Freitagnachmittag, 1983
Hin und her... hin und her.
Ich schaukle, während ich die Gegend um mich herum betrachte.
Kinder.
Da ist das Mädchen von heute Mittag, das in der Wiese auf einer blauen Decke sitzt und ein Bild zeichnet. Die warme Sonne scheint auf meinen Rücken... glänzt im kupferfarbenem, langem Haar des kleinen Mädchens auf dem Rasen.
Ich schaukle weiter und beobachte ganz genau.
Hinter dem kleinen Mädchen, das zeichnend in der grünen Wiese sitzt... erstreckt sich das große Gebäude. Das weiß gestrichene Gebäude, das sich mein Zuhause nennt. Ich bin schon lange hier, aber wie viele Stunden ich bereits hier verbracht habe, kann ich nicht sagen. Leider.
Ich erblicke drei Jungs. Schnell wie ein Auto ohne Bremse rennen sie durch die Gegend. Haben Spaß.
In den Baumkronen über mir zwitschern die Vögel. Flügel, um davonzufliegen ... ja, das müsste es geben. Aber wenn ich wirklich solche Dinger hätte, wohin würde ich fliegen? Habe doch kein Zuhause, bis auf hier.
„Dominico", die freundliche Stimme der dunkelblonden Aufpasserin dringt an meine Ohren. Ihr Name ist Fleur und sie ist sehr nett... passt oft auf mich und andere Kinder auf, wenn wir spielen.
Einige Sekunden steht die liebe Frau noch alleine da, dann kommt auch schon ein braunhaariger Junge auf sie zugelaufen. Ich kenne ihn nur flüchtig. Wir haben gerade mal ein Wort miteinander gewechselt. ‚Hallo', das war's auch schon... danach haben wir nie wieder miteinander gesprochen. Warum, weiß ich nicht genau.
Ich nehme Schwung und schaukle weiter. Mit meinen vier Jahren kann ich das schon ziemlich gut, das Schaukeln meine ich.
Fleur spricht mit Dominico, erzählt ihm etwas, das ich von hier aus nicht verstehen kann... irgendwann nickt er. Die dunkelblonde Frau tritt einen Schritt beiseite und ich kann zwei größere Personen ausmachen. Ob die beiden Dominicos neue Eltern sind?
Viel zu oft habe ich große Menschen hierherkommen und kleinere, wie mich, mitgehen sehen. Was wohl mit solchen wie mir passiert ist? Hier ist es doch gut, oder etwa nicht?
Ich schaukle noch immer weiter. Fleur, Dominico und die beiden Riesen drehen sich um und steuern den Eingang des mächtigen Hauses an. Jetzt zeigt der Braunhaarige den beiden Besuchern sicherlich sein Zimmer. Was ich wohl jemandem zeigen würde, wenn er hierherkommt, um mich zu sehen? Bis jetzt war mich erst einmal jemand besuchen gekommen. Ich habe ihnen einige Zeichnungen gezeigt, aber sie sind trotzdem nie wieder gekommen. Ob ihnen meine Bilder nicht gefallen haben?
So viele Menschen, so viele Kinder... Zwerge und Riesen...
... und mitten drin bin ich.... Elliot...
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Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019
FanfictionDas Leben kann so schnell zu Ende sein. Das ist etwas, dass dem kleinen Elliot sehr schnell bewusst wird. Den tragischen Verlust seiner Mutter einigermaßen überwunden, muss er feststellen, dass das Leben weitere böse Überraschungen für ihn bereithäl...