A MELODY RIGHT IN MY HEART

27

Jungkook

Ich stand vor Em's Haus und sah auf.
Sie stand mit dem Rücken am Fenster und ließ sich von ihrem Arzt den Verband wechseln.
Ich biss mir auf die Lippen und ging einen Schritt auf das Tor zu, zögerte jedoch.
Sie möchte mich sowieso nicht sehen, warum dann versuchen?
Ich möchte sie sehen und nach ihrem Arm schauen.
Als ich gerade Gedankenversunken hoch schaute, ging die Eingangstür auf.
"Jungkook!" Rief Dad.
Ich schaute schnell weg vom Fenster und tat meine Hände in die Hosentaschen.
"Dad. Hey."
-"Hi. Was machst du denn hier?"
Ich spielte nervös mit meinen Händen.
"Ich... Ich war am austragen und..."
-"Du hast aber keine Sachen dabei. Außerdem ist heute doch Montag."
Er sah mich genau an, ich vermied seinen Blick.
"Jungkook. Was ist?"
-"Geht es ihr gut?"
Dad nickte und nahm mich beiseite.
"Bist du extra nach der Schule hierher gekommen?! Du musst doch für die Prüfungen lernen. Aissh... Dieser Bengel."
Dad wuschelte mir lachend durch die Haare, doch ich verzog keine Miene.
Er seufzte auf und warf mir einen Blick zu.
"Mach dir keinen Kopf."
Wenn das so leicht wäre, Dad.
Ich wusste nicht was mit mir los war, ich lief ihr die ganze Zeit hin und her.
"Araso, geh jetzt lieber wieder, hm? Es wird wieder, ich muss sie gleich zu ihren täglichen Terminen fahren."
Sagte Dad und richtete seine rund Brille auf der Nase.
Ich nickte und sah wie er mir noch kurz zu lächelte und reinging.

Am Nachmittag fegte ich gerade den Klassenraum, während Mom die Bücher der Grundschulkinder in die Regale räumte.
Ich arbeitete ab und zu freiwillig in der Grundschule. Meistens zum aufräumen oder Hausaufgabenbetreuung.
"Mrs. Jeon, ich entschuldige mich für die Verspätung. Wir standen im Stau."

Ich drehte mich um und sah Emilia an der Tür stehen.
Sie sah mich ebenfalls, doch schaute sofort auf den Boden und saß sich hin.
Ich versuchte weiterzufegen, sie in Ruhe zu lassen.
Ich spürte wie Mom zwischen mir und Emilia hin und her schaute.
"Yaah, habt ihr euch gestritten?"
Fragte sie und nahm mich beiseite.
"Nein, so ist das nicht."
-"So ist das nicht?! Ihr seid doch sonst immer so eng miteinander gewesen."
"Jetzt nicht mehr."
Ich sah zu ihr und schaute wie sie gequält auf ihre Zeichnung sah.
Sie hielt ihren Bleistift und zeichnete ein paar geschickte Linien, als ihr Arm begann zu zittern und sie ihn stützen musste.
Idiot. Warum belastet sie ihren rechten Arm nur?
Sie biss sich auf die Lippen und hielt ihren rechten Arm senkrecht gegen das Blatt und versuchte weiterzuzeichnen.
Ihr Arm zitterte heftig und der Stift fiel ihr runter.
Ich hielt es nicht aus und warf den Besen laut weg und stampfte zu ihr.
Ich hob ihr den Stift auf, sie sah mich an.
In ihrem Blick lag etwas trauriges und schmerzhaftes.
"Hör auf, Emilia."
-"Womit?"
"Dir etwas vorzumachen."
Sagte ich und verließ den Raum.