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Jungkook

"Hättest du mich nicht vorwarnen können?!" Hörte ich Emilia schreien als ich auf den Aufzug wartete.
"Yaah, das tut weh!" Rief Jimin zurück.
Ich lachte leise auf und wusste das sie ihn wahrscheinlich geschlagen hatte. Oder es immer noch tat.
Der Aufzug kam in dem Moment hoch und ich trat herein.
"Park Jimin was bist du eigentlich für ein Mensch? Weißt du wie lächerlich ich aussah?!"
-"Yaah!! Hör auf mich zu schlagen!"
Ich schüttelte lachend den Kopf, als der Aufzug sich schloss.
Ich lehnte mich gegen das kalte Glas vom Spiegel und atmete aus.
Ich spürte wie meine Muskeln sich entspannten.
Nach 5 Jahren.
Nach 5 langen Jahren sah ich sie wieder.
Sie, die ich wie nichts auf der Welt liebte.
Sie, die ich stundenlang in den Armen halten konnte.
Sie, die irgendwie immer in meinen Gedanken kreiste.
Es war die 5. Etage, als ich den Fahrstuhl stoppte.
Ich sank auf die Knie und fuhr mir durch die Haare.
Ich dachte an ihren Blick als ich ihr sagte das wir es nochmal versuchen wollten.
Es war kein richtiger geschockter Blick, eher überrascht.
Ich wollte wissen wie sie reagierte und an was sie dachte.
Ob sie daran dachte, das wir wieder zusammen oder normal befreundet sein sollten.
"Em... Du hast mir gefehlt." Flüsterte ich und sah das ich meine Blätter mit meinen Terminen, die Jimin mir gegeben hat, in der Hand zerknüllt hatte.

Ich grinste und stand auf, drückte wieder aufs Erdgeschoss.
Mit den Schultern zuckend, verließ ich den Aufzug nach wenigen Augenblicken und ging zu meinem Motorrad.
Ich brauchte die Blätter nicht.
Ich kannte meine Termin in und auswendig, Jimin sollte dies eigentlich wissen.
Ich wollte nur wissen aus welchem Grund er mich in sein Büro locken wollte, und siehe da. Der Grund war Emilia.

Zuhause angekommen, sah ich das Eun Bi auf der Couch eingeschlafen ist.
Grinsend hing ich meine Jacke auf und Schlich mich zu ihr, schaltete den Fernseher aus und deckte sie zu.
Lächelnd saß ich mich
Sie sprach ihm Schlaf. "J...Jin."
Mein lächelnd verschwand und ich sah wie sie unruhig mit ihren Augenbrauen zuckte.
Ich legte ihr die Hand auf die Wange und strich sie entlang. "Pssscht..."
Langsam flatterten ihre Augen auf und sie setzte sich schnell auf.
"Kookie!" Lächelnd sah ich sie an.
"Huh?" -"Wie lange bist du denn schon da? Soll ich dir was zu essen machen? Warte, wir haben wieder nur Toast. Oder vielleicht was zu essen kaufen gehen?"
Ich legte eine Hand auf ihre.
"Kann ich nicht einfach nur deine Aufmerksamkeit bekommen?"
Sie sah mich besorgt an.
"Ist etwas passiert? Bist du krank? Hast du schmerzen? Brauchst du Tabletten?"
Ich schüttelte den Kopf und lachte.
"Hörst du überhaupt mal auf zu reden?"
-"Tschuldige." Sagte Eun Bi und schaute auf ihre Hände.
Ich lachte, saß mich neben sie und ließ ihren Kopf auf meiner Schulter ruhen.
"Ich habe heute Emilia wieder getroffen."
Eun Bi schreckte auf und sah mich an.
"Was?"
-"Ich habe Heute Emilia wieder..."
"Wiederhole es nicht! Ich hab es schon verstanden!"
Ich sah sie Verständnislos an. "Bi... Was ist bloß los mit dir?"
Sie atmete tief ein und schaute mich wieder an. "Entschuldige... Es kam so über mich."
-"Vielleicht sollten wir nicht über Em sprechen."
Eun Bi schüttelte den Kopf und nahm meine Hände in ihre. "Doch, doch! Bitte erzähl."
-"Naja ich habe sie bloß wieder zufällig durch Jimin wiedergesehen. Wir haben ein wenig geredet. Wir versuchen miteinander auszukommen."
Eun Bi schaute immer noch unbeeindruckt.
"Warum? Müsst ihr etwa oder was?"
-"Kann man so sagen." Antwortete ich.
Sie zog überrascht ihre Augenbrauen hoch und sah mich ebenfalls so an.
"Das Ding ist, Emilia und ich wurden ausgesucht um bei einer Show ein Team zu sein. 'Pop v's. Classic.' Hieß die Show glaube ich."
Eun bi nickte und zeigte auf den Fernseher.
"Ja ich kenne sie... Aber warum ausgerechnet du und Emilia?"
Ich zuckte mit den Schultern und strich ihr ein paar Haare aus dem Gesicht.
"Ja, ich dachte mir vielleicht sollten wir einander alle wieder mal sehen. Ich meine, ihr mädels..."
-"Sie möchte mich ganz bestimmt nicht sehen."
Ich sah sie verwundert an und hörte auf durch ihre Haare zu streichen.
"Was? Warum denkst du das?"
Eun bi schwieg und schaute immer noch auf ihre Hände.
"Hast... Hast du sie etwa bereits getroffen?" Fragte ich.
Wieder schwieg sie.
Ich legte meine Hände weg.
"Warum hast du es mir nicht erzählt?" Fragte ich und schluckte.
Die Uhr in der Küche schlug Tick Tack. Tick Tack. Wie mein Herz.
"Ich wusste nicht wie." Sagte sie.
Ich schnaubte leise auf. "Eun Bi. Egal wie, Hauptsache du hättest es mir erzählen sollen! Sonst hätte ich nicht so erfahren sollen das sie wieder da ist."
Eun Bi schwieg wieder und ich legte nach einer weile einen Arm um sie.
"Entschuldige. Aber bitte sag mir in Zukunft alles okay?"
Sie nickte zögernd und vergrub ihr Gesicht in meinem Pullover.

Die ganze Nacht konnte ich nicht schlafen, also stand ich auf und ging ins Arbeitszimmer.
Der Mond schien herein und ich sah raus. Der Himmel war dunkelblau, das Mondlicht weiß.
Am Himmel standen viele Sterne, in der Luft schwebten Glühwürmchen.
Ich stand am Fenster und hielt einen Finger raus. Ein Glühwürmchen setzte sich auf meinen Zeigefinger.
Ich hatte das Bild im Kopf, als Emilia ebenfalls einmal einen auf ihren Zeigefinger hatte und es fasziniert anstarrte.
Ich ließ es wieder fliegen, schloss das Fenster und wollte gerade gehen, als ich vor dem Regal wieder stehenblieb.
Ich ging neben das Klavier und nahm den Block heraus.
Er war leicht, kein Wunder es waren kaum Blätter drin. Sie hatte nur auf einem einzigen gezeichnet.
2 Wochen nachdem Emilia damals weg war, hatte Nic mir ihren Zeichenblock gegeben.
Er meinte, das sie es wollen würde das ich zumindest das Endergebniss sehen durfte.
Das Endergebniss ihres Lieblingsschauspielers.
Ich nahm den Block nichtsahnend nachhause und machte ihn auf.
Ich wusste noch wie verwirrt ich war, als ich den Schauspieler nicht erkannte.
Ich berührte die Zeichnung vorsichtig und lächelte.

Emilia hatte nie die Absicht jemand anderes als mich zu zeichnen.
Und diese Zeichnung bedeutete mir so viel, das ich sie nach all den Jahren immer noch hatte und für nichts hergeben würde.
Für garnichts.
Denn dies war ihr letztes Geschenk an mich. Das letzte Andenken.
Die letzte Erinnerung.

A MELODY RIGHT IN MY HEARTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt