Die große Villa mit dem viel zu großen Garten

23 1 0
                                    

„Hier, dein Kakao, wenn du den getrunken hast geht es dir bestimmt besser", damit schiebt mir Grace eine heiße Schokolade mit Sahne entgegen.

„Was war denn überhaupt los?", erkundigt sich Oma Phoebe mit einer Sorgenfalte im Gesicht, während sie sich zu mir und Grace an den Esstisch gesellt. Opa Theo ist noch immer bei den Apfelbäumen im Garten.

Gerade als Grace zu sprechen beginnen möchte, rutsche ich vom Stuhl.

„Wo willst du denn hin?"

„Zu Kitty-Blue, weißt du, wo sie ist?", fragend blicke ich sie mit meinen blauen Augen an.

„Wir gehen sie gemeinsam suchen, okay?"

Sofort nicke ich.

„Deinen Kakao möchtest du nicht mehr trinken?"

„Mach ich später", versichere ich.

„Okay", meint sie noch immer sanft, „komm, wir sehen, wo sie steckt."


Ich kann in diesem Moment gar nicht sagen, wie dankbar ich ihr bin, als sie mit mir gemeinsam den geräumigen Raum verlässt, um nach Kitty-Blue zu suchen.


Die graue Katze mit den blauen Augen gefunden, verkrümle ich mich auf die Couch im größten Zimmer des gigantischen Hauses. Grace hat mir gesagt, dass man diesen Raum Wohnzimmer nennt. Warum das so ist, weiß ich nicht genau, aber mir ist das in diesem Moment auch gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist Kitty-Blue und dass ich sie gefunden habe. Auf dem Sofa sitzend, streichle ich durch ihr seidiges, graues Fell, während ich erneut an Mommy denken muss. Kaum ist sie in meinem Kopf, sehe ich auch schon ihr hübsches Gesicht vor meinem inneren Auge. Oh, wie sehr ich sie doch vermisse! Prompt zieht sich in meinem Inneren alles zusammen. Wie gerne ich dieses Gefühl vertreiben würde. So unendlich gerne! Einfach nur, um mich besser – um mich gut – zu fühlen. Aber es gelingt mir einfach nicht.

„Soll ich noch sehen, ob ich die anderen beiden Katzen auch finde?", Graces immerzu freundliche Stimme dringt an meine Ohren.

Ich schüttle den Kopf.

„Möchtest du eines der Märchen hören?", versucht sie es sanft weiter, „Ich könnte dir das mit dem Drachen erzählen, wenn du möchtest."

Abermals ein Kopfschütteln meinerseits.

„Oder doch deinen Kakao? Ich bringe ihn dir hierher, wenn du das willst."

Ich schüttle erneut den Kopf, ehe ich auch schon Schritte höre, die näher kommen. Ich blicke auf und erspähe Oma Phoebe mit einer blauen Schüssel in ihren Händen.

„Hier kommt eine Gute-Laune-Suppe", sie schmunzelt und setzt sich neben mich. Kitty-Blue hebt sofort neugierig ihr Köpfchen.

„Nanana, für Katzen ist die leider nichts", spricht sie weiter, „aber kleine, mutige Krieger wie dich, stärkt sie die Knochen. Na, möchtest du mal probieren, zuerst setze aber bitte die Katzen auf den Boden."

Neugierig blicke ich sie an.

Naja, ich weiß nicht.

„Ich kann auch vorprobieren, wenn du willst", spricht sie weiter, „Oder soll Grace mal?"

„Grace", sage ich und deute auf sie.

Diese nickt sogleich.

„Sicher", meint sie freundlich, sagt dann jedoch auch, dass ich die Katze doch auf den Boden geben soll.

„Aber sie macht doch gar nichts."

„Setze sie bitte trotzdem runter, Elliot."

Ich weiß nicht.

Fifty Shades of Elliot (Band 1) #wingaward2019 #traumtaenzerawards2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt