja ebenfalls in dem Hotel. Wann sie letzte Nacht nach Hause gegangen waren, wusste ich nicht, Karo und ich waren ja vorhin gegangen. Als erstes ging ich zum Zimmer von Pauly.

„Hey", sagte sie, als sie geöffnet hatte und schaute mich an. „Da du jetzt wieder da bist, kannst du mir ja erzählen, wer diese Furie vorhin war." Ich ging an ihr vorbei in das Zimmer und setzte mich auf das Bett.

„Die mich da so angeschrien hat?"

Pauly nickte.

„Das war Lara, die Ex-beste Freundin von Karo."

Skeptisch hob sie eine Augenbraue.

„Und was sollte das, was die da gemacht hat? Ich hab es nicht genau gehört, dafür stand ich zu weit weg."

„Ach, die hat gesagt, ich hätte Karo mit ihr betrogen - und einer ihrer komischen Kumpels hat das gefilmt. Aber damit kommt sie nicht durch. Ist jetzt aber egal, ich möchte da nicht weiter drüber reden", sagte ich und schaute an ihr vorbei durch das Fenster. Es war wunderschönes Wetter, zu schön um in einem Hotel zu sitzen und über irgendwelche unschönen Sachen zu reden.

„Okay."

„Wart ihr noch lange im Club, nachdem wir gegangen sind?" Beim letzten Teil meines Satzes grinste Pauly mich wieder so dämlich an wie letzte Nacht auch. Aber sollte sie doch denken, was sie wollte.

„Ne halbe Stunde oder so waren wir - glaub ich - auch noch da. Wir haben uns echt gut verstanden mit Hanna. Matze hat sie dann nach Hause gefahren."

„Super, bei euch war sie ja in guten Händen. Karo meinte vorhin, wir dürften nachher noch zu ihr kommen. Sie feiert noch mit einigen Verwandten. Wahrscheinlich wird's ohne uns nur zu langweilig", grinste ich.


~ Karolina ~

„Hallo Mama!", sagte ich, als ich zur Tür eintrat.

„Karo, da bist du ja endlich!", entgegnete meine Mutter und schloss mich in ihre Arme. Sie erdrückte mich dabei fast.

„Mama!" Ich versuchte, mir etwas mehr Platz zu verschaffen.

„Wo warst du?", fragte sie ernst, als sie mich wieder losgelassen hatte.

„Bei Max im Hotel..." Für diesen Satz hätte ich mich gleich selbst ohrfeigen können, denn was meine Mutter sich jetzt dachte, war mir schon klar. Aber ich war jetzt achtzehn, da konnte ich machen, was ich wollte.

Die erste große Liebe ... und andere ProblemeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt