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Emilia

Stockwütend rannte ich vom Wagen ins Haus. Ich spürte die Blicke meiner Angestellten auf mir, wurde rot und rannte rauf auf mein Zimmer.
Ich schloss mich ein und sah mich im Spiegel an. Was für eine Demütigung!
Ich schrie, vor Wut. "Aahhhhh!!!" Und zerzauste mir die Haare.
"Miss? Miss? Ist alles gut bei Ihnen?" Hörte ich Manager Kim rufen. "Verschwinden Sie!" Schrie ich. Ich war außer Atem.
Noch nie in meinem Leben ist mir so etwas widerfahren! Ich zog die Sachen aus und schmiss sie auf den Boden, stieg unter die Dusche und blieb darin für eine gefüllte Stunde. Die meiste Zeit stand ich einfach regungslos da und ließ das Wasser meinen Körper runterfließen.
Als ich fertig war, zog ich mein langes schwarzes Kleid an, welches mir Mutter einst genäht hatte, bevor es aus ihrer Kollektion rauskam.
Ich ließ meine Haare in der Luft trocknen und saß am Fenster, nach draußen schauend. Es war bereits früh abends.
Ich versuchte nicht an das was geschehen war, zu denken.
Es klopfte und ich atmete durch bevor ich sie öffnete. "Miss..." Fing Mr. Jeon an.
"Mr. Jeon. Sie sind ja noch hier." Sagte ich überrascht. "Bitte, kommen Sie herein."
Er kam herein und saß sich auf meinen Sessel neben dem Kamin.
"Miss. Ist heute etwas passiert?" Fragte er und schaute mich durch seine dicke Brille besorgt an.
"Seien Sie unbesorgt, Mr. Jeon. Ich hatte keinen besonders guten Tag, um ehrlich zu sein." Ich wollte ihm nicht sagen, das sein Sohn frech zu mir war. Ich tat es nicht seinetwegen, sondern seines Vaters wegen.
Mr. Jeon nickte und sah nach draußen.
"Emilia? Deine Eltern sind zuhause."
Ich stand auf und strahlte. "Wirklich?! Seit wann?" Fragte ich ihn und lief auf ihn zu.
"Sie sind vor etwa einer halben Stunde zuhause angekommen."
-"Danke!" Rief ich ihm zu und hielt seine Hände fest, bevor ich aus dem Zimmer rannte.
"Mutter? Vater?" Rief ich aufgeregt und rannte die Treppen hinunter.
Sie saßen mit deren Managern und meinem ebenfalls am Kamin und redeten.
"Mutter! Vater! Hallo, Manager Hyun, Manager Bin!" Rief ich und stürzte mich auf meine Mutter. Sie lächelte und strich mir über den Kopf. "Emilia."
-"Ich hab euch so vermisst. Obwohl ihr hier wohnt, sehe ich auch kaum!" Jammerte ich.
Meine Mutter musterte mich.
"Schätzchen, du hast das noch?"
Ich sah hinunter und betrachtete mein Kleid.
"Natürlich. Du hast es mir doch anfertigen lassen." Sie lächelte. Es war ein gespieltes Lächeln.
"Ach Schatz, das ist doch sowas von letztes Jahr. Und wo wir gerade dabei sind, was ist mit deinen Haaren? Läufst du etwa die ganze Zeit so rum?"
Ich fasste mir an meine noch etwas feuchten Haare. "Naja ich habe gerade geduscht und..." -"Emilia. Da muss man sich doch de Haare föhnen und eine neue Frisur machen, hm? Schau dir meine an, wie immer sitzt sie perfekt, obwohl ich den ganzen Tag unterwegs war."
Nicht nur den ganzen Tag, dachte ich mir, sprach es aber nicht aus.
"Ja, Mutter." Antwortete ich und schaute auf den Glastisch.
"Emilia. Ich habe gute Neuigkeiten gehört. Du hast wohl noch viele Stipendien in Europa  bekommen?" Ich nickte Begeistert.
Der Gesichtsausdruck meines Vaters war jedoch emotionslos.
"Und was ist bitte mit Australien? Oder Asien?"
-"Ich habe in China und Thailand..."
Er schüttelte den Kopf. "Naja, schon gut."
Und danach schwieg er. Sie wechselten kein Wort mehr mit mir und so saß ich da, schaute Ihnen beim arbeiten mit den Managern zu.
"Habt ihr schon gegessen? Ich kann der lieben Köchin sagen das sie euch euer Lieblingsessen kochen soll und wir..."
-"Emilia, Schatz. Du siehst wir sind beschäftigt oder?" Fragte meine Mutter mich und lächelte mir zu.
Ich nickte und stand auf. "Es tut mir leid. Ich gehe auf mein Zimmer." verbeugte mich und ging die Treppen hoch.
Oben an den Treppen stand Mr. Jeon und beobachtete mich. Sein Blick war voller Mitgefühl. Ich schüttelte bloß tapfer den Kopf und versuchte ein wenig zu lächeln.
Er durchschaute mich aber jedes Mal.
"Emilia, sie meinen es nicht so." Murmelte er mir zu, als er mich auf mein Zimmer brachte. Vor der Tür blieb ich stehen und sah ihn an.
"Ich weiß." Ich seufzte und machte die Tür auf. "Ich war wie immer aber so dumm und dachte sie könnten einmal stolz auf mich sein." Mr. Jeon atmete leise auf.
"Gute Nacht, Emilia. wir sehen uns morgen."
-"Ja, bis morgen." Und schloss die Tür.

A MELODY RIGHT IN MY HEARTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt