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Emilia

Gäste trafen die ganze Zeit ein und ich begrüßte sie höflich, obwohl ich die meisten davon nicht einmal kannte.
Mom hatte den Tanzsaal echt schön geschmückt, der Kronleuchter wurde sogar wieder aufgehangen.
Ich wurde von Manager Kim und Mom die ganze Zeit nur rumgeschubst um Leute zu begrüßen und mich zu bedanken das sie alle gekommen sind.
Es war so voll, ich hatte garkeinen Überblick mehr.
"Entschuldigen Sie mich für einen Moment." Sagte ich und ging Richtung Flur.
Ich brauchte eine Pause und Luft zum Atmen. Das goldene Kleid war anscheinend nicht das einzige, das Mom mir rausgesucht hatte. Es war vorhin nur für zum Kaffee und Kuchen. Jetzt trug ich ein richtig langes und breites Ballkleid.
Unter dem Kleid trug ich statt 20cm Absätzen heimlich 5cm. Ich musste diesen Abend trotzdem überleben, doch meine Füße schmerzten jetzt schon.
Ich lief gerade mit den Blick auf meine Füße, als ich gegen jemanden im Anzug lief.
"Oh, Verzeihung." Sagte die Stimme.
Ich sah auf und sah das es war Jin war.
Er half mir auf und lächelte.
"Sind Sie in Ordnung, Miss?"
Ich nickte und rieb mir den Kopf. Jin nahm mein kleines Krönchen und setzte es mir gerade auf.
"Ich wünsche Ihnen..."
-"Bleiben wir bei du." Sagte ich lachend. Wow. Ich lachte heute das erste mal, ich lachte sehr selten.
Doch ich war froh das Jin da war. Zumindest einen, den ich kannte, in meinem Alter ist und ich gut leiden konnte.
"Okay, alles Gute zum 18. Geburtstag!" Rief er und lachte. "Warum bist du überhaupt hier draußen?"
Ich seufzte. "Drinnen ist zu viel los. Ich brauche eine kleine Pause."
Jin nickte. "Ich kann dich da verstehen."
Er hielt mir elegant seine Hand entgegen.
"Doch ich begleite dich hinein, wenn es der Dame recht ist." Ich nahm lächelnd seine Hand entgegen und wir traten wieder zusammen in den Ballsaal.

Der Abend verging ganz gut, ich amüsierte mich sehr mit Jin. Er brachte mich die ganze zeit zum Lachen und wir machten uns über die Leute lustig. So bin ich normalerweise garnicht. Ich war sonst immer ernst und emotionslos.
"Kann ich sie dir eben entführen?" Fragte plötzlich Manager Kim.
Jin nickte und ging zur Seite.
"Es wird Zeit für den Vater-Tochter Tanz."
Ich nickte und suchte meinen Vater lächelnd in der Menschenmasse.
"Wo ist mein Vater?" Fragte ich, als ich ihn in der Ecke telefonieren sah, Manager Hyun saß neben ihm und sie hatten Hefte offen.
"Er scheint beschäftigt zu sein." Sagte ich.
Und somit war meine Laune im Keller.
"Ich könnte ihn rufen..."
-"Lassen Sie es ruhig. wenn er an meinen Geburtstag arbeiten möchte, weiß ich schon Bescheid." Sagte ich und schluckte meine Wut runter.
Ich suchte Mom in der Menge, doch sie war ebenfalls am telefonieren, ich hörte sie von hier. "Nein, Patricia! Der Stoff muss aus Indien kommen! Ich komme sofort ins Büro."
Mir war nach weinen zumute.
"Dennoch müssen Sie mit Ihrem Vater, oder jemand ähnliches wie Ihrem Vater tanzen."
Ich nickte.
"Das werde ich. Mr. Jeon, finden Sie ihn für mich."
Manager Kim biss sich auf die Lippe und bewegte sich nicht vom Fleck.
"Das Problem ist, dass Mr. Jeon im Stau feststeckt..."
Ich konnte es nicht fassen. Ließen mich jetzt alle im Stich?
"Doch sein Sohn da!"
Ich sah Manager Kim entsetzt an und sah wie in dem Moment die Tür zum Saal geöffnet wurde und Jeon Jungkook den Saal betrat.

Er sah sich um und entdeckte Jin. Sie lachten einander aus und zeigten einander auf die Anzüge, die beide anhatten.
Jin hatte einen grauen Anzug an, während Jungkook einen weißen anhatte.
Ich musste sagen, das ich weiße Anzüge echt nicht mag, doch es stand ihm.
Er hatte seine Haare nach oben gegelt, Jin's hingen nach unten.
"Miss. Sie müssen innerhalb der nächsten Minuten entweder mit ihrem beschäftigten Vater tanzen, oder..."

-"Ich werde mit Jungkook tanzen."
Ich war immer noch wütend auf meinen Vater und der Gedanke, das er hinter mir saß und mich keines Blickes würdigte, verletzte mich.
"Fantastisch! Ich rufe ihn herbei." Sagte Manager Kim und lief auf die Jungs zu.
"Ich kann aber nicht... Jin!" Hörte ich Jungkook rufen. "Du weißt ich...!"
Jin und Manager Kim ließen ihn nicht ausreden, ehe er aufgab.
Sie kamen augenblicklich zu mir.
"Emilia. Bist du wirklich einverstanden wenn Jungkook mit dir tanzt?" Fragte er mich.
"Ich würde zwar auch gerne einspringen, nur leider hat mein Onkel gesagt, ich darf nicht."
Meine Mundwinkel zogen sich ein wenig nach oben und ich nickte.
"Kein Problem, Jin."
Und schaute Jungkook an. Er starrte mich an.
"Haben Sie ein Problem damit, Jeon Jungkook?" Fragte ich ihn.
Er schüttelte den Kopf. "Nein, Miss."
Sagte er und hielt mir die Hand vor.
"Darf ich um diesen Tanz bitten?"
Ich sah Gedankenversunken wieder zu meinem Vater. Er würdigte mich immer noch keines Blickes, genauso wenig wie Mutter.
"Miss." Sagte Jungkook wieder und ich drehte mich wieder zu ihm.
"Emilia." Verbesserte ich ihn und lächelte.
Ich versuchte meine wahren Gefühle momentan zu verbergen, ich wollte meinen Eltern zeigen das ich auch ohne sie glücklich sein konnte.
"Und ja, sehr gerne."

Er führte mich mit einem Arm auf die Tanzfläche und ließ mich keine Sekunde aus den Augen.
Wir verbeugten und zuerst voreinander, ehe er seinen Arm um meine Taille legte und ich meine Finger in seinen verschränkte.
Langsame Musik wurde gespielt und wir bewegten uns im Takt hin und her.
Der gesamte Saal beobachtete uns, nach und nach tanzten Paare um uns herum.
Jungkook und ich wechselten kein einziges Wort während des Tanzes, bis ich wieder zu meinem Vater schaute.
"Beschäftigt Sie etwas, Miss?" Fragte Jungkook mich. Ich schaute wieder zu ihm und sah das er mir direkt in die Augen sah.
Ich schüttelte meinen Kopf und lächelte tapfer. "Es ist alles... Fantastisch."
Jungkook schwieg eine weile und nickte.
"Wenn Sie meinen..."
Er nahm meine Hand und drehte mich.
Ich konnte mich nicht auf das Tanzen konzentrieren und trat deshalb mehrmals auf Jungkooks Füße.
Er beschwerte sich jedoch kein einziges Mal.
Meine Augen waren immer noch auf meine Eltern gerichtet. Ohne es zu merken, kamen mir die Tränen.
"Yaah, Miss Kim..." Fing Jungkook an.
"Ist alles in Ordnung?"
Ich wischte mir die Tränen schnell weg und lächelte. "Natürlich."
Wir tanzten weiter, als ich sah dass Vater mit den Managern den Saal verließ.
Ich hörte auf zu tanzen und ließ jungkook's Hand los. Die Musik hörte dauraufhin auf zu spielen und Leute flüsterten.
Eine Träne lief mir die Wange runter und ich rannte den Saal raus.

A MELODY RIGHT IN MY HEARTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt