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Your P.O.V.

Es war mittlerweile Nachmittag und die Zwillinge und ich waren fertig damit, Klamotten für sie einzukaufen.
Das ganze hatte aber leider mehrere Stunden gedauert, da sie – ganz zu meinem Bedauern – sehr wählerisch in ihrer Kleiderwahl waren.

Das eine war ihnen zu bunt, das andere zu eintönig, manches zu eng, manches zu weit, manches zu protzig, manches zu einfach.
Ich war wirklich in einer Krise. Mit diesen Nervensägen war mein ganzes Leben eine Krise.

»Können wir jetzt-« »-endlich Mal zurück?«, quängelten die beiden auf einmal, als ich mir gerade – rein aus Neugierde natürlich – die Hochzeitskleider in einem Schaufenster ansah.

»Entschuldigung?! Ihr wart die, wegen denen ich meinen gesamten Tag verschwendet habe! Also heult Mal nicht rum!«, regte ich mich auf.
So langsam aber sicher hatte ich wirklich die Nase gehörig voll von dem Genörgele der ungleichen Zwillinge.
Das war wirklich zum Kotzen.

Und dazu kam auch noch, dass ich noch immer nicht die geringste Ahnung hatte, wo Levi steckte.
Ich brauchte ihn wirklich mehr denn je.
Vielleicht wusste er ja, wie man nervige kleine Scheiß-Kinder (verzeiht meinen Ausdruck, aber so war es nun einmal) zum Schweigen brachte ohne sie umzubringen.

Möglicherweise könnte ich ja Hanji fragen, ob ich Hans-Franz und Paul-Gustav für nennen wir es Mal ›therapeutische Erziehungsmaßnahmen‹ ausborgen konnte.

»Aber wir wollen-« »-nach Hause, (V/N), wir sind-« »-so schrecklich müde!«, beschwerten sich die Beiden weiter.
ARRRGGGGHHHH! Wow, ich drehe hier wirklich durch...

»Na gut, dann macht aber auch Mal hinne und rennt zu der Kutsche, wet zuerst da ist bekommt eine Überraschung«, seufzte ich und ehe ich mich versah, waren die Zwei auch schon in die Richtung des Pferdestalls gerannt, in dem ich die Kutsche abgestellt hatte.

Zwei Sorgen weniger.
Vorerst jedenfalls...

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich das überlebe und Erwin mich nicht killt, wenn ich mir einfach von woanders ein Pferd nehme und ohne die Chaoten nach Hause reite?
Leider zu gering...

Also machte ich mich ganz gemütlich ebenfalls auf den Weg zum Stall.
Das war alles stressig genug so, da musste ich mich nicht auch noch selbst hetzen...

Ich sah hinauf in den Himmel.
Dunkle, graue Wolken bedeckten diesen und kein einziger Sonnenstrahl drang durch die dichte Wolkendecke.
Außerdem hatte es angefangen, windig zu werden.
Wahrscheinlich würde es bald anfangen zu Gewittern.
Nun hoffte ich bloß, dass wir vorher zuhause ankommen würden, denn im Wald war es nicht gerade angenehm, wenn es gewitterte.

Beim Stall angekommen saßen Naomi und Jacob bereits in der Kutsche und stritten scheinbar darüber, wer nun zuerst angekommen sei.

»Aber ich war zuerst hier!«
»Gar nicht, Lügner, Lügner, bist'n Betrügner!«
»Wer's selber sagt is' es selber!«
»Lachen alle Kälber, lacht der ganze Hof und du bist doof!«
»Hä, was für, du bist hier der Doofe!«
»(V/N), NAOMI HAT MICH BELEIDIGT!«
»Du hast doch angefangen!«
»Das stimmt doch gar nicht!«
»Doch~?!«

Mama mia.... Hilfe... Ich brauche Hilfe...

Mit einem entnervten Seufzen setzte ich mich vorne in die Kutsche, trieb die Pferde an und fuhr einfach los.
Dem erschrockenen Aufschrei und dem Gepoltere von hinten nach schloss ich, dass die Beiden auf den plötzlichen Start nicht vorbereitet gewesen waren und nun irgendwie umgefallen waren.
Geschah ihnen Recht.
In diesem Moment hatte ich nun wirklich gar kein Mitgefühl für die Beiden mehr übrig.
Ich war einfach zu durch mit meinem Leben.

Wenigstens hatte nun das Gestreite aufgehört.
Diese beiden hatten wirklich starke Stimmungsschwankungen.
Vielleicht sollten sie Mal über einen Besuch beim Nervendoktor nachdenken.
Obwohl, so wie die meinem Hirn zusetzten, würde ich da bald eher hingehen müssen als die...

Tatsächlich stellte sich heraus, dass ich Recht mit meiner Vermutung dem Wetter gegenüber gehabt hatte, denn keine Zwanzig Minuten nachdem wir losgefahren waren, begann es, wie aus Eimern zu schütten.

»(V/N), WIR HABEN ANGST!«, kam es synchron von hinten.
»Beruhigt euch! Das ist nur ein bisschen Regen!«, rief ich.

›Ein bisschen Regen‹.... Und Sturm... Und wahrscheinlich bald auch Gewitter...

Der Wind peitschte zwischen den Bäumen her und die Pferde waren merklich unruhig.
Die Situation gerade war uns allen ungeheuer.
Und dazu kam noch, dass der Weg, auf dem wir unterwegs waren, eine wundervolle Windschneise abgab, sodass wir direkten Gegenwind hatten und mir die Tränen aus den Augen schossen. Ich konnte den Weg kaum noch erkennen, da es mittlerweile so dunkel geworden war.
Vor uns auf den Weg krachten Zweige und ganze Äste von den Bäumen herunter. Die Pferde scheuten.
Eine Horror-Szenerie...

Doch dann, plötzlich, entdeckte ich auf der Linken Seite eine kleine Laterne, die schwach den Eingang in einen Waldweg beleuchtete.
Und weiter hinten...

Lichter.
Ein Haus.

Direkt lenkte ich um und ließ die Pferde uns in Richtung Haus ziehen.
Je näher wir kamen, desto mehr wurde mir bewusst, dass ich dieses Haus bereits kannte.

Ich war schon hier gewesen.

Es kam mir wie Jahre vor, doch eigentlich waren es nur ein paar Wochen.
Doch in der Zwischenzeit war so viel passiert...

Ich hielt die Kutsche an, rief den Kindern zu, sie sollen vorerst in der Kutsche bleiben, stieg dann ab und rannte zu der schweren Holztür um wie eine panische Irre dagegen zu hämmern.

Kurz darauf wurde mir die Tür von niemand anderem als dem lieben Tim geöffnet.

»(V/N)?«, fragte er verdutzt.
Ich nickte und erklärte ihm die Situation so schnell es ging.

»Ah, ich verstehe. Du holst die Kinder rein, ich kümmere mich um die Pferde«, sagte er schnell und steckte die Tür mit einem Holzkeil fest, bevor wir beide nach draußen rannten.

Ich achtete gar nicht richtig darauf, was genau er tat, alles worauf ich mich konzentrierte war, mir die verängstigen Kinder und deren Sachen zu schnappen und sie so schnell es ging ins Haus zu verfrachten.

Etwa eine Minute später ließ ich mich erleichtert auf's Sofa fallen und wickelte Jacob und Naomi direkt in zwei der dicken Wolldecken ein, die dort herumlagen.

So gesehen hatte dieses Unwetter doch etwas Gutes an sich.
Die zwei nervigen Mitglieder des Chaosteams, welches aber auch nur aus diesen Beiden bestand, hielten endlich Mal die Klappe.










// Wow, okay, ich bin wieder im Schreibmodus angekommen.

Deshalb, hi, hier ist noch ein Kapitel ^^😂❤

Ich hoffe es hat euch gefallen ( ͡° ͜ʖ ͡°)😂

Man liest sich! 😘💕 \\

|| Levi X Reader || 💟 || Attack on Titan FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt