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Emilia

Ich rannte raus in den Garten, raus aus dem Haus, auf die Straßen.
Das war für mich bestimmt der schlimmste und traurigste Tag seit langem.
Ich rannte mit meinem langen, riesigen Ballkleid die Straßen entlang, als ich stolperte und hinflog.
Ich saß am Rand einer Straße und weinte.
Ich weinte so laut, wie noch nie.
Ich ließ meine Gefühle freien Lauf.
Mir war dieses Kleid egal, mir waren meine Haare egal, mir war meine Schminke egal.
Ich hielt meinen Kopf in meinen Händen und weinte lautstark.
Ich zitterte am ganzen Körper, es waren bestimmt nur gefüllte 3 Grad, und ich verrückte saß an der Straße in einem Ballkleid.
Als hätte Gott es gewollt, fing es an zu schütten und ich war innerhalb weniger Sekunden durchnässt.
Selbst das war mir egal, ich weinte immer noch.
Plötzlich hörte ich jemanden rufen.
"Emilia! Miss? Kim Emilia Byul!"
Ich vergrub meinen kopf in meinen Armen.
"Kim Emilia By..." Die Stimme hörte auf zu rufen und kam zu mir.
"Was machst du bloß, kleines?!"
Ich sah auf und es war Mr. Jeon.

Er warf einen Mantel über meine Schultern. Er war ebenfalls klitschnass und trug einen schwarzen Anzug. Seine Brille war voll mit Regentropfen, wo ich mich frage, ob er überhaupt etwas sehen konnte.
Ich weinte und fiel ihm um den Hals.
"Mr. Jeon..." Wisperte ich unter all diesen Tränen. Er nahm mich in seine Arme und strich mir durch den Kopf.
"Alles ist gut. Alles gut..." Flüstere er.
Ich schüttelte den Kopf. Ich war so froh ihn zu sehen.
"Es tut mir so leid, das ich so spät dran bin."
-"Sie sind niemals zu spät."
So hielt er mich im Regen und tröstete mich.

Später lag ich noch mit leicht nassen Haaren im Bett. Der Kamin war an, ich hatte eine Tasse Tee in meiner Hand.
Ich wollte ihn eher als Handwärmer benutzen, als ihn zu trinken.
"Emilia! Emilia! Miss! Lassen Sie mich herein!" Rief Manager Kim von außen.
Ich habe, seitdem Mr. Jeon mich nachhause gebracht hatte, mich eingesperrt.
Ich ließ niemanden rein, außer ihn selbst.
Ich erinnerte mich an das Gespräch vor einer halben stunde mit ihm:

Wir saßen im Auto von ihm und mir liefen immer noch die Tränen runter.
Mr. Jeon sah mich nur tröstend an.
"Was ist denn überhaupt geschehen?" Fragte er und ich erzählte ihm das meine Eltern eine Feier organisiert haben, auf die ich garkeine Lust hatte. Das es mir gereicht hätte, wenn ich nur einen Tag mit ihnen verbringen konnte, das meine Eltern selbst an meinem 18. Geburtstag da saßen, mich kein einziges Mal anschauten und arbeiteten.
"Deine Eltern sind halt beschäftigte Geschäftsleute. Aber ich möchte sie nicht beschützen oder decken, so ist es nicht. Ich finde es um ehrlich zu sein, auch unangemessen, wie sie zu dir waren."
Ich lachte. "Es war unglaublich naiv von mir zu denken, das heute ein Mal anderer und besonderer Geburtstag ist."
Mr. Jeon wusste was ich meinte. Meine Eltern waren die letzten 3 Jahre, an meinen Geburtstagen nie zuhause. Kein einziges Mal.

Ich widmete mich meinem Kleid, welches nass und dreckig war. Es hing am Fenster.
Ich stand auf und entdeckte einen Stapel kleiner Geschenke. Ich dachte die Geschenke waren alle unten verbreitet.
Mom schenkte mir wie immer Schmuck, den ich in die schmuckkiste warf, ohne einen Blick darauf zu werfen.
Dad schenkte mir eine teure Uhr und dazu Bücher über das Unternehmen eines Geschäftmannes/-frau.
Von Mr. Jeon bekam ich eine kleine Spieluhr, mit einer Geigenspielerin drin. Sobald man es an der Seite drehte, sprang die Spieluhr an und es ertönte eine wunderschöne liebliche Melodie.
Neben der Spieluhr war eine kleine Notiz.
'Vergiss nie, du lebst für dich und für niemand anderen! Meine kleine Schülerin, alles liebe zum 18. du bist jetzt erwachsen, Kim Emilia Byul.
In liebe, Mr. Jeon.'
Ich lächelte. Es war das erste richtige natürliche Lächeln von mir heute.
"Ja. Ich werde für mich leben, darauf können Sie sich verlassen."
Flüsterte ich, drehte die Spieluhr noch weitere Male, bis ich mich in mein Bett legte und der Uhr zuschaute ehe meine Augen sich schlossen.

A MELODY RIGHT IN MY HEARTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt