Mommy! (Teil 29)

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Linn hat vorhin gesagt, dass Melissa jetzt erstmal in Untersuchungshaft kommt. Was das genau bedeutet, weiß ich nicht. Morgan erwähnte, dass danach der Richter drankäme, aber auch davon habe ich keine Ahnung und das weiß ich auch nur deshalb, weil er es zu Linn gesagt hat, während ich auf dem Sofa gesessen bin. Jetzt sitze ich nicht mehr da.

Inzwischen bin ich aufgestanden und zu Linn gegangen... habe mich auf ihrem Schoß niedergelassen, während sie wiederum auf dem ledernen, schwarzen Chefsessel sitzt.

Morgan ist zur gläsernen Wand gegangen und hat die rote Schrift weggewischt, die darauf gestanden hat. Jetzt gerade legt er das Tuch beiseite.


Ein kurzes Klopfen, ehe die Tür aufgeht und ein Mann, den ich vorhin noch nie gesehen habe, Linns Arbeitszimmer betritt. Die Frau blickt auf, ehe der Fremde ihr berichtet, dass sie beim Ausräumen des Hauses der Novaks drei Katzen entdeckt haben. Danach ist die Rede von keinen Verwandten und ...aber ich habe schon lange aufgehört hinzuhören. Spätestens bei den Katzen bin ich hellwach geworden und mein Gehirn hat begonnen zu rattern. Ich muss zu ihnen. Jetzt sofort! Sammy, Bianca und Kitty-Blue.

„Na gut, wie auch immer", gibt der Fremden von sich, „ich werde das Tierheim verständigen."

„Nein", kommt es von mir wie aus der Pistole geschossen und ich rutsche geschwind von Linns Schoß, „Meine Katzen."

„Deine?", die Frau sieht mich mit großen Augen an. In ihrem Gesicht kann ich, genauso wie in dem Gesicht des Fremden, Überraschung entdecken.

„Ja", bestätige ich nickend, „meine und Daddys, aber eigentlich gehören sie Oma."

Linn nickt, dann erhebt sie sich von ihrem Chefsessel.

„Morgan, haltest du solange hier die Stellung? Wir holen die Katzen."

Der Mann nickt verständnisvoll.

Und dann geht es auch schon los.

Juhu, ich kann sie wieder sehen!

Die Vorfreude ist gigantisch.

Am meisten freue ich mich jedoch auf Kitty-Blue und kann es gar nicht erwarten, das Kätzchen mit den saphirblauen Augen und dem grauen Fell wiederzusehen. Ihr weiches Fell und ihr Schnurren... oh, wie ich das alles vermisst habe.


Wir folgen dem für mich Fremden durch den Flur. Der Weg zu den Katzen kommt mir ewig lang vor. War der Gang eigentlich immer schon so lang?

„Das Entrümpeln haben wir übrigens auf morgen Nachmittag verschoben, wenn der Junge also noch etwas Bestimmtes mitnehmen will, können Sie das morgen Vormittag erledigen. Ich will nicht dafür verantwortlich sein", fügt er noch schnell mit erhobenen Händen hinzu, „ihm sein Lieblingsspielzeug weggenommen zu haben."

Linn nickt, ehe sie sich bedankt.

Irgendwann biegen wir nach links ab und betreten einen Raum.

„Wir haben die Tiere in die Transporter gepackt, die wir im Haus der Familie Novak gefunden haben", erklärt er Linn beiläufig, als wir das große Zimmer durchqueren. Kaum habe ich die drei rechteckigen Plastikboxen mit dem Metallgitter entdeckt, laufe ich auch schon drauf zu. Bianca, Kitty-Blue und Sammy, jeweils ein Tier in einer Schachtel.

Oh, wie froh ich doch bin sie zu sehen.

Erst jetzt wird mir bewusst, wie sehr ich die Vierbeiner vermisst habe.

„Während Mr. Novaks Abwesenheit hat sich die Nachbarin um die Tiere gekümmert. Sie erzählte uns, es wäre ein Fenster im Wohnzimmer offen gestanden. Die armen Vierbeiner hätten kläglich miaut und das könne doch niemand mitanhören."

Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt