Zweifel.
In den letzten Tagen haben sie sich immer tiefer in mich hineingefressen.
Haben sich eingenistet. Ganz tief in meinem Inneren. Und ich? Ich schaffe es einfach nicht sie loszuwerden. Auch wenn ich nichts lieber als das möchte. Meine ganzen trüben Gedanken zum Mond schießen. Aber es will mir einfach nicht gelingen. Ganz egal, wie sehr ich es auch versuche.
Die einzige Person, die meine Zweifel in Luft auflösen könnte, wäre die nette Frau. Wenn sie auftauchen und mir somit das Gegenteil beweisen würde, aber dieser Fall tritt nicht ein und so werden meine Zweifel größer. Mit jedem Tag. Jeder Stunde, jeder Minute und auch mit jeder Sekunde.
Warum kommt sie nicht? Ist etwas passiert? Oder liegt es vielleicht an mir?
Traurig streichle ich Kitty-Blue durch ihr seidenweiches, graues Fell. Schon eine ganze Weile liegt sie hier bei mir im Bett. Sie scheint eindeutig zu spüren, dass es mir nicht gut geht. Anders als Bianca und Sammy ist sie nämlich bei mir geblieben und nicht nach draußen in den Garten gelaufen.
Ein leises Klopfen an der Zimmertür erlangt meine Aufmerksamkeit.
Wenig später geht sie auch schon auf und Fleur kommt durch sie hindurch auf mich zu.
„Verlass doch mal das Zimmer, Elliot", sagt sie, als Fleur vor meinem Bett auf dem ich liege steht. Ihre blauen Augen sind auf mich gerichtet. Auch wenn ich meinerseits auf Kitty-Blue schaue und diese noch immer streichle, weiß ich, dass sie mich anschaut, denn ihren Blick spüre ich deutlich im Rücken.
„Wo ist die nette Frau?", das ist alles, was ich frage. Und ehrlichgesagt auch alles, was ich im Moment wissen will. Es ist alles, was mich interessiert.
„Du meinst Grace Trevelyan-Grey?"
Ob sie so heißt habe ich leider vergessen. Zu dumm, dass ich mir ihren Namen nicht gemerkt habe.
„Ich meine die nette Frau im beigen Mantel, die mit dem blonden, großen Mann da war." Sein Name ist mir leider auch entfallen.
Ich blicke auf und schaue zu Fleur, die nun ein Lächeln im Gesicht hat.
„Grace und Carrick Grey sind bei den Behörden, um deine Adoption in die Wege zu leiten."
„Was sind Behörden? Wann kommen die beiden wieder?"
„Schon heute Nachmittag. Zumindest Grace. Weißt du", spricht sie dann weiter, ehe sie eine kleine Pause gemacht hat, „die Amtswege sind manchmal sehr langwierig und..."
Weiter höre ich nicht zu, denn mich hat bereits eine Welle des Glücks erfasst. Ich bin so froh, dass ich vor Freude von meinem Bett hüpfe und Fleur umarmen will. Es gelingt mir jedoch nicht mein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Ich springe zwar auf und lande sogar auf meinen Füßen. Der Linke gibt jedoch augenblicklich nach und ich knicke um.
Aua!
Ein stechender Schmerz durchfährt meinen Körper.
Tut das vielleicht weh!
Ohne es zu wollen sinke ich zu Boden, während Fleur bereits auf mich zueilt.
Oh nein! Was, wenn sie mich so nicht mehr nehmen?
Immerhin bin ich verletzt.
Der Junge von vor einigen Tagen, hatte nicht mal eine Verletzung und er wurde auch hier zurückgelassen. Trauer macht sich rasend schnell in mir breit und dann kullern mir auch schon Tränen die Wangen hinunter.
„Hey", Fleurs beruhigende Stimme.
Dann werde ich behutsam in den Arm genommen und hochgehoben.
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Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019
FanfictionDas Leben kann so schnell zu Ende sein. Das ist etwas, dass dem kleinen Elliot sehr schnell bewusst wird. Den tragischen Verlust seiner Mutter einigermaßen überwunden, muss er feststellen, dass das Leben weitere böse Überraschungen für ihn bereithäl...