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P.O.V. Levi

Ich ritt nun schon seit sechs Stunden durch die Kälte.
Bald sollte ich vielleicht Mal eine kleine Pause einlegen, um etwas zu Mittag zu Essen.

Man merkte wirklich schon den eisigen Winter, der meine Nase einfrieren ließ.

Würden sich an Erwin's Augenbrauen wohl Eiszapfen bilden, wenn man diese mit Wasser beträufelte und ihn in die Kälte stellte?

Vielleicht könnte ich ja Mal Hanji's forschungsfreudiges Gehirn dazu anregen, das auszuprobieren... Zu wissenschaftlichen Zwecken selbstverständlich. Einen wirklich plausiblen Grund für die Notwendigkeit dieser Forschung würde ich allerdings wohl noch erfinden müssen.

Hoffentlich würde ich schnell einen guten Goldschmied finden.
(V/N) sollte den schönsten und perfektesten und wundervollsten Ring bekommen, den es innerhalb der Mauern gab.

Aber der Ring war nicht der einzige Grund für meinen Besuch in der Stadt.
In der Zeit, in der (V/N) in diesem Koma lag und beide von uns fast gestorben wären, war mir Eins bewusst geworden: Nur (V/N) als Ärztin oder als Krankenschwester oder als eine andere Art der medizinbezogenen Berufe war zu wenig. Deutlich zu wenig.

Es grenzte ja schon beinahe an ein Wunder, dass sie Trotz des Mangels an Ärzten überlebt hatte. Hanji konnte ja zwar improvisieren, aber die beste Lösung war das auch nicht gerade gewesen.

Direkt beim nächsten Krankenhaus würde ich also anhalten und die Chefs dazu überreden, dass sie einen ihrer Ärzte entbehren könnten.

›Überreden‹.... Zur Not mit einem Messer oder so ähnlich...

Wir brauchten einfach einen Arzt.
Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was passieren könnte, wenn (V/N) wieder nicht richtig ansprechbar wäre, wenn wir einen Notfall hatten. Oder sie im schlimmsten Falle selbst in den Notfall verwickelt wäre...
Wenn wir niemanden mehr hatten, der sich in einem solchen Fall auskannte.... Katastrophe...

Ein paar Stunden später erreichte ich endlich die nächste Stadt, wo ich mich Zuallererst einmal in Richtung Krankenhaus begab.

Ich fragte mich, wie es (V/N) ging.
Ich vermisste sie.
Und das, obwohl ich nicht einmal seit einem ganzen Tag weg war.

Nachdem ich mein Pferd an einem Geländer festgebunden hatte, trat ich durch eine große braune Tür in das Gebäude mit der schon etwas vergilbten Aufschrift ›Krankenhaus‹.

Drinnen roch es eher muffig als hygienisch und mit den Putzfrauen würde ich wohl auch nochmal ein ernstes Wörtchen reden müssen. Zwar waren die Böden fast einwandfrei geputzt, aber die Ecken im Zimmer und die Rillen auf dem hässlichen Fliesentisch neben dem Eingang hatten definitiv Mal eine Reinigung nötig.
Das beste Krankenhaus schien das hier ja nicht zu sein... Aber Ärzte würden sie doch wohl haben...

Ich lief zu einer Art heruntergekommenen Rezeption und knallte meine Hand auf den kleinen Tresen, oder wie auch immer man das nannte, was die alte, faltige, dicke Dame, die dahinter döste, aufschrecken ließ.

»Ich will ihren Chef sprechen«, sagte ich direkt und sah der Alten ernst in die Augen.
Ihren ängstlichen Respekt vor mir konnte ich ja förmlich spüren.

»Warum wollen sie zu meinem Chef? Ich brauche einen Grund, um sie zu ihm zu lassen, er ist sehr beschäftigt«, sagte sie mit zitternder Stimme.

Ein Todesblick meinerseits ließ die arme Alte zusammenzucken.
»Schon gut, schon gut gehen sie durch... Die dritte Tür auf der rechten Seite...«, gab sich die Dame geschlagen.

»Wow, das ging ja Mal schnell... und einfach. Ist ja langweilig«, murmelte ich, als ich zu der Tür ging, auf die die Frau gezeigt hatte.

Ich klopfte an und wartete darauf, dass ich ein ›Herein‹ hörte. Danach trat ich ein und sah mich im Raum um.
Es herrschte eine komplette Unordnung. Ich rümpfte die Nase.
»Können sie nicht Mal aufräumen?!«, fauchte ich den Typen hinter dem Schreibtisch an.

Überall lagen Papiere oder kaputte Briefumschläge und auf den Regalen konnte Man eine dicke Staubschicht erkennen.
Wie konnte man nur in einer solchen Unordnung arbeiten?!

»Guten Abend der Herr, ich fürchte, ich kann gerade nichts für sie tun, ich mache gerade Feierabend«, sagte der Mann mit den kurzen, ekelig nach hinten gegeelten, grauen Haaren, während er seine Sachen in eine schon ziemlich abgenutzte Ledertasche packte.

»Ich brauche einen Arzt. Meine Freundin braucht einen Arzt«, sagte ich kalt, als der Typ sich auf den Weg zur Tür machte.

»Sir, ich muss sie bitten zu gehen, kommen sie morgen wieder«, wich der Mann mir aus und ging aus dem Raum.

Das kann doch wohl nicht wahr sein...

Ich lief ihm mit schnellem Schritt hinterher und gerade als er weggehen wollte, packte ich ihn am Arm und schleuderte ihn gegen die Wand.

Gerade als ich etwas sagen wollte, kam mir jemand Anderes zuvor.

»HALT STOP, SO GEHT DAS HIER ABER NICHT!«, rief eine Mädchenstimme.

Ich drehte mich sauer um und sah eine Gruppe Jugendlicher da stehen und mich sauer anstarren.

»Was?!«, knurrte ich wütend.

»Sie können doch nicht einfach den Mann gegen die arme Wand werfen«, sagte die Eine.

Die "arme Wand"?

»Genau, die Wände werden viel zu sehr missbraucht! Wie können sie es auch nur wagen, der armen Wand dort etwas anzutun!«, keifte mich eine Andere an.

»Was seid ihr denn für ein Haufen?«, wollte ich wissen.

»Wir sind die Wändegarnison, vielleicht kennen sie uns ja aus den Kommentaren«, sagte noch eine Weitere.

»Was für Kommentare?«, fragte ich verwirrt und sauer.

»Ähh... Nicht so wichtig! Schönen Abend noch, aber lassen sie die armen Wände in Ruhe!«, sagte die, die als Erstes gesprochen hatte und zog ihre Freunde mit sich.

»Was war das denn bitte?«, murmelte ich.

»Ich habe nicht die geringste Ahnung«, wisperte der Chef, der trotz Allem noch immer sehr verängstigt schien.

Wändegarnison... Wie kommt man nur auf solche Ideen?










// Hallöle :^)

Wie lange hab ich jetzt schon geplant, die Wändegarnison einzubauen? 😂❤ Ziemlich lange jedenfalls.

Es tut mir übrigens unendlich leid, dass ich letztes Wochenende kein Kapitel hochgeladen habe, aber meine Oma ist plötzlich verstorben, deshalb ging's mir nicht gut und ich konnte mich nicht konzentrieren oder überhaupt irgendwas machen. ;-;

Man liest sich! 😙💕 \\

|| Levi X Reader || 💟 || Attack on Titan FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt