|| Levi X Reader || 💟 || Attack on Titan FF ||

_- 62 -_

Your P.O.V.

Beim Essen hatte ich beinahe die ganze Zeit über das Gefühl, beobachtet zu werden.

Ich sah mich im Raum um doch jetzt war das Gefühl direkt weg. Niemand sah mich an.

Bis auf Eren.
»Alles in Ordnung, (V/N)?«, fragte er leicht besorgt.

»Ja, eigentlich schon, den Umständen entsprechend eben... Wieso?«, wollte ich verwirrt wissen.

»Naja, du hast dich so misstrauisch und fast schon leicht ängstlich umgeschaut. Als würdest du dich unwohl fühlen... Und du siehst kränklich und blass aus. Hast du überhaupt genug Schlaf?«, meinte er.

Ich seufzte schwer.
»Zugegebenermaßen schlafe ich kaum... Le-... Mein Freund ist eben nicht bei mir und ich frage mich immer wieder, wann ich zurück nach Hause komme. Und es beunruhigt mich irgendwie, dass ich so oft umkippe. Beim ersten Mal habe ich ein Bild gesehen. Es war wie eine Szene aus meiner Welt.... Und danach hatte ich das noch ein paar mal, immer so ein oder zwei Mal am Tag... Heute noch nicht... Jedenfalls habe ich da nur immer leise seine Stimme gehört...«, murmelte ich, in Gedanken versunken.

Manche würden sagen, es war als wäre ich in einer anderen Welt, wenn ich bloß so da saß und nachdachte.
Aber das war ich ja eben auch. In Gedanken war ich in meiner Welt. In der für mich richtigen Welt.

»Wessen Stimme?«, hakte Eren nach.

»Die von Levi... Also dem Levi, mit dem ich zusammen bin... Also meinem Levi... Dem Levi aus meiner Welt«, erklärte ich.

»Was sagt er denn?«, mischte sich plötzlich Armin ein. Kein dreistes Einmischen, mehr so ein interessiertes, höfliches.

»Meist murmelt er nur sehr undeutlich. Aber er macht sich Vorwürfe. Dafür, dass dieser Titan mich erwischt hat. Ich glaube ich liege in einem Koma oder so... Ich weiß nicht«, sagte ich leise.

Das Letzte was ich wollte war, dass Levi von diesem Gespräch mitbekam.
Also der Levi aus dieser Welt.

Wieder hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden.

Als ich allerdings nun guckte, fiel mir auf, weshalb.

Farlan und Isabel sahen mich gedankenverloren an, während Levi sauer zwischen Farlan und mir hin und her sah.

Schnell wandte ich meinen Blick ab.

Gerade hatte ich mich noch gefreut, als Levi gesagt hatte, dass ich in sein Büro kommen sollte.
Doch jetzt wurde mir eben immer mehr bewusst, dass dieser Levi ein anderer Levi war.

Dieser Levi hier würde nicht einmal die Gelegenheit bekommen, mich mehr oder weniger aus Versehen bewusstlos zu schlagen, sodass er mich bei sich behalten würde.

Hier gab es keinen Jean, der hinein gerannt kommen konnte um mich vor Levi zu ›beschützen‹... Es würde niemand ›Heichou!‹ rufen, worauf ich dann überhaupt mit ›Gesundheit!‹ antworten könnte.
Vor allem weil ich Levi ja schon damit aufgezogen hatte.

Sofern man ihn überhaupt aufziehen konnte.

Aber wer weiß, vielleicht würde sich ja gleich doch noch eine Gelegenheit ergeben, bei der Levi und ich uns näher kommen könnten...

Oder war das dann schon Fremdgehen?
Natürlich, er hieß Levi, er sah aus wie Levi, er putzte gerne, er trank gerne Tee, er war vom Verhalten her dem Levi aus meiner Welt ziemlich ähnlich... Und trotzdem war er nicht der Levi. Er war eben einfach nicht mein Levi.

Als alle fertig mit Essen waren, ließ ich mir noch absichtlich etwas mehr Zeit dabei, mein Besteck weg zu räumen.

Zwar hatte ich nicht wirklich Angst vor dem, was in Levi's Büro geschehen könnte, doch mit viel Respekt trat ich der Situation schon entgegen.