A MELODY RIGHT IN MY HEART

25

Emilia

Das Spiel verlief gut, Jin und ich gewannen die erste runde. Die zweite aber haben die Juuk's Zwillinge einen Punkt gemacht.
Es war gerade eine Pause, ich saß schwitzend auf der Bank und starrte zu ihnen rüber. Die Zwillinge sahen mich schon hasserfüllt an und warfen mir einen hämischen Blick zu.
Sie regten mich so auf.
Mein Puls ist ziemlich hoch, mein Herz raste. Jedoch nicht auf die angenehme Art.
Es kam Eun Bi mit ihrer tiefen Kappe zu mir und tupfte meinen Schweiß am Gesicht weg.
"Reg dich nicht so auf, Emilia. Du schaffst das. Die sind eh schlecht."
-"Wenn du wüsstest. Die zwei spielen nicht gerne fair, Hauptsache sie gewinnen." Erwiderte ich ohne die Jungs aus dem Auge zu lassen.
"Emilia? Noch 10 Sekunden, bis zum Beginn." Kam Jin und reichte mir seine Hand.
Ich nickte und stand auf.

Wir standen zu 4. auf dem Feld und sahen einander feindlich an.
Ich fing wieder an zu schwitzen, obwohl ich mich kein bisschen bewegte.
Jin musste seine Jacke anziehen, weil ihm sogar kalt war.
"Emilia! Emilia!" Rief er mir zu.
Fragend sah ich zu ihm.
"Du hast Aufschlag."
Ich sah auf den Tennisball in meiner Hand und rollte ihn Gedankenversunken rum.
Ich atmete aus und ein, als ich den Ball gegen meinen Schläger in das andere Feld prallte.
Die Zwillinge reagierten schnell und spielten ihn doppelt so schnell zu Jin.
Er spielte ihn wieder rüber und so ging das hin und her, bis der vordere blonde Zwilling mich ansah und grinste.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen und griff meinen Schläger fester.
"Das Freundschaftsspiel ist damit vorbei. Da steht Unentschieden, immer noch meine Damen und Herren!" Kam es aus dem Lautsprecher. Oh nein, bitte nicht.
Es hieß das...
"Ein Juuk tauscht mit Jin seine Position und sie spielen gegeneinander in einer neuen gemischten Gruppe."
Ich sah verzweifelt zu Jin, dieser schaute mich ebenfalls so an und ging rüber.
Der blonde Zwilling kam amüsiert zu mir.
"Fighting, Miss." Sagte er und schaute mich an. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und atmete leise aus.
Ich schaute um mich herum und sah Kookie mich anschauen. Er schüttelte leicht den Kopf.

Der Anpfiff begann und wir spielten ganz normal hin und her, als Jin einen scharfen Schlag in meine Richtung spielte.
Ich hatte ihn beinahe, als der blonde Zwilling mich mit seinem Schläger zu Boden knallte und den Ball wieder rüber passte.
Der Ball wurde von Jin nicht zurückgepasst, da dieser mich anstarrte.
"Damit ist es also offiziell: die Juuk's Zwillinge gewinnen!" Ertönte es über die Lautsprecher und Menschen jubelten.
Ich lag auf dem Boden und berührte meinen Arm. Ich spürte einen stechenden Schmerz und sah noch einen leichten Abdruck seines Schlägers. Mein Bein pochte ebenfalls.
Der blonde sah herablassend zu mir runter und ging zu seinem Zwilling, während ich vor Schmerz aufzischte.
"Em! Alles okay?!" Rief Kookie und half mir hoch. Ich nickte.
"Lass mich fühl-..."
-"Fass mich nicht an!" Schrie ich und funkelte ihn wütend an.
"Wegen dir hab ich verloren!"
Kookie ging einen Schritt zurück.
"Emilia, ruhig..."
-"Ach wärst du einfach nicht gekommen! Ihr alle! Du warst nur eine Ablenkung. Ich habe niemals verloren, bis du aufgetaucht bist!"
-"Em!" Rief er mir zu als ich weghumpelte.
"Jeon Jungkook! Was machst du hier?!" Hörte ich Mr. Jeon rufen. Er versperrte Kookie den Weg zu mir.
"Dad! Nicht jetzt...Em!"
-"Oh doch Freundchen, das gibt Ärger." Sagte Mr. Jeon wütend und Schliff Kookie mit sich.
"Emilia!" Riefen die anderen mir ebenfalls zu, doch ich ignorierte sie.

Ich saß in der Umkleide und schrie auf.
Dieser stechende Schmerz am Arm war unerträglich, während ich mich umziehen wollte.
Ich biss mir auf Lippe und zischte, als ich Stimmen auf den Flur hörte.
"Miss! Sind Sie da drin?" Fragte Nic mich.
"Ja." Sagte ich und kam gerade raus.
"Fahren Sie mich bitte heim."
-"Natürlich."
Er trug meine Tasche, während ich ihm langsam folgte.
Mein Bein tat auch ein wenig weh.
"Emilia!" Rief eine Stimme von oben.
es war Jin. Er rannte die Treppen runter und nahm mich an den Schultern.
"Bist du verletzt?! Geht's dir gut?! Blutest du irgendwo?!" Fragte er und schaute mich an.
"Hör mal zu Freundchen, wie kannst du es wagen Miss so..." Fing Nic an, doch ich legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Es ist alles gut, Nic. Gehen Sie doch schonmal vor."
Er nickte und ging die Treppe runter.
Ich wandte mich wieder zu Jin.
"Es geht mir gut, danke der Nachfrage." Sagte ich und wollte weitergehen, als er weitersprach. "Lüg nicht."
Ich sah ihn entsetzt an. "Was?"
-"Du sollst nicht lügen." Er betrachtete mich von oben bis unten. "Ich weiß zwar nicht wo du verletzt bist, aber ich weiß das der Angriff vom blonden Ken-Zwilling nicht unbeabsichtigt war."
Ich breitete meine Arme aus und fing an zu hüpfen und zu zappeln.
"Da! Siehst du? Mir tut nichts weh! Zufrieden?"
Ich log. Der ganze Schmerz vom Arm und vom Bein strömte durch meinen Körper.
Ich biss mir auf die Lippe und versuchte mich zu beherrschen.
Jin sah mich nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Na wenn das so ist, tut es mir leid, falls ich dich gestört habe."
Ich nickte. "Die Niederlage akzeptierst du?" Fragte er weiter.
Ich schnaubte und schaute emotionslos in seine Augen. "Ich bin Kim Emilia Byul. Ich akzeptiere niemals eine Niederlage."
Und ging die Treppen runter, wo jeder Schritt wie die Hölle schmerzte.

Im Auto dachte ich an Kookie und knüllte meinen Schal zusammen.
Er sah mich vor dem Schlag an und schüttelte den Kopf.
Ich fragte mich warum. Deshalb war ich so abgelenkt.
Er half mir hoch und fasste beinahe wieder meine Arme an. Ich vermied immer Körperkontakt, das wusste jeder.
Ich konnte es nicht leiden angefasst zu werden. Ich verabscheue es sogar.
Deshalb fuhr ich ihn danach so an.
Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen und schloss die Augen.

Als wir zuhause ankamen, humpelte ich in mein Bad und betrachtete mich im Spiegel.
Ich griff nach meinen Oberteil und zog es aus. Ich stand im BH vor dem Spiegel und betrachtete meinen rechten Arm.
Er war vollkommen blau und das Muster des Schlägers könnte man auch noch erkennen.
Ich drückte vorsichtig drauf und biss mir auf die Zähne. Es tat so verdammt weh.
Ich hielt meinen Arm für 10 Minuten im kalten Wasser, in der Hoffnung das es den Schmerz zumindest ein wenig linderte.
Ich zog meinen dicken Wollkragenpullover an und Schliff in das Musikzimmer.

Ich machte den Koffer meiner Geige auf und versuchte sie hochzuhalten, als mein ganzer Arm wie wild anfing zu zittern und ich sie fast auf den Boden fallen lassen habe.
Unfähig mich zu bewegen, sah ich Kookie auf dem Boden die Geige auffangen. Er packte sie sofort wieder in den Koffer.
Er trug immer noch die weißen Klamotten.
"Emilia?" Fragend sah er mich an, als er wieder aufrecht stand.
Ich antwortete ihm nicht.
"Was tut dir weh?"
Ich schüttelte den kopf. "Nichts. Ich bin nur hingefallen. Nichts ernstes."
Ich rollte meine Ärmel runter und sah auf den Boden.
"Wie kommst du überhaupt hier rein?"
-"War das ernst gemeint, was du zu mir gesagt hast?"
Ich schluckte. Er war so ernst und schaute mir direkt in die Augen.
Ich kannte ihn so garnicht.
"Waren wir nur eine Ablenkung für dich? Hätten wir nicht kommen sollen?"
Ich schwieg und schaute wieder auf den Boden.
Kookie nahm mich an den Schultern, ich zischte laut auf.
Er sah Mit großen Augen auf meinen rechten Arm und wollte nach ihm greifen, als ich ihn wegschubste.
"Geh jetzt, bitte."
-"Em, du bist verletzt! Wie soll ich bitte..."
"Geh jetzt!! Und nenn mich nicht mehr em!"
Schrie ich ihn an und funkelte ihn böse an.
"Wie du meinst... Wir wollten nur helfen und an deiner Seite sein, wenn du etwas wichtiges vor dir hattest." Murmelte Kookie und verließ den Raum.
Ich sank auf die Knie und starrte die Geige an, die vor mir in ihrem Koffer lag.