Linn

24 1 0
                                    

Ich kann nicht genau sagen, wie lange wir schon gefahren sind, aber wir haben bereits eine Pause an einer Raststätte eingelegt, wo wir uns etwas zu Trinken und zu Essen geholt haben. Ich persönlich hoffe einfach, dass wir nicht noch allzu lange fahren müssen.

Nach kurzer Zeit wird mein Wunsch erhört, denn der Wagen biegt ab und wir kommen zum Stehen.

„Da sind wir", verkündet der Anzugträger am Steuer, „bitte alle aussteigen."

Fleur auf der einen Seite, die nette Frau und ich auf der anderen, verlassen wir den schwarzen Flitzer. Steuern die Polizeistation an und betreten das große Gebäude.


Da sind die hellen Neonröhren im Gang.

„Okay, und wo ist der Info-Schalter?", das ist Fleur, die diese Frage stellt.

„Gehen wir mal", beginnt der Blondhaarige zu sprechen, unterbricht sich jedoch mitten im Satz selbst, „Moment. Entschuldigen Sie", damit läuft er nach rechts und hält eine Person auf, die gerade aus einer Tür herausgekommen ist.

„Ja?"

„Könnten Sie uns vielleicht weiterhelfen. Wir suchen Linn Silver."

„Hier geradeaus und dann Türe 127."

„Dankeschön."

„Keine Ursache."


Vor dem angegeben Raum angekommen, klopft die nette Frau, die mich am Arm hat, zweimal kurz an.

„Ja bitte", höre ich von drinnen eine mir zu altbekannte Stimme.

Linn!

In meinem Inneren breitet sich ein Gefühl der Wärme aus. Oh, wie sehr ich mich doch freue sie wieder zu sehen. Erst jetzt wird mir so richtig bewusst, wie sehr ich sie doch vermisst habe.

Kaum geht die Tür auf, erblicke ich auch schon ihren Schreibtisch, die Glaswand, diesmal steht nichts mit schwarzem, dickem Stift darauf geschrieben.

„Hallo", beginnt sie zu sprechen, dreht sich von dem Kasten, vor dem sie gerade steht, zu uns um, „was kann ich für Sie...?" Die Frau mit dem dunkelblonden Rossschwanz stoppt, blickt perplex in unsere Richtung.

„Elliot", luftschnappend kommt ihr mein Name über die Lippen. Eines kann man ihr buchstäblich ansehen: Sie ist überrascht mich wieder zu sehen. Ich hebe meine Hand und winke ihr vorsichtig entgegen.

Sie lächelt, ehe sie ohne Umschweife auf uns zuläuft.

„Er wollte sich unbedingt nochmals von Ihnen verabschieden", beginnt der hochgewachsene Mann zu sprechen. Linn braucht einen Moment, um etwas zu sagen. „Sind sie seine neue Familie?", erkundigt sie sich dann.

Die nette Frau, die mich auf dem Arm hat, nickt bestätigend.

„Und sie ist ihre ältere Tochter?", will Linn nun wissen.

„Ich?", fragt Fleur perplex, „Oh nein", sie lacht, „ich arbeite im Heim aus dem das Ehepaar Grey Elliot adoptiert hat. Ich schaue ihnen die ersten Tage im Umgang mit dem Jungen auf die Finger. Damit sie auch alles richtig machen."

„Sehr gut", lobt Linn nickend.

„Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten oder sind Sie nur auf der Durchreise?"

„Ehrlichgesagt...", beginnt der blonde Mann, jedoch wird er von seiner Frau unterbrochen.

„Gerne."

„Schatz?"

„Carry, wir fahren noch eine ganze Weile, glaub mir, da wirst du für den Kaffee hier dankbar sein."

Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt