Fleur sieht mich an.
„Wen meinst du?"
„Die Frau, die mich hierher gebracht hat."
Sie nickt.
„Weißt du ihren Namen?"
„Linn", antworte ich wie aus der Pistole geschossen.
„Nein, ihren Nachnamen?"
Ich schüttle den Kopf. Den weiß ich leider nicht. Ich habe ihn sicher einmal irgendwann gehört. Aber ich kann mich einfach nicht mehr an ihn erinnern.
„Okay. Komm, wir gehen ins Büro zurück und fragen dort nach. Die wissen bestimmt Bescheid."
Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich ihr in diesem Moment bin.
„Und hier müssten sie noch unterschreiben. Damit stimmen sie zu, dass Ihnen die ersten Tage jemand beim Umgang mit dem Jungen auf die Finger schaut", dringt die Stimme der älteren Dame an meine Ohren, als Fleur die Tür öffnet und wir somit wieder im Büro der Heimleitung stehen.
Sofort dreht sich die nette Frau um, während der blonde Mann im Anzug den Stift zückt und das Blatt Papier unterschreibt, welches auf der Tischplatte vor den beiden liegt.
„Hast du dich von allen verabschiedet?", warmherzig sehen mich ihre haselnussbraunen Augen an.
Ich nicke.
„Aber", beginne ich dann schnell, ehe sie sich vielleicht wieder abwenden kann, „ich möchte noch Linn auf Wiedersehen sagen."
„Linn?", fragend blickt sie mich an, wendet sich dann an die Heimleiterin und fragt diese, um welche Person es sich handelt, von der ich mich noch verabschieden möchte.
„Meinst du Linn Silver, Elliot?", fragt die Heimleitung an mich gewandt, „die Beamtin, die dich hierhergebracht hat?"
Ich nicke.
Ja, Linn, die mich hierhergebracht hat.
Die ältere Frau nickt. Nimmt einen Zettel und Stift zur Hand und macht sich einige Notizen, ehe sie sich wieder an die beiden lieben Menschen vor ihr wendet.
„Das ist die Adresse, hier finden Sie Linn Silver", damit streckt sie das Blatt Papier der netten Frau entgegen. Sie wirft einen Blick darauf.
„Dankeschön", entgegnet sie und fügt dann noch hinzu, dass wir, bevor wir nach Hause fahren, einen Zwischenstopp am Revier Detroit einlegen werden. „Sie hätten es nicht besser sagen können", lacht die ältere Frau herzlich, „Aber eine letzte Frage hätte ich noch an Sie beide. Den Punkt haben Sie nämlich vergessen auszufüllen, sehe ich gerade."
Der Mann und die nette Frau schauen sofort ihr Gegenüber an.
„Aber zuerst holen Sie doch den Jungen her, der steht sich doch die Füße in den Bauch, das arme Kerlchen." Die nette Frau lässt sich das natürlich nicht zweimal sagen. Sofort steht sie auf und kommt auf mich zu. Hebt mich hoch und kehrt mit mir im Arm an ihren Platz zurück.
„Gut", lobt die Heimleitung lächelnd, „jetzt zum ausstehenden Punkt. Verheiratet sind Sie beide doch oder?"
„Selbstverständlich", entgegnet der blonde Mann höflich.
„Das war's auch schon", lächelt unser Gegenüber. Kreuzt etwas auf dem weißen Platt Papier an und verstaut es dann in einer Mappe, in der ich einen Stapel anderer Dokumente erspähen kann.
„Fleur", sagt sie dann und ruft sie zu sich, die auch wie aufs Stichwort zu ihr herbeigeschwebt kommt. „Seien Sie bitte so nett und machen hiervon Kopien."
DU LIEST GERADE
Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019
FanfictionDas Leben kann so schnell zu Ende sein. Das ist etwas, dass dem kleinen Elliot sehr schnell bewusst wird. Den tragischen Verlust seiner Mutter einigermaßen überwunden, muss er feststellen, dass das Leben weitere böse Überraschungen für ihn bereithäl...