Dienstagnachmittag, 1983
Still sitze ich da... hier auf der kalten Stufe der Treppe und lausche. Von unten höre ich Stimmen. Es ist Fleur und die tiefe, fremde Stimme eines Mannes.
Vermutlich ist wieder jemand gekommen, um ein Kind abzuholen.
„Sehr schön", vernehme ich Fleurs immerzu freundliche Stimme, „möchten Sie mit mir mitkommen wenn ich ihn hole?"
Die Reaktion von dem Mann bekomme ich nicht mit, da ich keine weitere Stimme vernehme, aber vermutlich nickt er, denn wenig später höre ich Schritte, die näher kommen.
Ich stehe schnell auf und laufe in mein Zimmer. Vielleicht meinen sie mich. Und wenn es so ist, muss ich vorbereitet sein.
In meinem Zimmer stecke ich den Kopf durch den Türspalt und spähe vorsichtig nach draußen. Ich kann Fleur und einen Mann in Alltagsklamotten entdecken. Die Beiden kommen die Treppen herauf.
‚Bitte komm zu mir! Bitte!'
Ich bete im Stillen, schicke drei Stoßgebete zum Himmel und drücke mir symbolisch selbst die Daumen.
‚Bitte komme zu mir. Nimm mich mit, bitte.'
Meine Hoffnung wird jedoch mit einem Mal zerschlagen, als Fleur und der fremde Mann einen Stock weiter nach oben gehen.
Traurig blicke ich ihnen hinterher. Wie sehr ich mir doch gewünscht hatte, dass der Mann wegen mir da gewesen ist.
Aber das war Fehlanzeige. Und jetzt, jetzt muss ich wieder warten. Und wer weiß, wie lange...
Niedergeschlagen schließe ich die weiße Tür meines Zimmers und gehe zu meinem Bett. Traurig setze ich mich darauf. Lege mich schließlich nieder und kuschle mich in die weiche Bettdecke.
Irgendwie läuft alles schief.
Meine Augen füllen sich mit Tränen.
Warum kommt denn bloß niemand und holt mich ab?
Wieso immer die anderen?
Wann bin ich endlich dran?
Stimmt vielleicht etwas nicht mit mir?
Betrübt schaue ich aus dem Fenster. Draußen geht gerade die Sonne unter und das rötlichorange Licht lässt die Schatten der Bäume in den Raum werfen.
Wenn es Engel gibt... wo sind sie?
Und wo ist Gott?
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Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019
FanfictionDas Leben kann so schnell zu Ende sein. Das ist etwas, dass dem kleinen Elliot sehr schnell bewusst wird. Den tragischen Verlust seiner Mutter einigermaßen überwunden, muss er feststellen, dass das Leben weitere böse Überraschungen für ihn bereithäl...