Mommy! (Teil 7)

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Wieder zurück bei Omas Hochhaus bleiben Seth und ich noch unten im Garten, während meine Oma und Seths Mutter schon mal hinauf in die Wohnung gehen. Die beiden verstauen die Lebensmittel, die wir nach dem Mittagessen in einem Supermarkt gekauft haben.

„Uhhhh", ich jauchze lachend, während Seth das kleine Karussell abermals beschleunigt. Der Junge lacht herzhaft.

Ich lege den Kopf in den Nacken und blicke dem Himmel entgegen. Wie schön blau er doch ist! In ihm kann ich vereinzelt weiße Wolken entdecken. Wie Zuckerwatte. Hmh, sofort bekomme ich Hunger.

Als ich die Wolken am strahlend blauen Himmel betrachte, kommt mir wieder die Geschichte von Oma mit den Wolkenhäusern der Verstorbenen in den Sinn. Ob meine liebe Mommy wohl wirklich von da oben auf mich herabschaut und über mich wacht?

Seth hält das Karussell an und unterbricht damit meinen Gedankengang.

Ich schaue zu ihm.

„Warum.. du angehalten?", frage ich.

Anstatt mir zu antworten, schaut er einfach nur geradeaus. Als ich seinem Blick folge, entdecke ich drei Jungs. In Lederjacke und Jeans stehen sie da und beobachten uns. Einer, der größte ist braunhaarig, die beiden hinter ihm haben dunkelblondes Haar.

Wie lange sie da wohl schon stehen und uns beobachten?

„Hör mal, Großer", spricht Seth an mich gewandt, hebt mich hoch und setzt mich dann auch schon im Gras ab, „du gehst jetzt ins Haus zu Oma, okay?"

Ich drehe mich um und schaue zu den fremden Jungs, ehe ich mich wieder an Seth wende.

„Sind das deine Freunde?", meine blauen Augen mustern ihn fragend.

Seth nickt... wenn auch etwas zögerlich.

„Gehst du jetzt bitte zu Oma, hoch?"

„Also, ist sie auch deine?", frage ich ihn prompt.

Seth lässt sich die flache Hand auf die Stirn fallen. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, was das jetzt bedeuten soll.

„Ja", sagt er dann, lächelt und weißt mich abermals an, ins Haus zu verschwinden. Ich schaue nochmal prüfend zu den fremden Jungs... auf mich wirken sie nicht sonderlich nett... auch wenn es Seths Freunde sind.

„Elliot", mahnt Seth und weil es ihm wirklich wichtig zu sein scheint, dass ich von hier verschwinde, nicke ich und entferne mich langsam.

„Und dreh dich nicht um", höre ich Seth nur noch flüstern.

Herr je, was hat er denn heute beim Italiener gegessen? Das scheint ihm ja wirklich nicht gut bekommen zu haben.

Am Eingang des Wolkenkratzers habe ich glück, die Tür steht offen. Allein wäre ich sicherlich nicht an den Klingelknopf rangekommen, da ich viel zu klein dafür bin. Zufrieden passiere ich die Tür aus Glas und Edelstahl, dann mühe ich mich mit den Stufen bis zum Lift ab. Vorm Aufzug bin ich froh, dass gerade die Türen des Lifts aufgleiten und eine junge Frau hinauskommt. An den Knopf für Omas Stockwerk wäre ich nämlich auch nicht rangekommen.

Und auch wenn mir Mommy einmal gesagt hat, dass ich mich mit fremden Personen nicht unterhalten, geschwiege denn mitgehen soll, werfe ich ihren Vorsatz über Bord.

„Hilfe", bringe ich nur etwas schüchtern zustande. Eigentlich hatte ich vorgehabt richtig zu fragen, so wirklich in vollständigen Sätzen und so, aber das hat sich wohl erledigt. Zum Glück hat mich die Frau jedoch dennoch bemerkt und schaut mich jetzt mit ihren grünen freundlichen Augen an.

Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt