Wie ein Baum, der seine Wurzeln ganz fest in die Erde geschlagen hat, stehe ich einfach nur da, ohne mich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Ängstlich starre ich in das grelle Licht. Es ist viel zu hell... viel zu hell für mich.
Ein Mann, der erschrocken aus dem Fahrzeug springt.
Dann spüre ich zwei starke Arme, die mich vom Boden reißen und mich geschwind hochheben.
Und dann, dann sehe ich sie.
Blaue, vertraute Augen.
Seine Augen.
„Daddy", meine Stimme ist kaum mehr als ein Flüstern.
„Elliot", ein erschöpftes, aber glückliches Wort.
Er ist es wirklich!
Mein Daddy ist da!
Endlich!
Mein Daddy ist bei mir!
Beschützend legt er seine Arme um mich und sofort fühle ich mich sicher und geborgen. Ganz fest - wie ein ängstliches Kätzchen – klammere ich mich an ihn und will ihn nie wieder loslassen. Nie wieder.
In diesem Moment gibt es nur ihn und mich. Alles andere ist nicht mehr so wichtig. Alles andere ist irgendwie verschwommen.
Nur am Rande bekomme ich mit, wie Linn mit dem Fahrer spricht. Irgendwann steigt er ins Auto.
„Entschuldigung, Sir?", höre ich die Stimme der netten Frau, „Räumen Sie bitte die Straße, das Auto muss hier durch."
Daddy nickt augenblicklich, ehe er mit mir auf dem Arm etwas beiseite geht, damit das Auto passieren kann. Langsam fährt es an uns vorbei, dann beschleunigt es ein bisschen. Letztlich ist es in der schwarzen Nacht verschwunden. Mir kommt es so vor, als würde es die Nacht verschlucken.
„So und jetzt zu Ihnen?", mit diesen Worten wendet sich die nette Frau an Daddy und mich, „Gehört Elliot zu Ihnen?"
Prüfend schaut die Beamtin Daddy an. Ihren Augen scheint nichts zu entgehen. Ich bin mir sicher, hätte Daddy sie angelogen, Linn hätte es auf der Stelle gemerkt.
Ich hebe meinen Kopf und schaue zu Daddy.
‚Bitte, bitte, geh nicht. Lass mich nicht auch allein!'
Flehend blicke ich ihn an und als er nach wenigen Sekunden, die mir wie Minuten vorkommen, endlich bestätigend nickt, fällt mir ein Stein vom Herzen.
Puh!
Erleichterung durchströmt meinen Körper.
Die nette Frau wendet sich nun an mich und will von mir wissen, ob der Mann wirklich mein Vater ist. Glücklich aber auch fragend hebe ich das Köpfchen und schaue sie mit meinen blauen Augen an.
Warum sie mich das fragt, obwohl Daddy ihr das schon gesagt hat, weiß ich nicht, aber die Antwort auf ihre Frage weiß ich im Schlaf.
Ohne auch nur zu zögern, nicke ich und kuschle mich dann wieder an ihn und atme seinen wohlriechenden Duft ein. Mommy hat mir mal gesagt, dass Daddy nach alten Büchern und Pfefferminz riecht.
Hmh Daddy ... mein Held ... mein Beschützer ... mein ein und alles!
Oh, ich habe ihn so unendlich lieb.
Ein seliges Lächeln von Linn, ehe sie sich erneut Daddy zuwendet.
„Wie kann ich Ihnen eigentlich weiterhelfen, Sir? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie nicht einfach so hierhergekommen sind."
DU LIEST GERADE
Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019
FanfictionDas Leben kann so schnell zu Ende sein. Das ist etwas, dass dem kleinen Elliot sehr schnell bewusst wird. Den tragischen Verlust seiner Mutter einigermaßen überwunden, muss er feststellen, dass das Leben weitere böse Überraschungen für ihn bereithäl...