Emilia
Ich öffnete ganz langsam die Tür und schaute nach links und nach rechts. Die Luft war rein. Ich ging mit meinem Tennisschläger die Treppe runter, als eine Stimme mich stoppte.
"Emilia."
Ich drehte mich nicht um.
"Möchtest du nicht was Essen, Schatz?" Fragte meine Mutter mich.
"Ich habe grade den Appetit verloren, Mutter." Sagte ich und schloss die Tür hinter mir.
Nic sah mich von außen besorgt an.
Ich hasste solche Blicke. Alle sollen mich bloß aufhören so anzuschauen.
Diese bemitleidenswerten Blicke.
Ich stieg in den Wagen und ließ mich zum Tennisplatz fahren.Ich trainierte die ganze Zeit allein.
Der Platz wurde von Scheinwerfern beleuchtet und man sah nur einen einzigen Schatten. Er sah so groß aus.
Ich schlug wahrscheinlich schon gegen tausende von Bälle in das andere Feld und schwitze.
Ich war aus der Puste, doch hörte nicht auf.
Ich hörte nicht auf, als meine Arme langsam nachgaben, als meine Schulter begann zu schmerzen, als mein Kopf vor Schmerzen pulsierte.
Ich machte mir den Zopf höher und wischte mir den Schweiß von der Stirn, holte den nächsten Ball.
Ich weiß nicht wie lange ich auf dem Platz bereits war, doch es war bestimmt sehr spät.
Um den beleuchteten Tennisplatz war es schon stockdunkel.
Ich keuchte und sank auf meine Knie.
Meine Arme zitterten vor Schmerz und Muskelkater.
Mir lief der Schweiß immer noch den ganzen Körper entlang und mein Gesicht war bestimmt rot wie die einer Tomate.
Ich hatte mich abgeregt.
Meinen ganzen Zorn und meine Trauer ließ ich seit Stunden schon an Tennis aus.
"Em." Hörte ich hinter mir.
Es war Jin. Er trug ein Stirnband und seine Tennissachen, über seine Schulter war eine Sporttasche.
"Oh, anyong, Jin. Ich bitte um Verzeihung, ich habe nicht gewusst das du jetzt hier bist um zu trainieren."
Er stellte seine Tasche ab und kam auf mich zu. "Ist doch gar kein Problem."
Er betrachtete das Feld.
"Du warst fleißig, hast bestimmg viel geübt." Scherzte er.
Meine Mundwinkel zogen sich nach oben.
"So kann man es auch sagen."
Im nächsten Moment sah ich wieder auf den Boden. "Naja ich sollte jetzt gehen..."
-"Es tut mir so leid." Unterbrach er mich.
Ich schaute zu ihm. "Was meinst du?" Frage ich.
"Der Zwischenfall mit deinen Eltern."
Ich seufzte. Nicht noch er.
Jin sah mich mit einem bemitleidenswerten Blick an.
"Es wird schon gehen. Danke." Sagte ich und drehte mich um, um zu gehen als er noch etwas sagte.
"Möchtest du nicht darüber reden?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, Jin. Möchte ich nicht."
Und verließ den Platz.Als ich zuhause ankam, lief ich weder meiner Mutter noch meinem Vater über den Weg.
Ich beschloss zu duschen und wie so oft auch, alleine zu Abend zu essen.
Nachdem ich gegessen hatte, lief ich in den Musiksaal und griff nach meiner Geige.
Ich übte ein Stück von Mozart, ehe ich mit meinem eigenen Stück fortfuhr.
Ich übte und übte bis ich Stimmen von draußen hörte.
Ich sah aus dem Fenster und sah Jungkook, Jin, ein Mädchen und 2 andere Jungs auf der Straße rumlaufen und lachen.
Was machten sie bei der Uhrzeit zusammen draußen?
Ich wusste nicht, was sie machten oder wohin sie gehen, aber sie sahen so glücklich aus.
Sie lachten und hörten Musik.
Jin und Jungkook hatten recht viele Freunde. War das gut?
Ich wusste nichts über solche Sachen, denn ich hatte nie Freunde.
Ich hielt mich an der Gardine fest, als sie an meinem Haus vorbeiliefen.
Jungkook sah zu mir hinauf, als wüsste er schon längst als wäre ich am Fenster.
Ich beugte mich blitzartig weg und stieß ausversehen den Geigenkoffer um.
Ich wartete einen weiteren Augenblick und lugte wieder runter.
Sie waren weg.Ich hob den Koffer raus und widmete mich wieder der Geige.
Doch in Gedanken war ich bei Jungkook, Jin und deren Freunden.
Sie sahen zusammen glücklich aus und lachten viel.
Ich hingegen, war alleine und wusste nicht wie ich mich fühlte.

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A MELODY RIGHT IN MY HEART
Fanfiction[COMPLETED] Jeon Jungkook trifft auf ein Mädchen, welches seit klein auf durch schwere Zeiten ging. Sie hat alles - Ruhm, Ansehen und Talent. Doch was sie nicht hat - sind die wirklichen Sachen die man zum glücklich sein braucht. Beide treffen sich...