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Your P.O.V.


Heulend lag ich in meinem Bett.

Eigentlich sollte ich schon längst auf der Krankenstation sein, doch ich hatte einfach nicht die Kraft aufbringen können, aufzustehen.

Laut schluchzte ich in mein Kopfkissen, welches schon nass von meinen Tränen war.

Ich hatte Kopfschmerzen vom ganzen Schluchzen und weinen, doch einen viel größeren, schlimmeren Schmerz, hatte ich in meinem Herzen.

Ich wollte schreien, doch mein Hals tat zu sehr weh.


Jemand klopfte an meine Zimmertür.

»(V/N), bist du da? Solltest du nicht auf der Krankenstation sein?«, hörte ich Hanji's Stimme von draußen.

Ich wischte mir die Tränen gerade im richtigen Moment ab, denn schon kam Hanji ins Zimmer.

Doch natürlich​ reichte das Abwischen nicht aus, bei einem Blick in den Spiegel bemerkte ich sofort, dass meine Augen geschwollen und mein Gesicht rot gefleckt war.

»Hey, (V/N), was ist los?«, fragte Hanji besorgt, als sie mich in dieser Verfassung sah.

Direkt begann ich wieder, laut zu Schluchzen.

Hanji kam auf mich zu und nahm mich besorgt in den Arm.

»Willst du reden?«, fragte sie ruhig. 

Das war vermutlich eine sehr seltene Situation, dass die Kommandantin so ruhig war.

Ich nickte und atmete einmal tief durch.

Dann erzählte ich ihr von dem Vorfall mit dem Corporal.


»Also Moment, hab ich das jetzt richtig verstanden? Du hast ganz leichte Gefühle für Jean, aber nicht wirklich viel. Dafür umso mehr bei unserem Shorty. Und Shorty ist jetzt sauer auf dich, weil du Jean geküsst hast, weil du Levi vergessen willst, weil Erwin damit nicht einverstanden wäre. Aber trotzdem willst du Shorty«, fasste Hanji zusammen und ich nickte bedrückt.

»Aber dazu kommt jetzt noch, dass ich Jean nicht zurückweisen will, weil er mit mir so glücklich war, wie seit dem Tod seines besten Freundes nicht mehr. Sasha meinte irgendwas von wegen, Jean hatte heute das erste Mal seit Marco's Tod wirklich gelacht«, gestand ich.

Hanji sah mich mitleidig an.

»Aber du kannst nichts mit Jean anfangen, nur weil du ihn nicht verletzen willst. Damit verletzt du dich nur selbst. Außerdem lügst du ihn dann an. Und wegen Levi... Ich bin mir ziemlich sicher, dass er dich liebt, ich hab Augen im Kopf und sehe, wie er dich immer ansieht. Gib ihm etwas Zeit. Ich glaube er denkt, er habe dich verloren und damit kommt er nicht klar«, sagte Hanji und ich nickte wieder.

Vermutlich hatte sie Recht.

»Willst du dir für heute frei nehmen? Dann kannst du vielleicht in Ruhe nachdenken«, schlug sie dann vor.

»Das ist lieb gemeint, Hanji, aber auf der Krankenstation hab ich auch Ruhe, es ist echt langweilig da«, meinte ich, was Hanji ein kleines Lachen entlockte.

»Dann bis später!«, lächelte sie und machte sich auf, mein Zimmer zu verlassen.

»Ach ja, aber Hanji? Das bleibt unter uns, okay?«, bat ich sie noch.

»Aber natürlich!«, rief die Forscherin und verließ den Raum endgültig.


Im Bad wusch ich mich noch schnell und lief dann zu meinem ja so tollen Arbeitsplatz.

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