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Jungkook

Am nächsten Morgen ging ich wieder Zeitungen austragen.
Ich fuhr mit Absicht als letztes an Emilias Haus vorbei.
Am liebsten hätte ich meinen Vater heute morgen die Zeitung schon mitnehmen lassen sollen, doch er würde mich nur fragen warum.
Er weiß ja immer noch nicht was vorgefallen war.
Ich fragte mich ob Emilia und Jin noch zusammen Tennis trainierten, von ihm habe ich seit Tagen auch nichts mehr gehört. Ich hab nur gehört das er krank im Bett liegen sollte.
Ich lehnte mein Fahrrad gegen die Wand und machte das Tor auf.
Nic stand an der Haustür und winkte mir mit seinen beklebten Zuckerdonut Händen zu.
"Na du wieder hier?" Ich nickte lachend.
Ich konnte Nic nicht einschätzen. Mal möchte er mich umbringen und im nächsten Moment ist er so nett zu mir.
"Zeitung!" Rief ich ihm zu und schmiss sie auf ihn.
"Danke dir!" Sagte Nic mit vollem Mund.
Er ging wieder rein, als ich ihn fragte wo Emilia sei.
Er zeigte auf den anderen Teil des Gartens. "Probt Geige mit deinem Vater, also sei am besten leise."
Ich nickte und ging leise auf sie zu.
Sie bewegte sich zur Melodie leicht mit ihrem Oberkörper. Die Melodie war sanft und zart. Dad zählte die Takte ein.
Nach einem Moment unterbrach er sie und ging mit dem Notenpapier wieder rein.
"Ich bringe dir mal dein neues Lied."
Und Verschwand im Haus, durch die Küchentür. Zum Glück hatte er mich nicht gesehen.
Ich ging auf Emilia zu und sie sah mich überrascht an.
"Jungkook."
-"Ms Kim Emilia Byul. Ich wollte mich vom ganzen Herzen wegen dem Zwischenfall entschuldigen." Sagte ich und sah ihr in die Augen. Sie funkelten leicht, obwohl ihr sonstiges Gesicht alles andere als strahlte oder funkelte.
"Jaja, schon klar, es ist erledigt." Sagte sie trocken und windete sich der Dekoration im garten.
"Sicher? Ist echt alles okay?"
-"Ja. Alles 'okay'. Es hat sich geregelt." Antwortete sie wieder strikt.
"Weiß mein Vater..."
-"Nein. Und jetzt, könntest du bitte gehen?"
Ich nickte langsam und drehte mich um und verließ den garten.
"Übrigens kannst du richtig gut Geige spielen." Rief ich noch.
"Ich weiß." Antwortete sie und gleich darauf kam noch ein "ich bin ja perfekt."
Ich rollte die Augen und stieg wieder auf mein Fahrrad und fuhr los.

Ich regte mich den ganzen Weg zum Training wieder über Emilia auf.
Dieses Mädchen denkt wohl sie wäre perfekteste Mensch und ihr liegen alle zu Füßen. Ich frage mich ob ihre Eltern sie so erzogen haben.
Mir fiel auf dass ich die noch nie gesehen hatte. "Jungkook!" Rief jemand.
Ich drehte mich mit meinem Fahrrad um und sah meinen Dad. "Dad! Was machst du denn hier?" Fragte ich ihn, als er völlig aus der Puste zu mir rannte.
"Ich musste eben ein paar Sachen für Emilia's Familie besorgen. Die planen seit Monaten schon ihren Geburtstag."
Ich rollte die Augen und lief langsam mit ihm die Straße hinunter.
"Lass mich raten, sie möchte 1000 rosarote Luftballoons mit tausenden Rosen und einen Berg voll mit Pinken Glitzer Geschenken, oder?" Scherzte ich, doch mein Vater blieb stehen.
"Jungkook. Hör auf." Ich sah ihn verwirrt an.
"Du kennst dieses Mädchen nicht."
-"Ja genau das ist es, ich kenne sie nicht! Deswegen tut es mir ja leid, doch sie kommt richtig arrogant rüber! Sind ihre Eltern etwa auch so? Wissen die nicht wie man sein Kind erzieht?"
Dad packte mich am Arm. "Jungkook, sei still. Dieses Mädchen mag für dich Arrogant rüberkommen, doch sie ist es ganz und garnicht." Er seufzte und ließ mich los.
"Sie geht seit sie klein ist durch schwere Zeiten durch."
Ich griff wieder nach meinem Fahrrad und wir bewegten uns weiter.
"So schwer kann es doch nicht gewesen sein, ich meine die hat ja alles. Geld, Schmuck, Angestellte."
Dad schüttelte den Kopf.
"Mag sein dass sie diese Sachen hat, doch die Sachen die einen wirklich glücklich machen, die sachen die nötig sind um sich Wohl zu fühlen, die hat Emilia nicht."
Ich verstand nichts von dem was er sagte und wollte gerade fragen was er damit meint, als er eine Nachricht bekam.
"Wir sehen uns heute Abend, warte nicht auf mich ja?" Ich nickte und er war fort.
Mich wunderte es warum mein Vater immer, wenn es um Emilia ging, so ernst wurde.
Ich schüttelte den Kopf und ging weiter zum Training.

A MELODY RIGHT IN MY HEARTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt