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Emilia

Ich ging gerade meinen Koffer durch, morgen würde ich zusammen mit meinem Vater, Mutter und Manager Kim nach Amsterdam fliegen.
"Zeit für den Abschied, huh?" Hörte ich Mr. Jeon an der Tür sagen.
Ich lächelte ihn traurig an, wusste aber nicht was ich tun sollte.
Mr. Jeon kam langsam auf mich zu.
"Komm mal her."
Ich gehorchte und umarmte ihn.
"Ich danke Ihnen. Ich verdanke Ihnen so vieles." Sagte ich.
Er strich mir durch die Haare. Es beruhigte mich. "Emilia... Du brauchst mir für nichts zu danken. Derjenige müsste ich sein. Danke das du immer auf mich gehört hast und eine so tolle Schülerin warst."
Ich nickte und eine Träne lief mir die Wange runter.
"Och... Sieh dich mal an." Lächelnd wischte Mr. Jeon mir die Träne weg.
"Es ist doch kein Abschied für immer."
-"Das stimmt... Und wegen Jungkook..."
Mr. Jeon nickte. "Du brauchst nichts sagen. Es war falsch von mir mich in eure Sache einzumischen."
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das wollte ich garnicht sagen. Ich wollte mich entschuldigen. Ich wollte mich entschuldigen, weil ihr Sohn wegen mir so..."
-"Er kriegt das schon hin. Doch bist du okay?"
Ich überlegte. Bin ich das?
"Ich weiß es nicht."
-"Das dachte ich mir. Hast du über deine Gefühle geredet? Sie akzeptiert?"
Ich nickte. "Ja. Ich habe ein Video gedreht. Es war schwer, doch ich fühlte mich danach sehr befreit."
Mr. Jeon lächelte. "Sehr schön. Ich muss jetzt aber los, Emilia. Wir bleiben in Kontakt, versprochen?"
Ich nickte. "Versprochen."
Und schon war er verschwunden, ich blieb zurück und das einzige was mich an ihn erinnerte war die Spieluhr, die ich von ihm an meinen Geburtstag geschenkt bekommen habe und  als erstes in meinen Koffer packte.

Ich ging gerade den Flur entlang und wollte Cindy und Mutter fragen, ob sie noch Abschminktücher hatten, als im Arbeitszimmer von Vater noch Licht brannte.
Er saß mit dem Rücken zur Tür auf seinem Sessel. Ich wollte gerade rein und ihn eine gute Nacht wünschen, als ich hörte das er redete.
"Ja, es hat sich gelohnt, Manager Kim."
-"Ich bin sehr froh das zu hören."
Manager Kim saß ebenfalls da.
Was hat sich gelohnt?
Ich wollte nicht lauschen, doch etwas zwang mich da zuzuhören.
"Nur dadurch konnten wir meine Tochter wieder zur Vernunft bringen."
Ich verstand nur Bahnhof.
"Zum Glück brauche das Mädchen das Geld, sonst hätte sie es bestimmt nicht durchgezogen." Antwortete Manager Kim.
"Wie war nochmal ihr Name?"
-"Shin Eun Bi."
Was?! Ich lehnte mich gegen die Tür und atmete schnell. Was hatte Eun Bi damit zu tun?
"Sie musste den Jungen einfach schlecht da stehen lassen beziehungsweise ihn von Emilia weglocken, sodass Emilia verletzt wird und nichts anderes möchte, als weg zu sein."
Jetzt war mir alles klar. Manager Kim hatte Eun Bi mit Geld dazu gebracht Kookie zu küssen. Damit ich es sehe und verletzt werde. Das war alles geplant. Und das von meinem eigenen Vater.
"Du gehst wirklich so weit, Vater?" Sagte ich während ich in das Zimmer reinplatzte.
"Emilia!" Vater stand auf und sah mich erschrocken an.
Manager Kim saß wie versteinert da.
"Das war alles von dir inszeniert?" Fragte ich weiter. Meine Fäuste waren geballt und ich versuchte meine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren.
"Das spielt doch keine Rolle mehr, Emilia. Du selbst hast entschieden morgen abzureisen."
Ich nickte. "Ja, das habe ich. Doch ich wusste nicht dass du hinter all dem gesteckt hast!"
Ich schüttelte ungläublig den Kopf.
"Du hast meine Freundin mit Geld erpresst! Du hast mit meinen Gefühlen gespielt! Und das nur damit ich wieder das tue, was du mir sagst? Damit ich wieder dein braves Hündchen werde? Damit deine Zukunft wieder einen Sinn hat? Du deinen ruf nicht verlierst?"
-"Emilia..."
"Vater!!!" Ich schrie mir die Seele aus dem Leib. Er sah mich wütend an.
"Du denkst wieder einmal nur an dich. Dich interessiert nichts! Nichts was mit mir zu tun hat. Bin ich Denn deine Tochter oder bin ich nur ein Roboter? Dich interessiert nur dein eigener Ruf, das ich leiden würde oder verletzt werde ist dir herzlich egal. Du gehst dafür so weit und machst solche Sachen? Bist du überhaupt menschlich, Vater?!"
Er kam auf mich zu und schlug mir ins Gesicht.
Ich landete auf dem Boden und hielt mir die Hand an die Wange.
"Mehr kannst du nicht machen? Mehr kannst du nicht, außer mich zu schlagen?"
Ich achtete garnicht mehr auf meine pochende Wange, sondern stand wieder auf.
Manager Kim sah mich erschrocken und besorgt an, sagte jedoch kein Wort.
"Ja! Ich gehe über meine Grenzen um immer das zu kriegen was ich will. Und was ich will, ist das du mir gehorchst und morgen abreist."
-"Du kannst mich nicht dazu zwingen, Vater."
Vater hob seine Augenbrauen hoch und lächelte.
"Kann ich nicht, da hast du recht. Doch ich kann was anderes machen."
Er hob seine Hand hoch und ich wurde blass
Im Gesicht.
"Vater... Bitte nicht."
Meine Kamera.

A MELODY RIGHT IN MY HEARTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt