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Jungkook

Wir fuhren den Fluss entlang und Emilia lachte, Streckte ihre Arme aus.
"Waaahhh..." Rief sie, was mich zum lächeln brachte.
"Bist du glücklich?" Fragte ich sie und sie nickte mit dem Kopf.
"Dieses Wetter, der Wind in den Haaren, gefahren zu werden, der Sonnenuntergang... Frei zu sein."
-"Ist das alles dein erstes Mal? Ich meine von jemanden auf dem Fahrrad gefahren zu werden und den Wind in den Haaren zu spüren." Fragte ich sie vorsichtig.
Ich erwartete wieder eine abgeblockte Antwort oder einen Wutanfall, doch sie antwortete mir ruhig und gelassen.
"Ja. Ich habe all die Sachen, die für dich und die anderen seit Klein-Auf selbstverständlich sind, nie erleben dürfen."
Ich nickte nur und fuhr weiter.
Ich wollte nicht das sie jetzt wieder traurig wurde, also zeigte ich auf die Vögel auf dem Himmel.
"Kookie! Pass auf! Du kannst doch nicht freihändig fahren!" Rief Em und hielt sich an meinen Bauch fest.
Ich sah überrascht auf und sie legte ihre Arme schnell wieder weg.
"Entschuldigung."
-"Du kannst sie da ruhig lassen. Es kommt sowieso gleich eine wacklige Stelle."
Sagte ich, was eine Lüge war.
Sie nickte und klammerte sich wieder leicht an mich.
"Kookie. Ich wollte mich Bei dir auch noch entschuldigen. Für das, was ich zu dir und den anderen beim Tennistunier gesagt habe."
Ich schwieg und sah auf den Fluss.
Er war klar und spiegelte den jetzt Pinken-lilanen Himmel.
"Ich war einfach wütend und es kam über mich rüber."
Ich schüttelte den Kopf. "Vergeben und vergessen."

Wir kamen in dem Moment an und ich half ihr beim absteigen.
Ich öffnete die Tür und wir gingen rein.
Mom war zuhause und war gerade im garten.
"Jungkook bist du's?" Rief sie.
"Ja, mom!" Rief ich vom Flur zurück.
Em sah sich unsicher um und folgte mir langsam und zögernd.
"Anyongaseo, Mrs. Jeon." Sagte sie höflich und verbeugte sich.
Meine mom schaute mich überrascht an und lächelte.
"Miss Emilia! Es ist ja eine Überraschung das Sie hier sind."
-"Nennen Sie mich ruhig nur Emilia."
Ich schaute sie an und lächelte.
Sie hatte sich so viel verändert, im Gegensatz zum Anfang, an dem ich sie kennenlernte.
Sie war offener und wurde von Tag zu Tag warmherziger. Auch wenn es ihr in manchen Momenten noch ziemlich schwer fiel.
"Mom. Em hat sich den Arm verletzt. Könntest du da mal nachschauen? Ihr vielleicht Schmerzmittel verabreichen?"
Fragte ich meine Mutter und nahm ihr das Unkraut ab.
"Natürlich! Emilia sitz dich ruhig schonmal hin, ich hole ein paar Sachen."
Ich grinste und flüsterte Em zu "Mit ein paar Sachen meint sie ihren ganzen Koffer."
Sie lachte und sah mich an.
"Danke nochmal, Kookie. Dein Haus ist übrigens schön."
Ich sah mich stolz um und nickte.
"Es ist bestimmt im weiten nicht so groß wie deins, aber es ist für uns perfekt so wie es ist."
Ich saß mich neben sie und Em nickte, während sie sich immer noch umschaute.
Sie sah aus wie ein kleines Kind, das die Umgebung erkundete.
"Jungkook, beweg deinen Allerwertesten da weg, ich schau mir das mal eben an."
Scheuchte meine mom mich weg und ich saß mich auf die andere Seite.
Sie tastete den Arm entlang und wusch ihn.
Sie schmierte eine kühlende Salbe drauf und als nächstes eine Spritze.
Em zuckte zurück.
"Yaah, hast du Angst vor spritzen?" Fragte ich amüsiert. Sie nickte.
"Keine Sorge, damit wird es für 2-3 Tage kaum noch wehtun. Es wird deine Schmerzen vernebeln." erklärte meine mom ihr.
"Wir haben das alles selber gemacht, alles aus Pflanzen und Wurzeln. Altes Fsmiliengeheimnis."
Em zuckte immer noch zurück. Mom schaute mich hoffnungsvoll an.
"Em." Sagte ich und sie sah mir in die Augen.
"Vertraust du mir?"
Sie nickte langsam. "Na also, du kannst meine Hand halten. Es geht ganz schnell. Und danach wirst du garnichts mehr fühlen. Kaum noch schmerz."
-"Okay." Gab sie nach und Mom spritzte ihr die Spritze in den Arm.
Em suchte verzweifelnd nach meiner Hand und hielt sie.
Ich strich sie sanft und beruhigte sie.
"Du hast es geschafft." Sagte ich und sah zu ihr. "War garnicht so schlimm oder?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Nein, aber... Irgendwie...bin ich so müde."
-"Das ist die Nachwirkung." Sagte Mom und räumte alles wieder in den Koffer.
"Du kannst ruhig schlafen, doch davor musst du mit uns essen." Sagte ich zu ihr und führte sie zum Tisch, wo mom bereits gekocht hat.
Es waren einfache Beilagen und eine Suppe.
"Das ist bestimmt total anders, als bei dir zuhause. Aber ich habe dich nicht erwartet, sonst hätte ich mehr gekocht." Sagte Mom und füllte Em's Schüssel mit Reis.
"Ich habe das alles noch nie gegessen oder gesehen." Em schaute sich unsere Beilagen gründlich an.
Ich lachte. "Im Ernst?! Probier mal das!"
Ich tat ihr haufenweise Bohnen und Fleisch in die Schüssel und ließ sie alles aufessen.
Es war schön, sie etwas Neues ausprobieren zu lassen. Zu meiner Überraschung fand sie alles total lecker und wollte sogar Nachschub.

Nach dem Essen half ich Mom beim Abwasch, als Em sich schonmal ins Wohnzimmer hinsetzte.
"Sie ist ein gutes Mädchen." Sagte Mom und spülte einen Teller ab.
"Ja, ist sie." Sagte ich und trocknete ab.
"Ich bring sie gleich nachhause, okay?"
-"Es ist schon ziemlich spät, Jungkook."
Ich schaute auf die Uhr. Sie hatte recht. Es war bereits 10 Uhr abends.
"Soll sie etwa hier schlafen?" Fragte ich mom.
Sie zuckte mit den Schultern. "So könnte ich morgen früh nochmal nach ihrem Arm schauen."
Ich nickte und ging gerade ins Wohnzimmer, als ich sie schlafend sitzend sah.
Ich grinste und hockte mich vor sie hin.
"Dann wirst du heute wohl hier bleiben müssen." Und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr.

A MELODY RIGHT IN MY HEARTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt